es ist die selbstbewusste Selbstdarstellung eines Individualisten, die seinen Gesprächspartner zu Kritik veranlasst. Während sich der Selbstbewusste falsch verstanden fühlt, ist sein Gegenüber der Meinung, dass jener sich dem allgemeinen Trend anpassen sollte. Dies nicht zuletzt deshalb weil es sinnvoller ist, sich der Mehrheit anzugleichen, die letztlich doch bestimmend für die Richtlinien (Recht) der Gemeinschaft ist. Wahrheit und Recht des Einzelnen hat sich noch nie gegen die Macht der Mehrheit durchgesetzt. Der Dialog im Paarreim zeigt deutlich verschiedene Ansichten auf. Der Ausdruck deutet mehr auf wohlwollendes Rat geben gegen nichtverstehendes Wohlwollen hin als auf Feindlichkeit. So bleibt als Fazit auch nur das beiderseitige Unverständnis. Insgesamt ist es ein sehr gelungener Dialog, mit einer guten und Interessanten Aussage.
Lieber Hans, Deine treffliche Analyse des Textes gefällt mir. Das Unverständnis bleibt, das ist fast immer so - leider! Kritik ist ja meisten wohlwollend gemeint, doch wer mag das schon erkennen? Jeder beharrt, verständlicherweise auf seiner Individualität. Das ist eine schwere Aufgabe, dafür Kompromisse und das rechte Maß zu finden. Danke Dir sehr! LG Ulrich
ein ausführlicher Dialog zu dem Hans schon das Wesentliche gesagt hat. Die Anfangsstrophe ließ mich etwas mehr "Zoff" erwarten, aber dann geht es ja doch sehr vernünftig und verständnisvoll zu.
die Zwei kommen wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner, mir scheinen beide sehr fest bei ihren Meinungen zu bleiben. Das Ganze kann sich hinter jeder Haustüre abspielen. Menschen reden so oft aneinander vorbei und können oder wollen sich nicht in das Gegenüber hineinversetzen. Ob wohl Einer etwas vom Anderen gelernt hat? Du hast hier die typische Gesprächsform des Nichtverstehens aufgezeigt. Das finde ich sehr bemerkenswert und interessant.
Liebe Heidi, danke für Deinen Kommentar. Ob jemand vom anderen lernt? Gewiss nicht, da keiner bereit ist, sich in eine andere Person, seine Interessen und Befindlichkeiten hinein zu versetzen. Jeder hält nur das Seine für das einzig Richtige. Das ist eine Art von Blindheit, die davor schützt, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Es verhindert auch, aufmodulierte Botschaften zu erkennen (das zwischen den Zeilen lesen). Liebe Grüße Ulrich
dein Gedicht ist leicht nachzuvollziehen, obwohl die Probleme der beiden sehr scherwiegend sind. Die Satzstellung an manchen Stellen im Gedichtes ist für mich etwas befremdlich. Ein Beispiel:
Zitat„Das Übliche, was alle tun? Dagegen ist mein Kopf immun! Zeig ich nicht, wer ich wirklich bin, hat alles für mich keinen Sinn.“
Die ersten drei Verse sind wundervoll geschmeidig und flüssig, der vierte allerdings für meine Ohren sehr ungewöhnlich. Ich würde immer zu "hat für mich alles keinen Sinn." tendiern. Das ist wahrscheinlich einfach Gewohnheit. Ich hätte auch, etwas mehr Konfrontation, erwartet und sogar geschätzt, denn die beiden Charakter reden ja wirklich völlig aneinander vorbei.
Lieber Derolli, ich weiß, was Du meinst mit der 4 Zeile - oder ich weiß, was Du mit der 4. Zeile meinst. Beide Aussagen scheinen identisch nur eine klingt geschmeidiger. Sie sind aber in der Nuance nicht identischen, denn durch die fehlende Geschmeidigkeit ragt das Wort 4. ZEILE bzw. ALLES aus dem Fluss heraus und erfährt dadurch eine Betonung. "hat ALLES für mich keinen Sinn" oder "hat für MICH alles keinen Sinn" Ich denke Du verstehst, was ich meine. In meiner ersten Version war in der Tat der Konflikt schärfer formuliert (Nochmal solch ein Beispiel). Aber ich schwächte es ab, weil ich nicht wieder offene Türen einrennen wollte. Manchmal hat auch Zurückhaltung ein eigenes Gewicht. Das Aneinander vorbeireden ist doch heute wieder mal hoch aktuell. Danke für Deine Anregungen! LG Ulrich
Lieber Ulrich, mir erscheint der "Alles-Vers" sehr logisch, besser als der "Mir-Vers" . Interessant ist für mich die Verteilung der Botschaften. Während der eine Partner eher Ich-Botchaften sendet, was sehr hilfreich sein kann, wirkt der andere durch seine Du-Botschaften recht angriffslustig bzw. verständnislos und vorwurfsvoll. Gut gemacht . Herzliche Grüße, Heliane.
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