Heinle Welt

Sie saßen und tranken am Teetisch,
und sprachen von Pandemien
mit Covid-Mund-Nasen-Fetisch
und panikschlotternden Knien.

Die Viren sind schrecklich pandemisch,
der lautere Bachmann sprach.
Der Medienmax lächelte dämlich
und plapperte alles nach.

Der Dödel öffnet den Mund weit:
Die Maske sei weiß und blau,
mit soam Fetisch, da geht heit
was selbst mit der eignen Frau.

Die Mutti spricht wehmütig:
Das Wahlvolk hält endlich Ruh!
und präsentieret gütig
dem Dödel die CDU.

Am Tische war noch ein Plätzchen;
Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
Von deinem Fetisch erzählt.



P.S.: Das Gedichtlein macht gewisse Anleihen bei Heinrich Heine:

Sie saßen und tranken am Teetisch,
Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.

Die Liebe muß sein platonisch,
Der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
Und dennoch seufzet sie: Ach!

Der Domherr öffnet den Mund weit:
Die Liebe sei nicht zu roh,
Sie schadet sonst der Gesundheit.
Das Fräulein lispelt: Wie so?

Die Gräfin spricht wehmütig:
Die Liebe ist eine Passion!
Und präsentieret gütig
Die Tasse dem Herrn Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;
Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
Von deiner Liebe erzählt.




© Ralf Schauerhammer

Lieber Sanderling,

es ist der Versuch eines Wortspiels aus "heile" und "Heine", von dessen "Teetisch" ich Anleihen genommen habe.


Liebe Grüße
Thomas

Lieber Karlheinz,

danke für den Hinweis. Ich habe Heines Gedicht angefügt.

Liebe Grüße
Thomas