Genug



Im Nassen der Buhne
hocke ich
zwischen Vögeln.

Vergessen die Scheu,
um mich herum
wird gepickt.
Steinwälzer suchen
geschickt,

sind ganz eins
mit dem Grund,
finden Muscheln und Beeren.
Niemals würden sie
mehr begehren,

als dass,
was sie brauchen.
Fortan will auch ich
mich begnügen
und
erlerne das Fliegen.

Lieber Sanderling,

das is dir gut gelungen! Köstlich die Ironie mit dem begnügen!

Das erste finden würde ich durch suchen ersetzen...

Liebe Grüße aus Lüli
Karlheinz

Hi,

ja, das passt wirklich sehr gut. Carlino hat recht, das erste ,finden’ kann man ersetzen. Ich habe in meinen Gedanken durchgespielt, was wäre wenn es das zweite wäre. Interessant wie sich der Sinn oder besser meine Assoziationen damit durch diese kleine Umstellung verschieben.

Mit diesem Gedicht hast du nicht nur eine Momentaufnahme in der Natur treffend eingefangenen, sondern sie auch mit der köstlichen Wendung hin zum ,Selbstgenügsamen‘ eine Anwendung (oder Moral, oder wie auch immer das wirklich heißt) mit auf den Weg gegeben.

Applaus!

Derolli

Lieber Karlheinz,
schön, dass du es gelungen findest. Was ist denn für dich der Grund, warum du suchen statt finden schreiben würdest? Ich halte es da mit dem Tiger aus "Oh wie schön ist Panama" , da gehen die zwei auch Pilze finden.
Die Deutung des Schlusssatzes obliegt natürlich dem Leser. Für mich war das Fliegen allerdings eher eine Metapher, und somit gar nicht ironisch gemeint.

Liebe Grüße
der Sand

Lieber Derolli,
nun kam deine Kommentar zwischendurch, weshalb ich meine Antwort nachschiebe. Nun bist du der Zweite der sich "suchen und finden" wünscht. Da die Dopplung vielleicht wirklich eher das ganze Ding schwächt, ändere ich nun gerne. Danke für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
der Sanderling