Thema: Was war vor dem Urknall?


Multiverse Verse

Wer sprach doch gleich, es werde Licht,
doch fand den Schalter erstmal nicht?
War’s nicht der Mann mit weißem Bart,
der nie an Wundern hat gespart?

Seit längrer Zeit schon glaubt man nun,
das hätt mit Wundern nix zu tun.
Ein Knall am Anfang sei ’s gewesen,
ganz ohne Raum und höhres Wesen.

Am Anfang stünd ein Riesenknall
im Nichts, und auch noch ohne Schall,
weil weder Raum noch Zeit war da.
Sowas zu glauben, ach na ja...

Der Kosmos formt sich nicht spontan
aus eignem innrem Größenwahn,
aus Nichts entsteht kein Weltenall,
der Raum, die Zeit, der Erdenball.

Wer gab den Anstoß für den Knall?
Die Frage bleibt auf jeden Fall!
Und wo kam gleich der Anpfiff her?
Die Antwort fällt mir gar nicht schwer:

Gott sitzt in parallelen Räumen,
löst aus durch Knall das All beim Träumen!
Und so läuft´s weiter nun für immer...

Verpennter Spinner, Allbestimmer,
Dein Licht, Du Knallkopp, braucht nen Dimmer!

Lieber Thomas,

das kann man so sehen, aber ich möchte die Meinung anderer hören!

Liebe Grüße und vielen Dank aus Lüli
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
ach, ich beneide dich ein wenig ob der Lockerheit, mit der du an das Thema gegangen bist. Deine Reime sind so organisch und bauen Strophe für Strophe im schönen Jambus ein ganz harmonisches Bild, was aber These und Antithese dennoch nicht ausspart. Auch ich bin ein Freund des Weglassens, ...die aktuell letzten zwei Zeilen würde ich noch streichen,....aber, ich habe auch eine Idee wie du statt dessen enden könntest:

Zitat: Und so läuft´s weiter nun für immer...
Idee: vielleicht wird's gut, vielleicht auch schlimmer!

...ich habe den Gedanken, dass das durchaus deinem Humor entsprechen könnte! :-)

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Karlheinz,

ich finde gerade die letzten beiden Zeilen gut. Sie kommen daher wie ein verbaler Knall! Etwas, das niemand an dieser Stelle erwartet, außerde gefällt mir die Idee, dass man das All dimmen könnte. Irgendwie haben mich die letzten Zeilen etwas an Robert Gernhard erinnert.

Liebe Grüße

anna a.

PS: Und auch hier möchte ich mich entschuldigen für die späte Antwort.

Ihr lieben Mitdichter,

nach annas Kommentar habe ich mich nun endgültig entschlossen, das Gedicht so zu belassen, wie ich es eingestellt habe.
Natürlich bringt der Schluss auch was Negatives! Aber wenn man schon, wenn auch augenzwinkernd, einen persönlichen, also menschenähnlichen Gott einführt, dann muss er sich auch kritisieren lassen, zumindest spaßeshalber ...

Trotz seiner ALLmacht ist er einfach nicht perfekt und könnte noch mal nachbessern...

Euch allen nochmal herzlichen Dank und liebe Grüße aus Lüli
Karlheinz