Lieber Hans, das war ja dann ein Schnellschuss als Antwort. Da Du sonst sehr sicher in der Metrik bist, muss ich Dir keine Hinweise geben, Du findest die Holperer selber. Und noch ein Tippfehler: Dass Glauben hilft, wird oft erzählt, Glaube ersetzt uns das, was wir nicht wissen können. Soweit ist noch alles gut. Wenn wir jedoch auf Wissen verzichten - die Wahrheit zugunsten des Glaubens und der Vorurteile verdrängen, dann wird es schlecht. Mit dem Wort Glauben wird meist die Religion verbunden, doch ist das nur ein Teilbereich. Es gibt so vieles, was wir irrig glauben, weil es uns besser gefällt als die Wahrheit und müheloser ist als Wissen. Mir gefallen Deine Gedanken! Herzlichst Günter
bei der Metrik denke ich dass auch mal ein Wort anders betont werden kann. Z.B. bei „verspricht“ xX oder in meinem Gedicht Xx.
ZitatGlaube ersetzt uns das, was wir nicht wissen können.
Hierzu denke ich dass fehlendes Wissen besser durch Philosophie ersetzt werden sollte. Ich setze dabei auf Möglichkeits- und Wahrscheinlichkeitsforschung.
Glaube entsteht oft durch Indoktrination und festigt sich durch gesellschaftlichen Zwang, dazu kommen die häufigen Wiederholungen und Verteufelungen von Kritik und Infragestellungen. Danke für den Tippfehlerhinweis.
es ist schade, dass meiné lyrische Kurzprosa "Gefängisnwärter" in die Diskussions-und Geburtstagsgruß-Ecke verschoben wurde, was ich nicht gut finde, denn dieses Werk ist genau die Antwort auf meine Frage, die ich dort auf deinen Kommi stellte, lieber Hans. Es wäre schön, wenn man hier auch noch meines lesen könnte, was den Gedankenanstoß zu diesem Werk gibt. Die beiden ergäben dann gedanklich ein gutes Complet. LG von Koko
PS. Ich kopiere es noch einmal hier ein:
Gefängniswärter
In einem Gedicht las ich, Buddha sagt: „Die Unwissenheit ist unser Gefängniswärter.“ Mir scheint, das deckt sich irgendwie mit dem Spruch, den mein Vater immer brachte: „ Die Buckligen haben den Berg hinter sich.“ Sprich: Sie sehen ihn nicht. Unwissenheit baut uns also Gefängnismauern, weil wir unsere Unfreiheit nicht wahrnehmen. Sie lässt uns glücklich sein über etwas, das uns nur Schein bleibt. Ist es nicht viel mehr das Wissen, das uns die Gefängniswärter vor die Tür stellt? Je mehr wir wissen, desto mehr zweifeln wir. Jede Tür, die sich öffnet, gibt uns den Blick frei auf eine weitere Tür, die noch wuchtiger ist. Die von Wärtern bewacht wird, die immer bornierter scheinen und fanatischer. Je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft. Kakaesk.
Wo also liegt die Freiheit? Im Treiben der Wolken, das wir sehnsüchtig verfolgen, im Schwarm des Zugvogels? Im Schweigen dessen, der sein Wissen negiert, also quasi in der Überwindung allen Zweifels oder im Sich-Ergeben in ein Schicksal, das uns kismetartig vorgegeben und unabänderlich ist?
Buddha sagt: „ Die Unwissenheit ist unser Gefängniswärter“. Und ich sage: Wer sich einsperren lässt, kriegt sein Essen umsonst. (C)Koko
Glauben bringt eine Unfreiheit, die jedoch als Freiheit empfunden wird. Es ist die gefährlichste Unfreiheit, weil die Gefangenen sich in ihr wohlfühlen und sich sogar gegen eine Befreiung wehren. Ich halte es für eine Geisteskrankheit. In schweren Fällen verweigern Betroffene das logische Denken, wenn es ihr Gefängnis bedroht. Es kommt dabei auch vor, dass Betroffene wissentlich ihr Entwicklungspotential einschränken und auf ein glückliches und erfülltes Leben in der Gesellschaft weitgehend verzichten.
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