-

Lieber Eremit,

mit deinem - nicht ganz reinen - Schüttler hast du auch meinen Gemütszustand beim Erstellen meiner Verse ziemlich genau beschrieben.
Aber du hast immerhin ein richtiges Gedicht mit einem roten Faden zustande gebracht, ich applaudiere.

Liebe Grüße
Sid

Lieber Eremit,

ich habe schon verstanden, Du warst ganz schön frustiert! Deshalb sind sicher auch ein paar Haken im Gedicht.
Ich hab sie mal rausgeschrieben und sende Dir mit Vergnügen ein paar Änderungsvorschläge.

Mit Versen offensichtlich raufen –
viel lieber mag ich richtig saufen
Mit Versen ganz hellsichtig raufen –
viel lieber mag ich richtig saufen

Was ist denn das? – Anscheinend Eis,
was schreib ich nur für einen Scheiß
Was ist denn das? – Anscheinend Eis,
ich schreibe nur vereinend Scheiß

Wie komm ich nur auf diesen Mist –
dafür wird man doch mies gedisst.
Wie komm ich auf den Mist den Faulen ?
Weil alle über Fristen maulen.

Ich hoffe, dass Du trotzdem Deinen Spaß an dem Getüftel hattest.

Liebe Grüße, Klatschmohn

Lieber Eremit,

hier spricht unverkennbar der genervte Autor, und ich finde es schlau, dass Du die Gelegenheit gleich beim Schopf genommen hast, mit der Schüttelkultur mal richtig abzurechnen. Die ersten vier Verse sind Dir dabei exquisit aus der Feder geflutscht. Zu den anderen hat Klatschmohn ja schon ein paar passable Vorschläge dagelassen. Ich glaube allerdings, Du wusstest selbst, dass der Rest eigentlich nicht ganz schüttelrein ist.

Wenn Du bereit wärst, gnadenlos zu kürzen, würde aber ein solider Kern übrig bleiben, der sich wirklich sehen lassen kann. Weniger ist manchmal viiiiiel mehr!

Liebe Grüße
Claudia

Lieber Eremit,

ach, du sprichst mir aus der Seele!
Ein paar Schüttler scheinen gut gelungen, die anderen eher nicht; sprachlich sind deine Verse nicht zu arg verschlungen; der Rote Faden ist ziemlich deutlich.

Gnadenloses Kürzen, wie Claudia anregt? ich wäre dafür!
Herzliche Grüße,
Medusa.

-

Zitat von Eremit

---

Liebe Claudi,
Verse wegschmeißen, mit denen ich mich so gemüht habe, ist schmerzhaft, wie Finger abschneiden (nur so eine Vermutung, denn ich habe noch alle zehn). Gilt Dein Vorschlag auch noch nach der Überarbeitung?

---

Mir tuts auch immer weh, und bei den Fingern habe ich auch keinen Vergleichswert. Ich lass mich gerne überraschen, was Du draus machst. Dann sehen wir weiter.

Lieber Eremit,

das mit dem Finger ist unter Künstlern nicht so der Trend, aber vielleicht kann dir der ein oder andere was zu abgeschnittenen Ohren sagen.

zum Gedicht:

Zitat

---

Was soll mir dieses Schüttelreißen,
ich krieg davon nur Rüttelscheißen.

---

positiv dallen hier die vier Hebungen auf, das ist nach meiner Meinung die beste Wahl bei Schüttelreimen, da durch die Kürze der Humor verstärkt wird, da die ulkigen Reime schneller aufeinander folgen. Aber was den Sinn angeht?! Nicht wirklich mein Fall.

Zitat

---

Selbst wenn ihr Spaß pauschal beteuert,
ich finde das total bescheuert.

---

schal beteuert - tal bescheuert - super!! Der gefällt mir, der macht Laune.

Zitat

---

Mit Verse reimesüchtig raufen –
viel lieber mag ich richtig saufen.

---

ü - i das ist eine oft gelesene Lösung, in Schüttelkreisen durchaus üblich, stört mich persönlich nicht. Der Sinn erschließt sich mir zudem völlig und hier beginnt dein Gedicht sich richtig gut zu entwickeln.

Zitat

---

So greif ich in die volle Tasche –
wo ist sie nur, die tolle Flasche?

---

solide, sinnvoll und die Story geht weiter - da gibts nix zu korrigieren

Zitat

---

Was ist denn das? – Anscheinend Eis,
was schreib ich nur für einen Scheiß?

---

hier fällt die Story wieder ab, was schade ist, denn jetzt beginnt man zu merken, dass es schwer wird die Handlung wirklich sinnvoll weiter zu führen.

Zitat

---

Den Daumen auf dem Eichestrich –
auch, diese Zeile streiche ich.

---

hier habe ich ein paar mal drüber lesen müssen, aber nein ich kann mich mit "Eichestrich" nicht anfreunden. Wie du hier geschüttelt hast ist allerdings echt gut, es git für mich eben nur keinen Sinn.

Zitat

---

Wie komm ich nur auf dies Gemist –
dafür wird man doch mies gedisst.

---

Da kann ich wieder laut auflachen, schön geschüttelt - bravo

Zitat

---

Ach hört, da tapst 'ne Meise leise …
ich glaub, ich hab 'ne leise Meise.

---

Nun ja, ich glaub dies widerstrebt der Idee, des Schüttelreimens - Lass die beiden letzten Verse einfach weg und dein Gedicht hat trotzdem ein stimmiges Ende.

Ich kann jetzt nicht viel klagen da sind sher schöne Schüttler dabei, der Anfang ist stark und das vorletzte Reimpaar find ich auch toll.

Liebe Grüße

Tschuldigung, lieber Olli, aber hier muss ich meckern:

So greif ich in die volle Tasche –
wo ist sie nur, die tolle Flasche?

Dat nennste solide? Nenene! V nach F geht in Ordnung. Aber wer hat das L in die Vasche geschmuggelt?

LG Claudi

Liebe Caludi,

au wei! Das ist wahr, hier hab ich gepennt - meine grenzenlose Liebe zu Eremit macht mich scheinbar blind.

Also Kommando zurück: Eremit, es tut mir leid dir das so offfen ins Gesicht sagen zu müssen, aber bei der "tolle Flasche/volle Tasche - Affaire" hast du leider doch voll gemurkst.

-

Lieber Eremit,
auch Dir rolle ich eine Mozartkugel rüber... als Trostpflaster.
Dein Frust blieb nicht unentdeckt... to say the least.
Also kann man wohl behaupten: die Aussage kam ungebremst rüber.
Und auch das ist erwähnens- und lobenswert!
Ich bin sicher, Du hast die leise Meise mittlerweile einfangen und zähmen können und die Nachwehen sind abgeflaut. Ob die einfache Umstellung von Wörtern (Flaschentasche - Taschenflasche und leise Meise - Meise leise) als korrekter Schüttelreim gilt, weiß ich nicht.
Wie auch immer... die Lernerfahrung zählt... Übung macht den Meister. Nur beim ersten Mal tut's weh.

HG von Lailany

Lieber Eremit,

dass Du Dich gleich am nächsten Tag an die Überarbeitung gemacht und die Fehlschüttler bereinigt hast, sehe ich erst jetzt, wo ich nochmal die Runde mache. Höchste Zeit für ein anerkennendes auf die Schulter klopfen und die Begnadigung!

Vielleicht kannst Du Dich aber jetzt, mit etwas Abstand, doch noch von zwei Fing- äh, Dingern trennen? Wie würde Dir Dein Schüttelwerk denn so gefallen:


Mit Versen reimesüchtig raufen –
viel lieber mag ich richtig saufen.
So such ich in der Flaschentasche
nach meiner guten Taschenflasche.
Sie ist schön kühl, anscheinend Eis –
was schreib ich nur für einen Scheiß?
Mein Daumen sei der Eichestrich –
quatsch, diese Zeile streiche ich.
Wie komm ich nur auf dies Gemist –
bestimmt werd ich jetzt mies gedisst.
Was soll mir dieses Schüttelreißen?
Ich krieg davon nur Rüttelscheißen.
Selbst wenn ihr Spaß pauschal beteuert,
ich finde das total bescheuert!


Liebe Grüße
Claudi