Warum ist die Prinzessin so liebreich und so hold, die Haut wie weiße Seide, ihr langes Haar wie Gold die Augen wie der Himmel so hell und strahlend blau, die Lippen rot wie Purpur in Rosenblütentau?
Ein engelreines Wesen, geschaffen, nicht gemacht, berauscht von einem Dichter in Mondennacht erdacht. Nur durch den Kuss der Musen entsprang sie seinem Geist, und ist seitdem das Zentrum, um das sein Denken kreist.
Warum nur kann sie tanzen, warum singt sie so rein, warum, trotz aller Schönheit, muss sie so traurig sein? Warum hat sie des Dichters erfülltes Herz vergällt? Sie ist so schön und herrlich und passt nicht in die Welt.
was für ein Traum, ich musste dabei grinsen und mir sind gleich ein paar Zeilen eingefallen. Aber schön gereimt ist Dein Gedicht dennoch.
Liebe Grüße, Heidi
So ein Weib kann nur des Dichters Hirn entspringen davon kann er träumend singen. So ein Engel träumt Mann gerne aus der Ferne wie von einem fernen Sterne. Sicher würd Mann sich bedanken, denn sie kann nun mal nicht zanken, lässt die Eitelkeit nicht wanken. Aber schnell wich dieser Mut, ich gestehe es wär gut, wenn sie käm in Fleisch und Blut. Mit der Gutheit der Sirene gäb es mancherlei Probleme, dass er sie bald fort sich sehne.
Prinzessinnen sind nun mal weiblich, im alten Märchen war das so. Heute ist das natürlich alles viel kompexer. Hier ist extra für dich die "männliche" Version
Der Prinz
Warum, wie ein Adonis, ist dieser Prinz so hold, so stark sind seine Arme, sein langes Haar wie Gold, die Augen wie der Himmel so strahlend blau und hell? Sein edler Vollblutschimmel ist wie der Wind so schnell.
Ein engelreines Wesen, geschaffen, nicht gemacht, berauscht von einem Dichter in Modennacht erdacht. Nur durch den Kuss der Musen entsprang er seinem Geist, und ist seitdem das Zentrum, um das sein Denken kreist.
Warum nur kann er tanzen, warum singt er so rein, warum, trotz aller Schönheit, muss er so traurig sein? Warum hat er des Dichters erfülltes Herz vergällt? Er ist so schön und herrlich und passt nicht in die Welt.
Die Transgender und Zwitterversionen erspare ich mir vorerst...
Lieber Thomas, vielen Dank für das Gedicht! So sieht die Sache dann ganz anders aus....
Der Traum der jungen Teenis, der könnte grad so sein, doch was wird wohl geschehen, ließ man ins Bett ihn rein? Kann dieser einen halten, wär er dazu auch treu? Ich denk der schöne Knabe wär sicherlich sehr scheu. Doch darf man auch mal träumen und sich am Traum berauschen, den Tanz mit ihm nicht säumen und schönen Klängen lauschen, im goldnen Haarkleid wühlen im Augenblau versinken Und wenn er schließlich geht, ein Fläschchen Cognac trinken.
Lieber Thomas, ich glaub, das würde Tragödie mit den Beiden, oder es würde eine Hollywoodschnulze. Vielleicht fühlt sich ja aber auch jemand angesprochen, der eine Ballade daraus dichtet. warten wir mal ab. Liebe Grüße, Heidi
hier finde ich wieder einmal ein Feuerwerk von Silmitteln vor, die du so trefflich zu setzen weißt.
Besonders der Klimax in S2V2 (gemacht zu geschaffen) ist stark und auch die bewusste Verwendung des sich ähnelnden Satzbaus (in Strophe 1 noch als Paralellismus (wie) anzutreffen und in 3 dann sogar zur Anapher (warum) gesteigert) tut ihre Wirkung.
Es war mir eine echte Freude deine Worte zu genießen, danke sehr.
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Er hat mich sehr erfreut, mir aber auch deutlich macht, wie sehr ich dich vermisse. Deine Beobachtungen stimmen genau, ich habe das extra gemacht. Auch ist das selbstironische Gedicht ein ganz klein Wenig elegisch, denn etwas von dieser "Weltfremdheit" haftet auch großen Kunstwerken an, glaube ich.
Lieber Thomas, sehr schön, klangvoll, bildgewaltig und sprachlich perfekt; beide Gedichte sind ganz mein Fall . Bei der Prinzessin ist mir ein kleiner Fehler aufgefallen:
Zitatdie Lippen rot wie Purpur in Rosenblütentau? Muss es hier nicht im Rosenblütentau heißen?
Mit großem Vergnügen gelesen. Herzliche Grüße Heliane.
da musste ich erst einmal nachdenken, denn "in oder im", ist hier die Frage. Ich glaube beides ist möglich, denn es fehlt auf alle fälle ein Verb. Denkt man z.B. an "gehüllt", dann wäre "in" passend, denkt man an "schimmern", dann wohl eher "im".
Ich sah vor meinem geistigen Auge, ein ätherisches Geschöpf elfengleich entschweben und denke zum Dichten braucht es eine gewisse Weltfremdheit - allerdings im Sinne einer Distanzierung zu den irdischen Geschehnissen. Erst dann können wir sie schreibend aufarbeiten, eine andere Perspektive aufzeigen oder vielleicht neue Räume eröffnen. So entschwebt mancher Gedanke, als sei er eine Prinzessin und kehrt verändert zurück ..
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