Im Coronaverordnungsdurchsetzungswahn feierte der deutsche Untertan Wiederauferstehung, wenn er denn auferstehen könnte. Er kann es nicht, denn dazu müsste dieser Denunziant und gewissenlose Paragraphenreiter erst einmal tot zu kriegen sein. Genauso korrekt, wie er einst "minderwertige Rassen" und "lebensunwertes Leben" in die Gaskammer schaffte, und dabei peinlichst aufpasste, dass ihm ja keiner durch die Lappen ging, sorgt er jetzt für die strenge Einhaltung der AH-Regeln. Und wenn er dürfte, würde er die Maskenpflichtbrecher erschießen oder, besser noch, vergasen.
Lieber Thomas, kein Gedicht, wäre auch eine Überschrift für deine Meinungsäußerung zur Lage. Da sie als Fließtext daher kommt, fände ich es gut, du würdest die Bewertung der Nazis über sogenanntes "unwertes Leben" in Anführungszeichen setzten. Mit der Aussage, dass der Bürokrat nicht tot zu kriegen ist, liebst du sicher richtig. Ich wünsche dir einen Tag voller Erfahrungen der Gelassenheit, den Dingen gegenüber, die wir nicht in der Hand haben. Und wenn wir sie in der Hand hatten, anschließend schön desinfizieren. Liebe Grüße der Sanderling
die Anführungszeichen sind gesetzt. Das Ding ist nicht kunstvoll, war aber aufgrund einer konkreten Begebenheit nicht zu vermeiden. Die Panikmache lässt halt die üblen Seiten hervortreten.
nachdem ich deinen Text nun mehrfach gelesen habe, muss ich sagen, er hat mich sehr erschüttert. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich Menschen kenne, die am Coronavirus gestorben sind, mag sein, dass es daran liegt, dass ich nicht verstehe, warum das Masken tragen so ein Problem darstellen soll, mag sein, weil ich auch beruflich ans Masken tragen gewöhnt bin, um Menschen zu schützen, mag sein....
Mich hat diese Gleichstellung erschüttert von Menschen, die andere bitten, Masken aufzusetzen, weil sie sich vielleicht nicht geschützt fühlen, mit denen, die "unwertes Leben" vernichtet haben. Genau das hat mich erschüttert. Das eine Pflicht, Masken zu tragen, gleichgesetzt wird mit einer Pflicht, die Menschen zu melden, die nicht "wert" sind zu leben...
Mir ist noch keiner begegnet, der mich wegen des Nichttragens von Masken angeschwärzt hätte. Dir vielleicht schon, vielleicht ist das der Grund für diesen Text. Auch empfinde ich diesen bedingungslosen Gehorsam, der im Dritten Reich gefordert wurde, hier als nicht gegeben.
Mich hat der Text wirklich in meinen Grundfesten erschüttert...
ja, der Text entstand unter dem Eindruck einer unschönen und aggressiven Situation, ist aber auch angeregt durch das, was mir junge Menschen erzählt haben, die erschrocken feststellten, welche üblen Seiten bei ihren bisher besten Freunden plötzlich hervortreten. Und schließlich natürlich Sprüchen wie die des Oberschaumschlägers aus Bayern, man müsse "die Zügel anziehen". Das macht man nicht einmal bei Pferden, wenn man verantwortlich handelt.
Dabei ist Corona nur der Auslöser, einer üblen Seite, die in unserer deutschen Kultur besondets stark ist, und die u.A. von Heinrich Mann beleuchtet wurde.
Es fließt auch eine Erfahrung ein, die ich als junger Mensch machte, als ich versuchte zu verstehen, wie das alles in der Generation meiner Eltern geschehen konnte, und feststellte, dass es sich bei den Tätern oft um unscheinbare "Hausmeister-Typen" handelte, die ihren Hund liebten und für ihre Familie sorgten und sich nur wichtig fühlten, weil sie gründlich und gewissenhaft (aber zugleich gewissenlos) für die Durchführung der ganz oben beschlossenen Maßnahmen sorgten.
Mich macht das auch sehr betroffen. Es richtet sich nicht an Menschen wie dich, die in schwieriger Situation ihr Bestes geben.
Hoffentlich konnte ich dir ein wenig verständlich machen was mich bewog, diesen künstlerisch lausigen Text zu schreiben. Wenn er dich nach meiner Erklärung nun immernoch stört, kann ich ihn löschen.
Vielen Dank für deine Erklärungen, die ich gut nachvollziehen kann. Vermutlich ist es die Polarisierung, die in vielen Ebenen unseres Lebens zunimmt, die mein Unbehagen wachsen lässt. Das Leben ist viel zu komplex als dass man es in schwarz oder weiß unterteilen könnte.
Lass den Text ruhig stehen, du siehst ja, dass er etwas aufwühlt und bewegt.
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