Es fanden sich auf ihren Pfaden zwei Geraden und ein Punkt. Punktum! So sprach der Punkt zu beiden, ich kann es nicht vermeiden, da ich allein euch beide treff’, bin ich der Chef. Ihr hab euch mir zu fügen, mir zum Vergnügen euch zu biegen. Die eine Gerade wurde krumm und bog sich stumm um ihn herum. Mit festem Abstand, guter Sitte, wurde der Punkt zu ihrer Mitte. Draus wurde wie man weiß ein Kreis. Die andere jedoch wie schade, blieb gerade. Schnitt sie den Kreis wohl als Sekante? Blieb sie dabei noch Anverwandte? Oder berührt sie im Talente als Tangente? Bescheiden war der Sturheit Lohn, sie blieb ein einer Dimension! Wer sich mal krümmt und Kreise zieht, distanzvoll um den Chef bemüht, sieht zwar die Welt von innen, doch kann er Raum gewinnen. Wer gerade Wege zieht und frei, an jedem Haltepunkt vorbei, dem eig’nen Ziel verschworen, geht im Unendlichen verloren.
Lieber Ulrich, bisher dachte ich immer, dass man frei seine Meinung sagen soll, wenn es notwendig ist und gerade seinen Weg gehen soll. Wer sich um einen Anderen dreht, ist doch eher der, um den man sich Sorgen machen müsste, oder? Andererseits ...., weiter kommt der Kreisezieher. Ansonsten finde ich Deine mathematischen Gedanken total lustig und originell, mir hätte es ohne die Moral an der Geschichte aber sehr viel besser gefallen. Wie könnte man denn, mathematisch gesehen, einen Kompromiss herbeiführen? Mit Geraden und mit Kreisen grüßt, Heidi
Liebe Heidi, ja so spontan kommt ein Spanton oft hervor. Man soll schon, doch jede (auch die richtige Meinung oder Sicht) ist immer vom Standpunkt - dem Punkt des Betrachters abhängig. Aus anderer Sicht ist eben etwas anderes richtig. Die Gerade (abstrakt und verlängert) geht irgendwo verloren und bleibt leider 1-dimensional, während die Fläche (auch nur die Krümmung) schon einer zweiten Dimension bedarf. Ob man dies schon Moral nennen kann? Ich sehe nur verschiedene Sichten. Ein Resümee oder auch eine Metapher ist nie ganz eindeutig oder? Einen Kompromiss hier zu finden...? Entweder ist sie gerade oder nicht usw. Das ist das Vertrackte an der Mathematik, dass sie eben so schrecklich kompromisslos ist. Aber das reizt mich zuweilen, daraus abstruse Bilder zu verwenden, in die irgenwie doch ein Sinn hineinzubringen ist. Danke für Deinen netten Worte! LG Ulrich
Lieber Ulrich, Ich habe es halt nicht mathematisch genommen, sondern menschlich. Ja so sind die Frauen..........! Mathematisch geb ich Dir hundert pro Recht! Die Gerade verschwindet in der Unendlichkeit und die Krümmung kommt halt irgendwann wieder am Ausgangspunkt an. Jedenfalls hat das Gedicht Spaß gemacht und hat angeregt. Liebe Grüße, Heidi
Liebe Heidi, das finde ich auch ganz in Ordnung! Menschen dürfen alles menschlich nehmen und wenn es die Frauen nicht gäbe, wäre es darum schlechter bestellt. Anregungen regen auch mich an und selbst im Regen regt sich etwas. Wer weiß, wozu mich Deine Regung an-, er-, auf- oder abregt? Schaun mer ma! Danke fürs nochmalige Einschalten! LG Ulrich
lieber Ullrich hättest Du mir damals die Mathematik so erklärt wäre ich nicht der Muse so verfallen. Ich konnte weder den vielen Punkte, Kreisen und Graden etwas abgewinnen. Nach der 2.Formel habe ich stets das Handtuch geworfen. Bei Deinem Gedicht brauchte ich das nicht. Du hast es logisch erklärt, allerdings habe ich mich immer gefragt, wozu soll das gut sein? So geht es mir heute noch. Wenn ich was bauen will mache ich mir nie eine Zeichnung, brauche weder Kreis noch Grade und keine Formel. Ich habe das Gefühl bei Männer ist das anders. Jedenfalls bei meinem Exemplar. Er macht Zeichnungen, stellt Berechnungen an und in der Zwischenzeit habe ich die Aufgabe auch so fertig. herzlich Ilona
Liebe Ilona, die Mathematik scheint mir die einzige Wissenschaft zu sein, die eindeutige und unangreifbare Erkenntnisse vermitteln kann. Vielleicht ist die deshalb so unbeliebt, weil sie keine Spielräume für Deutungen zulässt? Sobald aber konkrete Gegenstände an die Mengenlehre geknüpft werden, ist dies schon wieder fragwürdig. Viel oder wenig kann sie nicht bestimmen, nur teilnahmslos Zahlen nennen. Ist 3 oder 1000 nun viel oder wenig? 3 Haare in der Suppe sind viel, 1000 auf dem Kopf sind wenig. Wie bestimmte Werte zu ermitteln sind, ist nicht für jeden wissbar und wichtig, was sie bedeuten allerdings schon. Zahlen eignen sich herrlich für gewisse Spielereien, selbst für Nonsens. Ohne die mathematische Bedeutung des Dreiecks (Gauss) gäbe es heute u.a. kein Navi und keinen modernen Trickfilm. Männer und Frauen sind unterschiedlich... - Gott sei Dank! Es gibt zwar verschiedene Methoden, zu einem Ziel zu gelangen, doch wenn Du ohne Berechnung (ohne Zahlen) das Ziel findest, so ist es unbewusst auch Mathematik (Geometrie). Selbst das Augenmaß ist es! Habe besten Dank für Deine Anmerkungen! ich habe mich gefreut. LG Ulrich
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