Ich hör das Scheit im Feuer knacken und den Gefährten Brennholz hacken, das Schweinefleisch im Schmalze schmurgeln, die nahen Gumpen glucksen, gurgeln.
Ich hör die Brut des Uhus brabbeln, den Igel durch die Kräuter krabbeln, im Wurzelloch nach Futter kramen, nach Würmern, Schnecken, Pflanzensamen.
Ich hör den Wind mit Wipfeln witzeln, die Kronen kosen, kraulen, kitzeln und säuselnd, so als würd er schmeicheln, die Sträucher und Gestrüppe streicheln.
Ich hör den Ton von tausend Dingen aus dieser großen Stille dringen und möchte mich vor ihr verneigen mit tiefem, innerlichem Schweigen.
hier hast Du eine gute Idee sehr gut in einer flüssigen Gedichtform dargestellt. Gefällt mir. Die Wälder sind sehr Artenreich und so kann Dein Gedicht auch noch gut erweitert werden.
Ich höre auch der Vögel Schwingen, die zu den Nestern Futter bringen, und wie erwartungsvoll sie kratzen, die fast noch nackten kleinen Spatzen.
die letzte Strophe ist meiner Meinung nach die schönste und bringt eine interessante Wendung, indem nach der Darstellung der Geräusche, die große Stille des Waldes mit der inneren Ruhe des Betrachters metaphorische verbunden wird.
Leider kommt diese positive Wendung für meinen Geschmack etwas zu plötzlich, dass sie optimal wirken könnte, denn zu sehr sind die lustig-paradoxen Geräusche der drei Vorgängerstrophen noch im Ohr. Einen konkreten Vorschlag kann ich nicht machen, vielleicht müssten sich die ersten Strophen etwas zurücknehmen?
Lieber Holank, mir gings wie Thomas: Die Stille kommt sehr plötzlich. Ansonsten gefällt mir dein Gedicht sehr, sehr gut! Ich rieche und höre deinen Wald und freue mich an deinen schönen Bildern und deiner runden Sprache. Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber HH ( die Abkürzung gefällt mir, danke Thomas)
ich wäre bei Deinem Waldabend gerne dabei gewesen und hätte gerne das Lagerfeuer samt den Speisen und den spannenden Tiergeräuschen miterlebt. Deine Verse sind sehr witzig geschrieben, grad die mit den ähnlichen Wortlauten. Auch die Stille, die dann plötzlich hereinbricht, sei es eine innere Stille, oder alle Käfer, Uhus, Schnecken usw. sind schlafen gegangen, ist für mich nachvollziehbar. Aber ich denke, ich warte bis es Sommer ist, bis ich mich mal wieder am Lagerfeuer länger blicken lasse. jetzt ist es zu kalt. Liebe Grüße, Heidi
Lieber HH, im Wald ist eine ganz besondere Stille. Nur deswegen kann man besonders gut im Wald hören. Davor verneige ich mich auch gerne und genieße dazu noch dein Gedicht. In den Städten geht alles im Lärm unter und macht uns krank, wie schade. LG Heike
für mich ist dieses Gedicht zunächst ein Verbenfest ! Worte wie schmurgeln, witzeln udn kosen habae ich so lange nicht mehr gehört, da hüpft mein Herz vor Freude!
Ansonsten schließe ich mich den anderen an. Die stille Demut vor der Schönheit und Vielfalt der Natur kommt sehr abrupt, tut aber dennoch sehr gut. Ich hatte beim Lesen viele Bilder vor meinem inneren Auge, das ist sicher durch deine sinnliche Art zu schreiben hervorgerufen.
lieber Holank Dein Gedicht ist wundervoll. Der Titel hat mich zum lesen gebracht. Und wenn hier auch die Mehrheit der Meinung ist, die Stille kommt sehr plötzlich muß ich widersprechen. Als ich den Titel las, habe ich ihn wie selbstverständlich vervollständigt. Das Sprichwort sagt ja: Ich hör den Wald vor lauter Bäume nicht. Doch Du hörst ihn in aller Vielfalt und so ist es eine folgerichtige Konsequenz in der letzten Strophe Ich hör den Ton von tausend Dingen aus dieser großen Stille dringen und möchte mich vor ihr verneigen mit tiefem, innerlichem Schweigen.
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