Aus der Ferne fällt ein schwacher Streifen Licht auf meine Augen. Zusammen mit der kühlen Luft, scheint die Gewissheit zu bestehen: ein neuer Tag beschreibt den Weg aus Dunkelheit zum Licht. Der stete Wandel scheint mir Ruhe im Moment zu sein, so wie ein kleines Boot wohl immer auf des Wassers Wogen schaukelt, egal ob tags oder in Dunkelheit. - Die Nacht ist mir vertraut, auch wenn sie mich gelegentlich, aus sich heraus erweckt, vielleicht, damit ich ihrem Flüstern lauschen kann und ihre Falter miterlebe, die ihre gelben Kerzenblüten still unschwärmen. - Das wundersames Singen einer Nacht, hör ich manchmal noch im Schlaf.
eine interessante Impression. Vielleicht formt sie sich noch zu einem Gedicht. Das Bild des schwankend-ruhenden Bootes finde ich sehr schön und auch das der singenden Nachtfalter. Wegen "die Falter" müsste "umschwärmen" stehen. Das Paradox zwischen "still" umschwärmen und dem "Singen" wird nicht mir ganz klar.
also ich finde Deine Nachtgedanken als Prosatext wunderschön, bei mir wäre da wieder ein halber Roman daraus entstanden. Genau das ist eben der Unterschied, ob ein Dichter Prosa schreibt oder die andere Prosa Spezies. Ganz im Gegensatz zu Thomas frage ich mich, warum sich das zu einem Gedicht formen sollte?
Zitat von THOMASDas Paradox zwischen "still" umschwärmen und dem "Singen" wird nicht mir ganz klar.
Was bitte ist denn daran Paradox? Die Falter umschwärmen und der Mensch kann dieses leise Sirren sehr wohl als Singen wahrnehmen.
so wie ich es verstehe bedeutet "still" ohne Geräusch oder Laut, d.h. auch ohne "Singen". Aber vielleicht sehe ich es falsch. Die Gedicht-Idee kam mir spontan, weil das interessant wäre. Aber natürlich steht der Text, so wie er ist, für sich selbst und ist sehr schön.
vielen Dank für eure Kommentare und Überlegungen. Es gibt Widersprüchlichkeiten in diesem kleinen Prosa-Nachtstück. Die Falter habe ich erst später hinzugefügt. Sie sind still, das stimmt, Thomas. Das "Singen" zum Schluss, bezog sich vor dem Einschub mit den Faltern, auf die Nacht, aber ohne, dass es mit dem üblichen Singen von Tönen zu vergleichen wäre. Die Nacht ist für mich voller Widersprüche, so auch dieser kurze Text.
jetzt verstehe ich, wie es gemeint ist. Das wird klarer, wenn du z. B. statt "still unschwärmen. - Ihr wundersames Singen hör ich manchmal noch im Schlaf." sagst: "still umschwärmen. - Das wundersame Singen der Nacht hör ich manchmal noch im Schlaf."
ich habe meinen Text abschließend noch einmal etwas angepasst, damit klarer wird das die Nacht selbst "singt".
Thomas hatte übrigens Freude daran, aus meinen rhythmischen Zeilen ein Gedicht zu formen. Das Eine wie das Andere ist mit den Bildern gut möglich, finde ich.
Hier Thomas Gedicht:
Nachtgedanken
Die Luft ist kühl, ein Streifen Licht fällt schwach nur auf die müden Augen, wie schön der neue Tag anbricht, wenn Dunkelheit im Licht vergrauet. Der stete Wandel scheint mir Ruhe in jeglichem Moment zu sein. Ein kleines Boot, auf Wogen rudernd, schwingt sich auf eine Stelle ein. Die Nacht ist mir so gut vertraut, wenn Falter um die Blüten schweben, so kann ich schlafend ihren Laut, wie wunderbares Singen hören.
jetzt ist der Schluss durch die kleine Änderung sehr gut verständlich. Insgesamt sehr schön ist dein Nachgedanken. Das Gedichtlein war nur eine spontane Sache für dich, dass du es Wert hältst erwähnt zu werden, freut mich.
das ist mit das Schönste an unserer gegenseitigen Offenheit und Freude zu schreiben, finde ich. Das wir uns inspirieren und sehen, was eine Idee noch für Früchte tragen könnte, bzw. trägt. Und, ich finde es wunderschön in den Ergebnissen solcher Zusammenarbeit eure Person oft durchschimmern zu sehen. Deshalb nochmal Danke für dein schönes Gedicht.
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