Jå neili då håm meine Kinda gmoand: „Liabe Mama, a so kriagst koan neichn Mo. Imma nua Jeans, a karierts Hemad und Stiefin. Iatzt ziag di hoid endli amoi anders o."
Zwegsm gescheidn Hüftschwung håb i di hoibade Nåcht auf YouTube aloanigs an Samba-Einsteigerkurs gmåcht.
Ab ind Stådt, eikauft und dann håb i mi gstylt und in ultraweide Kniahosn gschmissn, a hochmoderns, ausgfransts Shirt dazua und a Jackn, so weich wiara Sofakissn.
Plateautreta nua vom ållafeinstn und a Handtascherl aus echtm Leda, so gånz a gachs* Hüaterl mit Feda, des håd gwiss a ned a jeda.
Soga an Goildschmuck håb I mia kauft füan Hois, füad Arm so ebbs zum Klimpern, a teurigs Make-up , an rodn Nagellack und schwarze Fårb füa långe Wimpern.
Übam Knöchel leuchtet a neichs Tattoo, drum geh i heid a amoi ohne Strümpf. Und mid meim ållaletztn Goid håb i mia a Parfüm gkauft, Chanel Numma 5.
Iatzt nix wia hi zum Ball der einsamen Herzn. Scho beim Aussteign håb i eam gseng. Boah, wås füa a gescheids Månnsbüid steht da an da Düa? Da wars um mi gscheng!
Federnden Schritts und mit meim Hüftschwung, am Lächeln, dass d'Zähn nua a so blitzn stoizier i zua Düa, wia a fesche Prinzessin, an Stolpera und scho lieg i drin in da Pfützn.
Aus is, i seg eam no lachend im Tanz-Lokal verschwindn und mi kånnst nåcher in Jeans und Hemad vorm Fernsea findn.
danke, dass du immer meine Mundart-Gedichte liest und kommentierst. Es macht umsomehr Spaß, sich die Mühe damit zu machen, wenn man weiß, dass sie auch gelesen werden. Gerade bayrisch eignet sich hervorragend, auch sehr ernste Themen mit Humor zu verkleiden.
Man bedenkt gar nicht, dass in anderen Ländern auch die krassesten Dialekte kreisen können. Bist du schon sehr lange auf deiner Insel? Dann sprichst du perfekt griechisch?
Wie die meisten meiner Gedichte hat auch dieses einen realen Ursprung. So entspricht die erste Strophe der Wahrheit, der Rest ist allerdings frei erfunden.
was heißt schon perfekt, aber im Ernst, ich lerne seit 1972 und lerne nie aus, den hiesigen Dialekt tu ich mir aber nicht mehr an!
In Oberhessen, da sind meine Wurzeln, weicht der Dialekt von Dorf zu Dorf so stark ab, dass man sich früher kaum verstand. Heute sprechen die meisten nur noch ein verwaschenes Hessisch, das man überall versteht. Die Jungen können oder wollen den Dialekt schon oft nicht mehr sprechen, das finde ich schade.
Generell ist eine Verarmung der Sprache zu beobachten, leider!
Ich glaube in Bayern und Schwaben ist das etwas anders, weil man den Dialekt pflegt!?
Liebe Grüße und ebenfalls einen guten Morgen wünscht Karlheinz
Liebe Clara, ein bisschen Mühe mit dem Verstehen hatte ich beim Lesen schon, aber wenn man laut und langsam liest, "passt's schoa"(hab ich vom Enkelkind) Deine Geschichte ist gut, humorvoll und wirklich lustig. Ich habe sie gerne gelesen und in mich rein gegrinst, als ich mir den seltsamen Aufzug des LI vorgestellt habe. Toll wie Du die Mundart beherrscht. Liebe Grüße, Heidi
ehrli, so würd i in Echt im Lebensdreidåg ned umanand laufa, ! Da lobe ich mir meine Jeans, mein kariertes Hemd und meine Westernstiefel.
Danke für Lesen und Kommentieren. Wie schön, dass dir meine Aufbrezel-Story gefallen hat.
Liebe Grüße Clara
Ich habe Helianes fragende Augen gesehen und mich gleich auf eine teilweise Übersetzung gestürtzt:
Jå neili då håm meine Kinda gmoand: „Liabe Mama, a so kriagst koan neichn Mo. Imma nua Jeans, a karierts Hemad und Stiefin. Iatzt ziag di hoid endli amoi anders o."
Zwegsm gescheidn Hüftschwung (um einen gescheiten Hüftschwung zu erlernen) håb i di hoibade Nåcht (hoibade = halbe) auf YouTube aloanigs (aloanigs = aloa = allein/e) an Samba-Einsteigerkurs gmåcht.
Ab ind Stådt, eikauft und dann håb i mi gstylt und in ultraweide Kniahosn gschmissn, (gschmissn = hier: angezogen) a hochmoderns, ausgfransts Shirt dazua und a Jackn, so weich wiara Sofakissn.(wiara = wie ein)
Plateautreta nua vom ållafeinstn (Plateautreta = Plateauschuhe) und a Handtascherl aus echtm Leda, so gånz a gachs* Hüaterl mit Feda, (einbesonders draufgängerisches Federhütchen) des håd gwiss a ned a jeda. (das hat bestimmt auch nicht jeder)
Soga an Goildschmuck håb I mia kauft füan Hois, füad Arm so ebbs zum Klimpern, (füan Hois = um es um den Hals zu hängen; ebbs = etwas) a teurigs Make-up , an rodn Nagellack (rodn = roten) und schwarze Fårb füa långe Wimpern.
Übam Knöchel leuchtet a neichs Tattoo, (übam = ber dem) drum geh i heid a amoi ohne Strümpf. (heid = heute) Und mid meim ållaletztn Goid håb i mia a Parfüm gkauft, Chanel Numma 5.
Iatzt nix wia hi zum Ball der einsamen Herzn. (nix wia hi = nichts wie hin) Scho beim Aussteign håb i eam gseng. (hab i eam geseng = habe ich ihn entdeckt) Boah, wås füa a gescheids Månnsbüid (Hei-der-Geier, was für ein toller Mann) steht da an da Düa? Da wars um mi gscheng! (steht da an der Tür? Da war es um mich geschehen!)
Federnden Schritts und mit meim Hüftschwung, am Lächeln, dass d'Zähn nua a so blitzn ( ... dass die Zähne nur so funkeln) stoizier i zua Düa, wia a fesche Prinzessin, (stolziere ich zur Tür wie eine schicke Prinzessin) an Stolpera und scho lieg i drin in da Pfützn.( einmal stolpern und schon ....)
Aus is, i seg eam no lachend (i seg eam no = ich sehe ihn noch) im Tanz-Lokal verschwindn und mi kånnst nåcher in Jeans und Hemad vorm Fernsea findn.
Liebe Clara, nix Doppelpost! Schau mal, wie einfach das geht, nur dranhängen ! Herzlichen Dank für dein Mitgefühl, aber weißte was? Nach deiner letzten Übersetzung hatte ich bei diesem äußerst gelungenen und witzigen Gedicht nur noch gaaanz wenige Probleme . Deine Mundartgedichte sind sehr inspirierend; ich muss mal schauen, ob ich ein Gedicht in Berliner Mundart hinkriege - ein paar stehen hier schon. Sehr gerne gelesen und gelacht . Herzliche Grüße. Heliane.
habe mir schon gedacht, dass du das irgendwie zusammenpfriemelst. Aber - dass ihr so schnell Bayrisch lernt? Noch ein paar Monate von meinem Geschreibsel und ihr seid perfekt. Gestählt für einen Urlaub in Bayern. Ich schaue mir mal deine Berliner Mundart-Gedichte an und freue mich auf Neue.
Liebe Clara, cool, aber wirklich, echte Männer (auch Reiche) wollen letztendlich keine hüfteschwingenden Pupperln. Das ist ihnen für ein ganzes Leben viel zu anstrengend.
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