Gestern noch spielten die Kinder vergnüglich Verstecken im Hof, keimte auf Feldern die Saat, himmelwärts prachtvoll empor. Nächtens da strahlten die Sterne den liebenden Paaren ins Herz, diese friedliche Zeit, jeder bewahrt sie in sich.
Fallen auch Bomben tagein und zur Nacht, so stehen wir auf. Hoffnung auf Frieden im Land trägt durch die brennende Zeit.
das ist wahrlich eine Elegie: Die Erinnerung an die Friedenszeit im Krieg. Und darüber hinaus die Hoffnung für ein friedliches Morgen.
Von der Form her ist in Zeile vier und fünf noch etwas zu tun. Z.B: "diese friedliche Zeit, jeder bewahrt sie im Herz." und "Fallen auch Bomben tagein und zur Nacht, so stehen wir auf." Oder ähnlich.
lieber Sanderling du hast ein sehr intensives Gedicht zwischen gestern und morgen, wischen Frieden und Krieg geschrieben. Ich finde, es ist dir vom Inhalt sehr gelungen. Allerdings lese ich die Zeile Fallen auch Bomben, tagein und zur Nacht, wir stehen auf. metrisch so oder X x x X x, X x II x x X x X x X X x x X x, X x II x x X, X X x x Fallen auch Bomben am Tage, selbst Nachts da stehen wir auf.
bei Lesen deiner Elegie musste ich seltsamerweise an den dreißigjährigen Krieg denken...Heute hörte ich einen Kommentar von eine Journalisten, der meinte, wir seien alle aus unseren Träumen gefallen - diese Beschreibung passt sehr gut auf dein Gedicht, finde ich. Oder um es mit den Worte von Emmy Ball-Hennings zu sagen: "So selbstverloren in dem Grunde/ Nachtwache ich, bin Traumesrunde/ Und Wunder aus dem Heiligenschrein" (aus dem Gedicht: Traum).
Du lässt mich als Leserin aber nicht traumverloren zurück, sonst gibst mir mit deinen letzten beiden Zeilen Hoffnung. Das gefällt mir sehr gut.
es freut mich, dass ich deiner Meinung nach das Thema der Elegie gut getroffen habe. Zeile vier sollte ein Pentameter sein, da habe ich wohl "danebengegriffen". ( der Form treu zu bleiben ist anspruchsvoll ! )
Nach meiner Lesart beginnst du nicht mit einem Daktylus, aber, die zweite Senkung darf man ja weglassen, richtig? Dann macht es doch Sinn! "diese friedliche Zeit, jeder bewahrt sie im Herz." Xx(x) Xxx X, Xxx Xxx X. Entsprechend meines ersten Irrtums muss ich natürlich auch Zeile fünf in einen Hexameter wandeln, verstanden.. und greife vielleicht deinen Vorschlag auf. Danke!
Liebe Ostseemöwe, mit den Elegischen Distichen hast du mir eine wirkliche Knobelaufgabe gestellt. Danke dafür ... ...umso schöner, wenn Mann sie dann irgendwann "geknackt" hat. In meinem Kommentar auf Thomas habe ich meine Probleme bereits nachvollzogen und danke dir auch noch für deine Idee zur Veränderung.
Liebe anna, aus den Träumen gefallen, ja. Aber in der Realität eine Brücke zu schlagen, vom gestern erlebten zur Vorstellung des friedvollen morgen, das war mein Wunsch, nein, ist mein großer Wunsch für ganz Europa und aktuell vor allem für die Meschen in der Ukraine. Das wollte ich mit meinem Gedicht aufzeichnen.
Nach den schrecklichen neuerlichen russischen Angriffen auf zivile Ziele in der Hauptstadt Kiew und anderen Städten in der Ukraine, scheint diese gedachte Brücke einen großen Bogen schlagen zu müssen. Ich hoffe so sehr das es gelingt!
danke für dein Lob, was den "Ton" angeht. Die "ukrainische Haltung", wie ich sie wahrnehme, war mir Vorbild für dieses Gedicht. Gestern sah ich dann noch im ZDF ein 45-minütiges Interview einer deutschen Korospondentin mit Selensky, was mich in dieser Sicht bestätigte. Er sagt so viele wunderbar hoffnungsvolle Dinge, ...es verschlug mir mehr als einmal die Sprache und stärkte meine Haltung der Solidarität mit der Ukraine.
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