Ich bin nicht gemacht aus Erde, nicht nur gemacht aus Staub. Was aus mir einmal werde, sind Blumen, was ich glaub!
Ich bin selbst entstanden aus Blumen, aus Gräsern und Vogelgeschrei, aus Märchen, erzählt in Stuben, auch Träume waren dabei.
Aus Lüsten, das Leben zu leben, aus Früchten und manchem Genuss. Ich nahm, um es wieder zu geben, darum ist mein Gehen kein Schluss.
Aus diesen und noch vielen Dingen… Ich bin doch aus allem gemacht! Ich kreise in ewigen Ringen, denn so ist die Welt wohl bedacht.
So scheide ich nicht, zu verschwinden, ich finde zu andrer Gestalt. Und magst du am Weg Käfer finden, fand ich auch in ihnen den Halt.
Ergreifen dich neue Gedanken, die scheinbar bisher unbekannt? Vergiss alle Lehren und Schranken, in ihnen fand ich meinen Strand!
Ich gehe nicht fort, um zu modern, mein Ich überträgt sich ganz leis’, nicht um in den Feuern zu lodern. Im Ewigen schließt sich der Kreis.
&
Dort, wo gehauen und gestochen; die Fäulnisgase weit gerochen, wo schon des Menschen Eitelkeit sich machtvoll der Natur befreit - dort sind die Kreise unterbrochen.
Dort, wo nie klingt ein gutes Wort…: nichts gilt der Väter Heimatort, wo nichts von eigner Hand geschaffen, die Augen auf die Götzen gaffen, bin ich, wenn’s gilt, für ewig fort.
lieber Ullrich guten Morgen. Ich bin begeistert von Deinen Zeilen. Auch wenn es ein immer wärender Menschenwunsch ist den Du hier beschreibst, ich mag den Gedanken, ob Wirklichkeit oder Traum. in der 4.Strophe würde ich schreiben
Ich kreise in ewigen Ringen, denn so ist die Welt wohl gedacht. Ansonsten ist mir spontan nichts aufgefallen zu verändern. die letzten beiden Strophen sind ein wunderbarer Abschluss.
Lieber Ulrich, es ist sicher Ansichts- oder Glaubenssache, was mit uns nach dem Weggang geschieht. Ob wir als Blume oder Käfer wieder auferstehen? Oder in ein menschliches Leben schlüpfen? Wer kann uns die Antwort geben? Niemand! Und weil das "Danach" im Dunkeln bleibt, ist es bedrohlich und wird uns mit den verrücktesten Geschichten schmackhaft gemacht. Dein Gedicht ist sehr phantasievoll, es liest sich für mich leider nicht besonders leicht. Ich habe den Eindruck, dass du hier deine beiden Riesentalente, Slam/Poesie auf eine etwas unglückliche Weise zusammen fügst. Herzliche Grüße, Heliane.
ein sehr schönes und inhalsreiches Gedicht. Es hat leider ein bisschen einen belehrenen Charakter, der meinern Meinung nach leicht zu beheben wäre, wenn du in der sechsten Strophe in der Ich-form blieben würdest, also statt: Ergreifen dich neue Gedanken, die scheinbar bisher unbekannt? Vergiss alle Lehren und Schranken, in ihnen fand ich meinen Strand! etwas wie: Ergriffen mich neue Gedanken, mir scheinbar bisher unbekannt, vergaß ich die Lehren und Schranken, in ihnen fand ich meinen Strand!
und die Strophen nach dem "&" streichen würdest. Es hätte dann einen schönen positiven Schluss.
Ich weiß, streichen fällt immer am schwersten, aber du kannst dir dabei ja vorstellen, dass du daraus ein eigenes, neues Gedicht machst.
Liebe Ilona, danke für Dein Lob! Ich habe lange gezögert, den letzten Teil anzuhängen und darum auch optisch getrennt, da es ein anderer Gedanke ist. Ich sehe das Gedicht nicht unbedingt religiös oder mystisch. Ich kann es auch philosophisch oder physikalisch erklären. Denke ich nur mal an einen Wassertropfen, der alle Informationen aufnimmt und weitergibt. Alles bleibt und treibt weiter. Das ge- oder bedacht ist die Frage nach der Schöpfung. Der Schöpfer bedenkt sein Werk. Darum bin ich mir hier noch unschlüssig.
Liebe Heliane, ich weiß, dass Du löblich auf perfekte Metrik achtest. Manchmal jedoch habe ich den Eindruck, dass allzu perfekte Metrik langweilig wirken kann. Zumindest musste ich mir den Vorwurf schon anhören. Hier war mir einzig die Aussage wichtig. Trotzdem werde ich das nochmal überdenken. Danke für Deine ehrliche Kritik!
Lieber Thomas, Du hast sicher Recht, wenn Du vom Eindruck einer Belehrung sprichst. Ich empfand es als einen Rat, eine Ermutigung, was ich auch so meinte. Wir hänge zu oft in Klischees fest und finden nicht den Mut für andere, eigene Gedanken. Wer ständig denkt, muss auch mal auf neues stoßen. So versuche ich es eben auch. Ich werde aber Deinen Rat durchdenken. Danke und auch für Dein Lob!
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