hmmmm ...... Technisch sind deine beiden Strophen ziemlich perfekt, daran gibts nichts zu deuteln . Gegen den Inhalt sträuben sich meine Grauen Zellen und meinen, ich müsse um Aufklärung bitten. Hilfste mir bitte auf die Sprünge? Nur ein gaaaanz klein wenig?
ich würde das Thema auf die kürzliche Nachricht über die Aussagen eines Ehemaligen gegen die Hells Angels beziehen, bin mir wegen der Rubrik, in die du das Gedicht gestellt hast, jedoch nicht ganz sicher.
An der Form gibt es meiner Meinung nach nichts zu meckern. Inhaltlich würde ich (falls ich mit meinem Bezug richtig liege) die Schwefelbienen nichts sühnen lassen.
Lieber Eremit, auch ich rätsle noch über die Hintergründe zu Deinem Text. Spontan dachte ich an E. Snowden, aber da ich mich nur sehr flüchtig mit Politik befasse, weiß ich darüber nur wenig. Dasselbe gilt für die von Thomas angesprochenen Hells Angels, die Schwefelbienen würden jedoch eher auf letztere hindeuten, als auf meine vage Theorie.
Handwerklich, sowie sprachlich wieder makellos und gelungen.
das Wappen der Angels ist eigentlich ein Schädel mit so ner Art Flügel, aber wird auch hin und wieder als Schädel mit gekreuzten Knochen dargestellt, so ähnlich wie eine Piraten Flagge, also ergäbe der erste Vers diesbezüglich ja einen Sinn. Auch ist "Club" dann ein guter Hinweis.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Aktivitäten dieser Motoradrocker noch nie sonderlich verfolgt habe, nur 69 Altamont Speedway, das ist mir immer ein Begriff gewesen, da mein Pap mir die alten Stones leidentschaftlich nähergebracht hat.
Der Schweifreim sitzt soweit ich das beurteilen kann und das ist ja die Hauptsache.
nachdem Thomas und Derolli mir auf die Sprünge geholfen haben, versuche ich mich mal an Dein Gedicht heranzutasten. Was mir zuallererst auffiel: Da hat sich jemand nicht an die Vorgaben gehalten und ist aus der Gruppe ausgeschert, sprich "aus der Reihe getanzt". Dieser "Verräter" schreibt nicht nur vier- statt fünfhebig, er ist sogar gewissermaßen "umgekehrt" und verwendet die Kadenzen genau andersrum als vereinbart. Da kann ich nur sagen: Hut ab für das stilistische Outfit!
"Schwefelbienen" könnte ein Synonym für Hells Angels sein. Geflügelte Wesen, die sich mit Schwefelgeruch (Auspuffgase?) umgeben und gleichzeitig an Wespen erinnern. Und was passiert, wenn man in ein Wespennest sticht, kann ich mir lebheft ausmalen. Bevor ich jetzt weiterspinne, warte ich mal ab, ob sich da jemand anschließen kann. Vor allem aber bin ich gespannt, was Du dazu sagst, bevor ich mich (auch) in Teufels Küche begebe.
nachdem in Duisburg vor einiger Zeit der ehemalige lokale Rockerboss des Satudarah MC seine einstigen Kameraden "verraten" und zum Ausstieg aus der Szene aufgefordert hat, passt dein Gedicht perfekt zu diesen Ereignissen. Es liest sich fast wie eine Mini-Ballade, die von dir gewählten Metaphern sind Spitze, Chapeau!
Dass du eine eigene Version der Schweifreime kreiert hast, gefällt mir genauso, wie dein Gedicht.
ZitatIch gebe auch zu, dass dies weniger ein versuchter Geniestreich war
Deine Offenheit weiß ich zu schätzen. Ich halte es dennoch für einen sehr gelungenen Streich, die Aussage auf diese Weise mit der äußeren Form zu vereinigen. Es hätte durchaus Absicht sein können, jedenfalls bin ich davon ausgegangen.
Danke für die Erläuterung. Die genauen Zusammenhänge konnte ich mir nur ungefähr zusammenreimen, und ich muss zugeben, dass beim Interpretieren oft die Fantasie mit mir durchgeht. Aber ich finde es immer sehr schade, wenn hinterher die Hälfte auf der Strecke bleibt, nur weil niemand sich traut, nochmal nachzuhaken. Für mich wird es oft nach dem ersten "Rundgang" erst richtig interessant. Deswegen finde ich ein zeitversetztes Kommentieren sogar vorteilhaft für die Kommunikation.
Zum "Blitz" hatte ich gegoogelt und bin tatsächlich auf den Hells-Angels-Aussteiger Steffen S., genannt "Kugelblitz", gestoßen. Ich war mir nur nicht sicher, ob Du ihn meintest, da der Bericht länger als ein Jahr zurück lag. Inzwischen gab es ja weitere "Verräter" und das Thema beschränkt sich bei weitem nicht auf Rockerbanden. Snowden ist wohl zur Zeit das bekannteste Beispiel. Vor diesem Hintergrund wird mir nun auch der Schluss Deines Gedichtes verständlich. Überhaupt wird der Fokus jetzt viel weiter.
ZitatIch hoffe, dass die Zeit nicht zu viel Abstand bewirkt.
Für mich nicht. Oder, anders gesagt, ein wenig Abstand kann sogar recht hilfreich sein, Zusammenhänge zu erfassen, die einem beim ersten Hinschauen noch gar nicht klar sind. Bei mir geht der Denkprozess jetzt eigentlich erst los. Und das geht mir bei jedem Gedicht so, das ein bisschen tiefgründiger ist. Potentielle Gesprächspartner sind dann längst über alle Berge.
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