Ein Ferge steuert seinen alten Kahn mit einem Flüsterzittern durch das Dunkel mit einer Rabentraulichkeit bei jenem Himmelszeltgefunkel.
Ein zarter Flimmer weht aus einem Katen an den Gestaden stiller Auen, als goldentrunken sich am Horizont ein Wort erhebt, ein Wort verheißungsvoller Pfauen.
Der Ferge traut kaum seinen Augen, als er dies Wort getränkt mit Zähren an jenem Schattentag vergehen sieht, als wenn der Welten Nachen ganz ohne Poesie im Düstern wären.
geheimnisvoll steuert dein Fährmann sein Boot über das Wasser. Deine Wortwahl erscheint vordergründig fast der bekannten anna-Fantasie entsprungen, doch sind es zahlreiche alte Worte die du eingeflochten hast. Und letztlich ist es sogar ein geheimnisvolles Wort, was uns Pfauen anvertrauen, dass vielleicht sogar vom Untergang bedroht ist. Welches ist es wohl? Toll geschrieben, in einer sehr dichten Stimmung. Das Wort "Rabentraulichkeit" ist sofort in meinen Wortschatz geflogen
ist es nicht schade, dass solche kraftvollen Worte wie "Ferge" verschwunden sind und wir uns mit dem schwachen "Fährmann", der jetzt auch noch zur "Fährmänn*in" oder "Fährenden" verballhornt wird, begnügen müssen!
Dein wortefährender Ferge ist im Grunde ein Dichter, wie ich es verstehe, ohne den der "Weltennachen" (bitte ein Wort, oder mit Bindestrich) im Düstern treibt.
liebe Anna a Dein Gedicht hat mich vom ersten Wort bis zum Ende in seinen Bann gezogen. Hier fühlt sich alles wie ein Traum an. Wunderbar wie du die Rabentraulichkeit ins Gedicht einbaust. Ich bekam Gänsehaut. Toll gemacht liebe Grüße Ilona
herzlichen Dank für eure Rückmeldung. Da ich gestern sehr spät dran war mit dem Schreiben des Gedichtes, habe ich den Begriff "alte Worte " gegoogelt und mich dort von Goethes Worten inspirieren lassen. Mir war sofort klar, dass ich über den Fergen schreiben möchte - ein Wort, dass ich wie das Wort "zagen" gerne in meinen Wortschatz wieder aufnehmen möchte.
Der Fährmann an sich ist ja schon sehr symbolträchtig und gepaart mit der Rabentraulichkeit entstand für mich in der Tat eine besondere Stimmung, die mich an C.G. Jungs "Nachtmeerfahrten" erinnert. Beabschichtigt war dies alles nicht.. es lag daran, dass der Ferge zu mir kam....
Der Welten Nachen - das möchte ich so stehen lassen. Es handelt sich um eine Formulierung, die ich häufiger schon gehört und gelesen habe, wie z.B: Es ist der Welten Seelen Lust, dir... oder Es ist der Welten Klänge, die mich berauschen. Eigentlich handelt es sich um eine Inversion (das heißt doch so, oder?) gemeint sind nämlich die Nachen der Welt. Ich finde, dass diese Formulierung zu dem etwas altertümlich anmutenden Text passt.
Liebe Grüße
anna a.
PS: Ich wusste übrigens auch nicht, dass es das Verb düstern gab, das ich hier als Substantiv eingesetzt habe.
du zauberst eine geheimnisvolle Atmosphäre mithilfe von wenigen, gut ausgewählter Wortjuwelen! Verheißungsvolle Pfauenschreie lassen Zähren im Düstern nicht nur erahnen, sondern geradezu spüren…
atmosphärisch, geheimnisvoll doch auch vertraut; ja, ja das Gedicht mag ich - sehr sogar. Einzig ist für mich die zweite Erwähnung des Wortes ´wort´ zu fremd für solch einen Text voller neuer/alter/seltener Ausdrücke. Des halb würde ich da tatsächlich lieber etwas von Lettern oder so lesen. Vielleicht ˋLetter voll von Zähren‘ oder so.
vielen Dank für eure Kommentare. Derolli, du hast recht, ich werde über diese Stelle noch einmal nachsinnen und mir eine andere Variante überlegen. Ich glaube, Letter passt leider rhythmisch nicht.
- xXxXxXxXx oder? Als er die Letter voll von Zähren - xXxXxXxXx
Ich glaub ich steh voll auf dem Schlauch, aber egal, ich wollte ja nur andeuten dass es gerade weil so viele alte Worte vorkommen, sicherlich noch ein altes statt der Dopplung zu finden wäre. Natürlich auch einsilbige (Eid, Schwur, Bann).
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