Noch ist grün gesäumt der Weg durch die Gärten, Das Gelb noch durch Blumen erwirkt, Äpfel noch fest an den Zweigen; Am Boden Mengen von Eicheln, Die der Fuß zertritt, Während er Nüsse schont Und braunpolierte Kastanien; Noch ist Sommerblau am Himmel - Doch die Luft schmeckt schon nach Herbst.
ein schönes Stimmungsbild, nur das "Gelb bewirkt" sticht aus den natürlichen Ausdrücken der anderen Zeilen etwas hervor. Gemeint scheint mir "vereinzelt stehen noch gelbe Blumen".
mich hat dein Gedicht auch sofort in den Herbst katapultiert. Braun polierte Kastanien ist mein absoluter Lieblingsausdruck. Wie wäre es in der Zeile 2 mit: Das Gelb noch durch die Beete zieht?
Und in der letzten Zeile mit:
Doch die Luft gefüllt mit Herbst.?
Aber das sind nur sprachliche Anregungen meinerseits und kein Muss.
Liebe Grüße und ich freue mich sehr, dass du unseren Garten hier bereicherst....
dein Spaziergang durch die Natur zieht mich an und ich lasse zu, dass sich die von dir gezeichneten Bilder innerlich vertiefen. Dabei lerne ich gerade deine Art lyrische Texte zu schreiben kennen. Verstehe meine Reflexion bitte lediglich als Ausdruck dessen, wie sie auf mich als Leser gewirkt hat. Letztlich hast du mit deiner Art zu schreiben ja eine Intention verfolgt.
Deine kurzen Sätze, denen manchmal das Verb zu fehlen scheint, hinterlassen bereits ein Gefühl des Verlustes, der Kargheit, die der Herbst uns ja zunehmend auch beschert. Und ich erlebe Sätze, die auf mich hierzu in widersprüchlicher Wirkung stehen. Beispiel: "Das Gelb noch durch Blumen bewirkt, Äpfel noch fest an den Zweigen;" Hingegen ausschmückend: "Während er die Nüsse schont Und die braunpolierten Kastanien"
Dein Gedicht trägt den Titel: Noch Das impliziert bereits die anstehende Veränderung. Hast du deshalb sprachlich so unterschiedlich wirkende Sätze formuliert?
Vielleicht interessiert dich eine Variante deines Textes, in der ich versuchte die Stimmung deines Textes aufrecht zu erhalten, aber das Eine oder Andere sprachlich zu glätten. Vielleicht kam dabei aber auch ein zu harmonisches Gesamtbild heraus, wie du es mit deinen Worten bewusst nicht zeichnen wolltest. Falls dich manches zu Änderungen anregt, bediene dich gerne; letztlich soll es aber immer dein Text bleiben mit dem du dich "genau richtig" fühlst.
Noch
Der Weg ist noch gesäumt vom Grün der Gärten und gelb noch durch die Beete zieht. Die Äpfel hängen fest an Zweigen. Am Boden aber Mengen von Eicheln, die der Fuß zerstritt, während er die Nüsse schont und die braun polierten Kastatanien; Sommerblau der Himmel, doch die Luft schon voll Herbst.
Dank für das Lob und die Änderungsvorschläge. "erfüllt" ist natürlich eleganter als "voll", vielleicht ein bißchen zu sehr im Verhältnis zum Rest, Wie wäre es, wenn ich zu meinem ursprünglich angedachten "die Luft schmeckt nach Herbst" zurückkehrte? Ansonsten s. Antwort zu Sanderling Liebe Grüße Rene
Lieber Carlino,
da fällt mir die Entscheidung schwer: ich meinte ganz materiell hervorgebracht, erzeugt, erwirkt; aber "bezeugt" gefällt mir,
Dank und liebe Grüße Rene
Lieber Sanderling, die Zeilen sind sehr spontan beim Gehen konzipiert und auch nicht weiter überarbeitet. Dem Rhythmus der Schritte ist die Wahrnehmung kurzer Bild eindrücke zugeordnet; um nicht das Ganze staccato zu halten, habe ich den monierten Einschub gemacht. Stört die Art Taktänderung sehr? Das Grün bezieht sich auf Hecken, das Gelb stammt noch nicht von der Herbstfärbung, Doch dies ist wohl nicht unmittelbar verständlich (s. auch Anna und Thomas), und für eine kommentierte Ausgabe ist das Gedicht noch nicht alt genug!!!!!
Danke für so eingehende Beschäftigung und Anregungen, die ,sofern ich sie nicht unmittelbar übernehme, doch zum Nachdenken und Verändern gebracht haben.
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