Tief im Innern noch das Dröhnen steht mit schuttbedeckten Haaren im Gewirr ein Mädchen – stumm - und blickt sich apathisch um. Dort, wo grad noch Häuser waren, dringt aus Trümmern leises Stöhnen.
Teilnahmslos drückt es die Puppe. Bein und Bauch sind aufgerissen, sie ist alles, was ihm blieb, niemand sonst hat es mehr lieb, keiner wird es je vermissen. Vorwärts stürmt die Einsatztruppe.
In den Krieg hineingeschlittert, mittendrin im Kampfgeschehen, weiß es nicht, wie ihm geschieht. Sieht, wie Rauch zum Himmel zieht, fängt an, sich im Kreis zu drehen, singt, obwohl die Erde zittert.
sei gegrüßt im Musengarten. Dein Gedicht ist bewegend und angesichts des Krieges in Europa sehr zeitgemäß. Die doppelt umarmende Reimfolge untermalt die in sich gekehrten Stituation des Mädchens und schafft einen starken Strophenabschluss. Einzig die Zeile "und blickt sich apathisch um." fällt aus dem trochäischen Metrum. Falls das nicht Absicht ist, kann man "blickt" an den Zeilenanfang bringen, etwa so "blickt sich nur apathisch um."
herzlich Willkommen in unserer Runde. Der Vorschlag von Thomas könnte mir auch gut gefallen. Aber auch so ist dein Kriegsgedicht aussagekräftig und eindringlich.
Hallo Han, sei willkommen im Musengarten. Wie bist du nur auf uns gestoßen? Aber, das ist nur eine Frage vorab und nebenbei...
Deine doppelte Personalisierung, durch das Mädchen UND ihre Puppe, die beide körperlich und seelisch am Kriegsgeschehen leiden, macht das unfassbare Elend eines Krieges plastisch, spürbar, ...fast greifbar.
Wie schön, weil hoffnungsvoll, dass es zum Schluss noch singt. Viele Kinder werden ja durchs Kriegsgeschehen stumm. Sehr gut geschrieben, starker Einstieg!
Lieber Han auch von mir ein herzliches Willkommen mit deinem starken Antikriegsgedicht. Ich denke wir müssen darüber schreiben und wir müssen anklagen. So empfinde ich auch dein Gedicht. Die schwächsten der Gesellschaft sind immer die die Not am meisten zu spüren bekommen. Wie viele Kinder werden diese Wunden ein Lebenlang in sich tragen? liebe Grüße Ilona
ich danke euch für die freundlichen Willkommensgrüße und freue mich auf ein harmonisches und konstruktives Miteinander.
Lieber Thomas,
schön, dass du die von mir gewählte Reimform ansprichst und ihre Wirkung auf das Gedicht hervorhebst. Der von dir angesprochene Wechsel im Metrum war von mir nicht wirklich gewollt, hebt allerdings nach meinem Empfinden die Pause, die ich durch Gedankenstriche angedeutet habe, hervor.
Danke und einen lieben Gruß Han
Liebe Clara,
ich freue mich, dass dir mein Antikriegsgedicht gefällt und eine eindringliche Wirkung hinterlassen hat.
Lieben Gruß Han
Lieber Sanderling,
deine Deutung (doppelte Personalisierung) gefällt mir ebenso wie deine Aussage zum Schluss des Gedichtes. Du fragst, wie ich auf euch gestoßen bin. Ich war lange weg und bin jetzt wieder da, nicht zuletzt, weil hier noch Wert auf Textarbeit gelegt wird.
Danke und einen lieben Gruß Han
Lieber Carlino,
in deinem Kommentar steckt eine Menge Positives über das Gedicht.
Danke und einen lieben Gruß Han
Liebe Ostseemöwe,
über Kriege zu schreiben und aufzurütteln ist wichtig. Jeder so wie er kann.
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