Komm her zum aufgepeitschten Meer und schau und schreie mit den Möwen um die Wette! Der wilden Wogen ungebrochne Kraft reist los das Boot, sprengt jede Ankerkette.
Schau auf zum Horizont, dort wohnt das Blau, auf Wellen weiße Gischt - der Wind bläst rauh- Die Dünen wandern silbrig, allzu schnell, im Mondlicht gleist heut Nacht das Sandkorn grell!
Sieh zu, dass Du die Muscheln nicht zertrittst! Den Seestern übersieh nicht, lass ihn leben! Ins Seegras einzutauchen sei dein Streben! Vom Oktopus erfahre, wer du bist!
Lieber Karlheinz, welche Herzensangelegenheit dir die Natur ist, dies ist in jedem Satz deines tiefgreifenden Gedichtes für mich spürbar. Es ist quasi fünf vor zwölf, eine eindeutige Aussage und wunderschön geschrieben! Du hast deine eigene Aufgabe sehr lyrisch umgesetzt.
PS. Heute sah ich am Rheindeich in Uerdingen einen Schwalbenschwanz auf einer Blüte des Klee. Ihn sah ich Jahrzehnte nicht mehr in unseren Gefilden. Da dachte ich an dich und deine Gedicht: Nachrichten aus der Provinz. Lass uns noch etwas Hoffnung behalten.
du beschriebst in deinem Naturgedicht (aus Vierzeilern in fünfhebigen Jamben) die Naturgewalt und in der letzten Strophe auch die Zerbrechlichkeit einzelner Naturwesen. Aber insgesammt ist es ein Sinngedicht, welches den Menschen mahnt, sich als Teil der Natur zu sehen. Ich fand es lustig, das ausgerechnet der Oktopus uns diesen Lebenssinn vermitteln soll. Ich hätte vielleicht, genauso unbegründbar, ein Pferd dafür herbeizitiert.
mir gefiel das besonders gut, dass der Oktopus uns zeigt, weer wir sind. Es ist, als spanntest du dadurch den Bogen zwischen Unterwelt ( = Unbewusstsein) und Himmel. Mensch und Natur als eins zu sehen, uns ganzheitlich zu betrachten, das hat mich berührt. Die Imperative mahnen uns, hinzuhorchen, hinzuspüren und hinzusehen, wie vulnerabel dieses Wunder Welt ist, dass kraftvoll und zart zugleich daher kommt.
Bei den Meereswogen war ich übrigens gedanklich sofort an der Nordsee.
Vielen Dank für deine positive Einschätzung, vor allem ist es mir wichtig, dass es lyrisch rüberkommt!
Lieber Thomas,
auch dir ein herzliches Dankeschön! Zerbrechlichkeit, mahnendes Sinngedicht, du hast das Wichtigste herausgearbeitet!
Liebe anna,
bei mir ist es eher das Thrakische Meer, aber die Nordsee geht natürlich auch...
Du hast richtig erkannt, dass der Oktopus nicht zufällig auftaucht. Abgesehen von seinem Bezug zur Unterwelt ist er ja auf seine Weise sehr intelligent und verweist durch sein Farbspiel auch auf eher verborgene Zusammenhänge. Auf die variierenden Imperative, besonders an Versanfängen hast du ebenfalls dankenswerterweise hingewiesen!
Euch Dreien herzlichen Dank und viele Grüße aus Samothraki, wo jetzt endlich die Wärme einzieht Karlheinz
der Oktopus Steht ja selbst heute noch, vor allem in Fußballer Kreisen, als Orakel hoch im Kurs.
Was mir sehr positiv an deinen Zeilen auffällt sind die angebotenen Reime und deren Struktur in den jeweils ersten Versen jeder Strophe. Ich mag Binnenreime, besonders wenn sie nicht als lustiges Element dienen, dann empfinde ich sie sehr anspruchsvoll.
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