Ich saß bequem in meinem Sessel, da plötzlich legte sich die Fessel mir um die Arme und die Beine, ich fühlte mich nicht mehr alleine, zwei Augen starrten kalt mich an und zogen mich in ihren Bann. Ein weißes Weib, blass wie der Tod mit schmalen Lippen, feucht und rot, den schlanken Körper schwarz bedeckt, die Arme nach mir ausgestreckt, so stand sie vor mir, die Gestalt. Mir wurde heiß, mir wurde kalt. Nun öffnet sie den Mund, da blitzen hervor der Hauer scharfe Spitzen. Ich möchte schreien, mich verstecken, jedoch da dringen aus den Ecken vampirgezähnte Riesenzecken, die gierig ihre Mäuler lecken, die spinnenbeinig jeden fassen, ihn nicht mehr aus den Fängen lassen, wenn sie ihn gnadenlos ergreifen, um ihn mit sich hinfort zu schleifen. Sie alle, alle sehen mich und grunzen jetzt ganz fürchterlich, sie rücken Schritt für Schritt heran, jetzt ist es gleich um mich getan. Ganz unerträglich wird der Graus. – Da schalte ich die Glotze aus.
lieber Thomas auch ich bin gleich vom schaurig grausigen Wesen in den Bann gezogen. Mir gefällt es sehr und manchmal versuche ich es auszuhalten bis zum Schluss in der Hoffnung es wird alles gut gehen.
Lieber Thomas, ich kann gar nicht verstehen warum mir Gruselfilme und Geschichten so gut gefallen. Vielleicht sollte ich darüber mal gründlich nachdenken! Aber Spaß beiseite. Deine Ballade gefällt mir sehr. Zum Glück konntest du den Fernseher rechtzeitig ausmachen.
Lieber Thomas, du bist ein Schelm, dachte ich beim ersten Lesen. Wie schön du das Grauen sich entwickeln lässt. Immer neue Paarreime regen die Phantasie an, die gebundene Form trägt zur Dichte noch bei. Und dann, die Befreiung vor der Schockstarre; grade noch rechtzeitig. Uff.- Du hast es drauf, den Balladeninhalt mit einem Augenzwinkern aufzulösen. Gekonnt! herzliche Grüße der Sanderling
Lieber Thomas, in dem letzten Vers steckt der Wurm!
Zitat... Ganz unerträglich wird der Graus. – Da schalte ich das Fernsehen aus.
Das gesamte Gedicht stolziert flott und astrein im Jambus und dann steht der Fernseher im Daktylus - na hallo! Sag jetzt bitte nicht, dies wäre künstlerische Freiheit, lenke die Aufmerksamkeit des Lesers besonders deutlich auf die Ursache deiner Ängste hin oder das hätten zahlreiche unserer Altvorderen genauso gemacht - nee nich? Ein Zweisilbler wäre besser: Glotze beispielsweise, was auch zum ulkigen Text passen könnte. Drüber hinaus gefällt mir deine Ballade sehr gut, sie liest sich flüssig, hat tolle Bilder und ist spannend, der Schluss kommt unerwartet (für mich!), was will ich mehr? Sehr gerne gelesen und nach wie vor froh darüber, dass ich das Zusatzgerät nicht angeschlossen habe und es in meiner Glotze in allen Programmen schneit. Herzliche Grüße, Heliane.
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