Sie gab dir einst so viel der Liebe
In deine kleinen Kinderhände,
Nun wünschst du dir so sehr sie bliebe,
Doch legt das Leben tausend Brände.

Die Nacht trägt eine schwarze Schleppe,
Und du das Schicksal stets mit Würde,
Die letzte Stufe auf der Treppe,
Ist dir fortan die größte Hürde.

So trittst du leise in ihr Zimmer
Und frühe Jahre kehren wieder,
Sie geht, und bleibt dir doch für immer
Die Stimme deiner Wiegenlieder.

Liebe aD,
sehr ergreifende Worte! Gut und flüssig zu lesen. Die durchgängig weichen Kadenzen transportieren die Stimmung sehr passend.
Die Bedeutung der Treppe erschließt sich mir nicht recht. Sicher meinst Du die Position eines Wartenden?
Sehr gern gelesen
LG Ulrich

lieber AndreD

ein wunderbares Gedicht.
Abschied ist eine schwere Aufgabe die wir immer wieder meistern müssen.
Hier ist sie saft wie eine Mutter,
gefällt mir ausgezeichnet.
herzlich Ilona

Hallo AD!

Die Nacht trägt eine schwarze Schleppe: Ein tolles Bild! Und ein tolles Gedicht.

Allerdings gefällt mir die Inversion in S 3 , Z 3 nicht so gut.
Sie geht. (Hier würde ich zunächst mal einen Punkt setzen.)
Doch bleiben wird für immer (so herum wäre es m.E. besser)
die Stimme deiner (ihrer?) Wiegenlieder.

Was meinst du?

Grüße von Sanssouci

Liebe AndereDimension,
ein wunderschönes, liebevolles, gleichsam melancholisches Gedicht, das mir unter die Haut geht.
Mir gefällt die schwarze Schleppe der Nacht auch ganz besonders gut - ein sehr, sehr treffendes Bild.
Die Inversion würde ich versuchen zu ändern, sie passt nicht besonders zu deinem doch sehr tragenden Werk.
Sehr, sehr gerne gelesen!
Herzliche Grüße,
Heliane.

Ein schönes Werk, das man gerne mehr als einmal liest. LG Ingo