Lieber Thomas,

die Anbetung der fernen Geliebten ist Dir sehr gut gelungen.

Zitat

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Ich habe dich so gerne!

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Hier stört der Wechsel vom Möchten zum Haben.
Vorschlag:
Dein Bild seh ich so gerne.---oder---auch dann hab ich Dich gerne---oder---als (meine) (warme) Herzlaterne.
Insgesamt sehr gut.

LG Hans

lieber Thomas

es entsteht immer eine besondere erotische Stimmung sobald die Geliebte nur in der Ferne ist.
besonders gefällt mir die Stelle: Unfassbar fassend will ich dich erleben.

Mir gefällt Dein Gedicht sehr gut, wenn nicht das Wort "herzenswund" wäre. Es klingt zu überhöht. Aber sicher ist es geschmackssache.
Der Schluß Deines Gedichtes ist für mich besonders gut gelungen. Ein sehr nachvollziehbarer Wunsch.

herzliche Grüße Ilona

Lieber Thomas,
diese leicht antiquierten Partizip Präsens Konstruktionen und der insgesamt hohe Ton, machen Dein Liebesgedicht besonders aussagefähig und kostbar, besonders auch der Ausdruck " herzenswund"!

Mir gefällt Dein Gedicht!

Gruß aus Lüli
Karlheinz

Lieber Thomas,
ja, mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut, die leicht angegraute Sprache passt hervorragend .
Einzig der blöde Reim 'erleben/streben' stört mich erheblich - er ist ausgelutscht bis zum Gehtnichtmehr - findest du keinen anderen?
Ansonsten sehr schön und stimmungsvoll - ein solches Liebesgedicht bekäme ich auch sehr gerne .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas,

Deine Zeilen gehen mir sehr zu Herzen, da Du sie mit einer besonderen Tiefe geschrieben hast.
Einzig das „gerne“ gefällt mir nicht so ganz, das scheint mir fast zu wenig.
Gibt es einen vielleicht einen Satz mit „lerne“?

Ich möchte dich in Freiheit ziehen lassen
und schmerzlich im Entfliehen
dich wunderleuchten sehen aus der Ferne,
-und neues Lieben lerne
-und Überwinden lerne
-und neu Vertrauen lerne………..,

oder so was!
Ich finde, so etwas passt besser zu dem vorangegangenen Satz.
Du wirst sicher noch andere Varianten finden.

Sehr passend und schön geschrieben finde ich Deine Zeilen.
Liebe Grüße, Heidi

Mein lieber Thomas,

es tut mir sehr leid und ich möchte mich schon im Voraus für die nun folgende harte Kritik bei dir entschuldigen, denn das Gedicht bleibt mir niemals nicht als eine deiner sonst so bewegenden und ergreifenden Texte im Sinn zurück.

Erst hast du mich noch mit dem Titel angelockt, denn ich dachte tatsächlich es ist eine Zweideutigkeit, die nicht nur auf die Distanz anspielt, sondern auch auf den Vorgang des Entferntwerdens (vielleicht sogar von Fremden, einem Operateur oder weil es zum Überleben notwendig ist wie bei einer OP). Im folgenden Gedicht ist dann allerdings nur von der Distanz die Rede - schade!

Dann die Bilder, sie sind nicht so tief und durchdacht wie dies bei dir sonst Standart ist (bitte nicht falsch verstehen, ich wäre froh, wenn es mit gelänge Poesie gleich der obigen zu schreiben). Wie weit entfernt ist die Geliebte wenn man sie mit Armen fassen könnte, höchstens auf Armlänge entfernt, was doch eher eine kurze Stecke ist. Eine Mutter beispielsweise hält die Kinder auf Armlänge, wenn sie ihnen noch helfen, oder sie im Zaum halten muss.

Dann kommt ein Bild das doch mehr und mehr gewinnt, je länger man darüber nachsinnt:

Zitat

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ewig an mich ziehen
aus fernster Ferne wie das Licht der Sterne

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zunächst dachte ich Ferne / Sterne - nix Neues, und die absolute Übertreibung "fernste Ferne" ist auch nicht gerade vom Hocker reissend, aber dann kommt die Anziehungskraft dazu, das Licht das zu einem fernen Ort leitet, aus der Dunkelheit zu sich ruft. Jedoch frage ich mich, wem ist es schon vergönnt dem Licht eines einzigen Sternes zu folgen, nicht nur nach ihm zu navigieren, sondern auf dem Stral des Sternes zu dem selbigen zu reisen? Ich denke, das ist nicht umsetzbar, aber dies muss es ja auch garnicht sein, es geht ja schließlich um Gefühle.
Allderdings wäre da noch der "-erne" Reimüberhang. Im Vers 3 sogar als Binnenreim (sonst kommt höchstens noch ein Binnengleichklang im letzten Vers, daher ist es vermutlich nicht der Form geschuldet, oder doch?), dies wirkt etwas sehr gestaut und daher fast schon humorvoll. Kurze Reimaufeinanderfolgen, haben immer etwas Spaßiges an sich.

Dann kommt ein goßer Gegensatz, das gerade noch beschriebene Gefühl des Nähesuchens wird zum Freihetgeben. Klar hast du hier das Wort "ziehen" in einer andersn Funktion geschickt erneut gesetzt, im Gegensatz zu Strophe 2, aber dieses Hin und Her ist für mich etwas schnell. Verlangt denn der Partner nach dieser Freiheit? Ist es eine einseitige Liebe? Wurde das Erwiedern abgelehnt? Mir fehlt da so ein kleines Wort das die Richtung wenigstens andeutet, das erklärt weshalb diese gegensätzlichen Formen der Liebesbekundung hier aufeinanderprallen.

Dann kommt "dich wunderleuchten sehen" - sind wir noch bei dem Sternenvergleich, ist ein Wunderleuchten dann eine Supernova, willst du dass der Partner verglüht oder explodiert, inwiefern steigert sich das Leuchten durch ein Wunder. Interessanterweise wird mir gerade jetzt beim kommentieren bewusst, dass du hier eigentlich zwei ganz gegensätzliche Eindrücke miteinander verwebst (fast eine Synästhesie, aber nicht ganz weil es um den selben Sinneseindruck geht). Ein Wunder ist ja gerade deshalb eines weil man es sich nicht erklären kann, weil man es eben gerade nicht sieht, ganz im Gegensatz dazu das Leuchten, welchen eben gerade aussagt das etwas weithin sichtbar ist. Das ist sogesehen, eine sehr nette Facette deines Gedichtes.

Allerdings versetzt du dem Gedicht nun einen gewaltigen, wenn auch reimgeschuldeten Hieb. Du sprichst von zerreisenden Liebe, die jede Distanz überwinden will, die aber andererseits so groß ist, dass sie Freiheit schenken kann und dann:

Zitat

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Ich habe dich so gerne!

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Zwar wird diese Aussage von Hans Plonka als besondere Darstellung der tiefen Liebe gewertet, aber ich empfinde es genau anders herum. Jemanden gerne haben ist bei weitem nicht jemanden lieben. "Ich habe dich zwar gerne, aber nur als Freund, denn du bist eben nicht die große Liebe meines Lebens." Ich hoffe du musstest diesen Satz nie von einer Angebeteten, oder einem Angebetetem hören. Und dann nutz du (ausgerechnet du, du der, wie tausendfach bewiesen, über ein echtes Arsenal an schillernden Worten besitzt) zur Steigerung von dem schwachen "gern" auch noch das völlig flache "so". Du führst uns alle an der Nase herum - denn das ist Ironie vom Feinsten, da ändert auch das Ausrufezeichen am Ende der Verses nix daran.

Ich glaube, dass darin die Stärke des Gedichtes liegt, es ist Ironie! Die Bilder laufen entgegen und die Steigerung geht von Liebe zu Gernhaben (Antiklimax, also Stilmittel sind da mehr drinnen, als auf den ersten Blick zu sehen, was mich doch sehr tröstet).

Ich hoffe wir können Freunde bleiben und du siehst in meiner Kritik und die echte Bewunderung, denn ich als ein echter Fan von dir, will einfach jedem deiner Gedichte alles abgewinnen können.

Liebe Grüße

Derolli

Hi Thomas,

also ich muss gestehen ich habe nicht daran gedacht (trotz des Hinweises V 10 "Bild betrachtend, weinen", der so im Nachhinein eigentlich recht deutlich ist), dass die Trennung durch den Tod der geliebten Person verursacht wurde. Da ich jetzt also etwas schlauer, macht mir der Schluss auch einen besseren Sinn. Eine Wiedervereinigung im Jenseits, okay ich verstehe. Danke, dass du mir da auf die Sprünge geholfen hast, denn ganz offensichtlich, war ich beim Lesen einfach zu oberflächlich.

Liebe Grße

Derolli

Lieber Thomas,

ja a hast du Recht. Die Gefahr des Verschlimmbesserns ist gerade bei solch in sich greifenden Gebilden wie Gedichten recht hoch. Selbst wenn man ein Gediht etwas ruhen lässt, weil man es noch für nicht ganz rund oder aussagekräftig empfindet und dann nach einiger Zeit nochml rangeht um eine Strophe oder auch nur einen Vers hinzuzufügen, dann geht das meist daneben. Ist mir jaauch gerade bei "Verinnerung" so passiert, die nachträglich gedichtete Strophe wird direkt als nicht ins Gesamtkonzept passend entlarvt. Schon sehr nützlich, dass man hier eine Zweit- und Drittmeinung einholen kann, auch wenn man einfach nur feststellt, das eine Veränderung zu riskant ist.

Liebe Grüße

Derolli