Lieber Sanderling, Du hast ja in Deinem Gedicht ein regelrechtes Gleichnis eingebaut. Ehrlichkeit als Waffe. Wie oft wird sie gebraucht und wie unehrlich sind die Rechtfertigungen dafür. Humor ist doch immer noch die beste Möglichkeit verdeckte Hintergründe zu beschreiben und zu erkennen. Die unterschiedlichen metrischen Sequenzen passen zu der Vorgabe, denn Ringelnatz hatte oft auch u.A. den Daktylus in Verbindung mit dem Jambus und Trochäus eingesetzt. Schön tiefsinnig! Liebe Grüße, Heidi
die ausgefallene Idee von Messer und Brot hast Du sehr gut dargestellt. Gute Vorsätze können auch mal schief gehen, doch mit dem besser machen war doch hoffentlich nicht das Zustechen gemeint. Form, Aussage und Darstellung sind sehr gut und passend gelungen. Ausgezeichnet.
lieber Thomas, Verzeihnung ich konnte nicht anders.
Ein Messer kam zu dem Entschluss, "Ich bin jetzt nur noch ehrlich. Ich tue nur noch was ich will und lebe ungefährlich".
"Schmier mich mal schnell", rief da ein Brot. Das Messer hasste Schmieren. Doch da es Ehrlichkeit gelobt, so stach‘s spontan mit einem Ruck, dem Brot die Klinge in die Nieren.
Das Brot, entsetzt von der Gewalt. "Mir geht es schlecht und unten zieht’s, mir fehlt da was und jeder sieht‘s".
"Verzeihe" sprach das Messer. "Gewiss, das ist nun wirklich arg. Durch meine reine Ehrlichkeit, da lägst du fast im Sarg.
Beim nächsten Mal, ich schwör es dir, da mache ich es ehrlich besser".
1. Zeile: muß nach dem Komma das „ich“ nicht klein geschrieben werden? 2. In der 2. Strophe stimmt von der Grammatik etwas nicht. Ich versuche es mal zu verbessern. Nun ist mir was dummes passiert. Ich habe mehr als ich wollte an Deinem Gedicht rum operiert. Nimm was Du brauchen kannst oder tritt es in die Tonne. herzlich Ilona
Lieber Sanderling, die Erzählung ist lustig und gefällt mir gut, sie lässt sich auch recht flüssig lesen. Ich mag die Form nicht besonders, denn Ringelnatz hat sich in seinen lustigen Gedichten streng an eine Strophenform gehalten. Ilonas Einwand ist für mich verständlich. Das große "Ich" in V1 ist richtig, weil eine wörtliche Rede nach den Gänsefüßchen damit beginnt; besser wäre statt des Kommas ein Doppelpunkt. Die Grammatik in S2 ist auch in Ordnung. Nur das Komma hinter "schlecht" ist unnötig. Schau doch mal bei den Strophenformen nach. Vielleicht findest du dort einen Weg, dein Gedicht besser herüberzubringen? Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Sanderling, das Messer leidet nur Verdruss wenn es noch weiter üben muss und schmieren....ganz ehrlich.....ein Brot lebt schon gefährlich. Gerne geschmunzelt. LG Heike
vieles von dem, was Ostseemöwe vorgeschlagen hat, würde ich übernehmen, nur "dem Brot gings an die Nieren" würde ich auf alle Fälle beibehalten. Die Geschicht ist sehr passend, aber es würde auch mich freuen, wenn du an der Form noch etwas feinen würdest.
Liebe Heidi, danke für dein Lob und deine Meinung, meine wechselnden Metren passen zu Ringelnatz. Der Meinung bin ich auch und habe das "frei nach" genauso verstanden und versucht umzusetzen. Eine schöne Aufgabe, die mir Spaß gemacht hat.
Lieber Hans, es freut mich dass dir mein Text gefällt. Deine Frage zum möglichen besser machen am Schluss, ging mir auch durch den Kopf. Aber, das bleibt ja zum Glück offen.
Liebe Ilona, du musst dich doch für deine Änderungsvorschläge nicht entschuldigen. Dysgrammatisch ist der eine oder andere Satz sicher. In lustigen Gedichten sein das eher tollerabel, las ich an anderer Stelle mal. "Es stach spontan kurz zu", habe ich bewusst in diesen Rhythmus gesetzt, da er mir die Impulsivität des Zustechenden unterstreicht. Wörtliche Rede im Text, das war für mich ein Knackpunkt. In einem Gedichtband von Ringelnatz, fand ich nur Anführungszeichen ohne Doppelpunkt. Danke für deine Vorschläge.
Liebe Heliane, vieles von Ringelnatz las ich im Kreuzreim. "Frei nach" ließ mich fleißig die Metren wechseln. So frei sollte es nun doch noch sein? Die Meinungen gehen offensichtlich auseinander. Danke, dass dir mein Erstlingswerk dennoch etwas gefällt.
Liebe Heike, lieber Thomas, danke auch für eure freundlichen Kommentare.
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