Ein adventlicher Kommentar: Haben Eltern ein Recht auf ein Kind? Haben Kinder ebenfalls ein Recht auf ihre Eltern? Und was bedeutet es letztendlich für das Kind, wenn Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf Fremd-Betreuung ihrer, gerade aus den Babyschuhen gewachsenen Kinder haben? ( Info: Gesetzlicher Anspruch auf Bildungs- und Betreuungsangebote ab vollendetem 1. Lj. )
Hierzu meine ganz persönliche Meinung.
Kinder sind ein Geschenk und Geschenke kann man nicht einklagen. Man erhält sie oder eben auch nicht, ist der Wunsch auch noch so groß. Ist das Geschenk einmal da, steht man selbst in der Verantwortung, was nachfolgend damit geschieht.
Da Kinder nicht aus sich heraus entstehen, sondern in der Regel durch das Zusammenspiel von Frau und Mann, ist ihre zeitliche Ankunft nach der Zeugung meist absehbar und in vielen Fällen sicher auch mit einer freudigen Erwartung verknüpft. Die Ankunft eines Kindes ist für die meisten Eltern gleichzeitig mit einer hohen Erwartung an deren positive Entwicklung verknüpft. Sind sie erst einmal leibhaftig anwesend, ist die Welt eine andere geworden. - Die einen sind überglücklich, möchten sich gar nicht mehr von ihren süßen Kleinen trennen, die anderen suchen bei Nichtgefallen nach den bekannten Retouren Möglichkeiten, die es so aber nicht gibt, und das Aussetzen geht natürlich nur unter dem Risiko, dass Mann oder Frau anschließend eingebuchtet wird. Die Entstehung von Glücksgefühlen lässt sich in beiden Fällen nicht einklagen.
Einklagen können Eltern hingegen aber ihren Rechtsanspruch auf Bildung- und Betreuungsangebote für ihre Kinder, ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Viele haben den engen Zeitplan ja auch bereits pränatal festgezurrt, ab wann die eigenen Kinder fremdbetreut werden müssen. Denn das Leben soll ja weitergehen, wie zuvor. Der Karriereknick und ein zu erwartendes niedriges Rentenniveau gilt es schließlich auszuschließen. Da liegt für viele sozusagen ein Sachzwang vor, und was will man dagegen schon machen?
Kinder brauchen neben Nahrung und Pflege vor allem erst einmal eine liebevolle Zuwendung, möglichst von verlässlichen Bezugspersonen, sollen sie doch Urvertrauen aufbauen, ein stabiles Fundament für Selbstvertrauen und Bindungsfähigkeit. Das sind natürlicherweise in erster Linie ihre Eltern, egal wie alt das Kind ist.
In Frankreich findet sich eine ganze Generation von Rentnern in der familiären Haftung für die Betreuung ihrer Enkel, da in der Regel beide Eltern Vollzeit arbeiten und Arbeitstage nicht nach der Zeit für “Gutenachtgeschichten” von Kindern fragen. Großeltern werden hierdurch um ihre eigentliche, generationsbedingte Stellung beraubt, nämlich nur liebende und nicht alltäglich erziehende Großeltern zu sein. Man bedenke, sie haben diese Verantwortung bereits hinter sich und wollten das anschließende Leben vielleicht nur noch genießen, wozu der zeitlich befristete Kontakt zu den Enkeln zweifelsfrei zählt. Doch zurück nach Deutschland.
Hier sind die Kitas nicht so gut aufgestellt, denn die Berufe der Erzieherin und des Erziehers haben ein schlechtes Auskommen durch niedriges Einkommen. Erziehungsarbeit ist gesellschaftlich wenig wertgeschätzt, obwohl es doch nichts wertvolleres gibt als unsere Kinder. Wie kann das sein?
Und dann sollen die Kitas auch noch Bildung fördern und eben nicht nur betreuen. Das Kinderbetreuungssystem in Deutschland fährt sich gerade selbst an die Wand, denn die wenigen Mitarbeitenden sind überlastet, da wegen der geringen Attraktivität Stellen frei bleiben, die Ansprüche an die Kitas von Elternseite aber gleichzeitig eher wachsen. Kommt dann noch der Winter dazu, und Kinder werden krank, droht der Kollaps. Eltern müssten sich unbezahlten Urlaub nehmen, wenn alle anderen freien Tage für die Kinderbetreuung aufgebraucht sind. Geht das überhaupt? Sind die Tage der Betreuung von Eltern ihren Kindern gegenüber jemals aufgebraucht? Was ist das für ein Denken, die letztendliche Verantwortung für das eigene Kind endet doch nie.
So werden Kinder also leider krank zur Kita geschickt, stecken andere an und das Personal natürlich auch, und die Katze beißt sich schließlich selbst in den Schwanz. Und Eltern beklagen sich über die unhaltbaren Zustände mangelnder Kinderbetreuung.
Und die Kinder?
Würde ein krankes Kind nicht lieber zuhause seinen Tee gebracht bekommen, noch einmal eine Runde ins eigene Bett gehen und sich erholen? Und jederzeit Papa oder Mama rufen können und dann umsorgt werden?
Die Bedeutung und Wichtigkeit einer guten Entwicklung unserer Kinder liegt zuallererst in den Händen der Eltern. Sie haben ihr Leben danach auszurichten, auch wenn hierdurch andere Lebensziele vielleicht revidiert werden müssen. Ein Kind ist ein Kind und die Verantwortung für diese, aus Samen und Frucht gewachsenen Menschen, lässt sich nicht abtreten. Wenn in der Rechtsprechung der Satz gilt: “Im Zweifel für den Angeklagten”, so sollte in der Kindererziehung die Grundregel sein, im Zweifel kümmer ich mich als Elternteil selbst um unser Kind, denn das ist Elternverantwortung!
Dem sollte sich alles andere unterordnen. Und sei's drum, wenn dabei dann Verzicht entsteht, Wohlstand sich reduziert und finanzielles Auskommen reicht, das sollte gewährleistet sein. Vielleicht bekommen Eltern dann sogar weitere Geschenke, wie das Glück, das keiner bestellen kann.
danke für deine Meinung zu meinem Beitrag. Schön, dass du die Zwischentöne hörst und wertschätzt, das freut mich. Und bald singen wir dann wieder: "Ihr Kinderlein kommet" .
was du da sagst und beschreibst halte ich für sehr wichtig, nicht nur für die Familie, sondern für den Staat. Meiner Meinung nach ist es ein Kennzeichen totalitärer Staaten, dass die Kinder möglichst früh aus der Familie genommen werden. Wir erleben gerade eine Entwicklung in diese Richtung.
Richtig ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Abläufe so zu organisieren, dass Kinder in der Familie gepflegt und erzogen werden können, ohne Einbußen für die Eltern und nur wenn das nicht möglich (oder nicht gewollt) ist, Erziehungseinrichtungen greifen. Insbesondere sollten Mütter, nachdem die Kinder in der Schule sind, besondere Möglichkeiten erhalten, in der Berufswelt möglichst schnell wieder Fuß zu fassen, denn sie haben durch die Erfahrung als Mutter besondere Qualifikationen erworben, die in Unternehmen nutzbar gemacht werden können.
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