Liebe Sabine, ich stimme dir in allen Punkten von Herzen zu! Unsere Spezies hat die Gesetze vom Fressen und gefressen werden bis zur Unkenntlichkeit "verfeinert" und trägt die neuen Errungenschaften auf dem Rücken Unschuldiger aus - nicht nur dem der Tiere.
Dass "Nutz"tiere in Massen gehalten und als Sachen bezeichnet werden, ist in der Tat unerträglich und lässt viele Menschen zum Vegetarischen wenden. Der Wirtschaftszweig "Schlachtvieh" wird davon weder kurz- noch langfristig verändert werden.
Was du über Kriege schreibst, ist nicht ganz richtig. Es gibt irgendwo Affenhorden, die sich mit viel Phantasie, Gemeinheit und Ausrottungsgelüsten bekriegen, was natürlich unsere Kriege nicht rechtfertigt. Wenn du beim"vergangen am Nachwuchs" auch das Töten des Nachwuchses einschließt, so sind Löwen dafür bekannt, dass sie die Babys des Nebenbuhlers vernichten. Sexuelle Gelüste sind beispielsweise bei heimischem Wild gang und gäbe, da gibt es keine Grenzen.
Ich schreibe dies nur als Gegendarstellung, keineswegs als Rechtfertigung für die Vergehen, die wir an Tieren begehen bzw. begehen lassen. Ich bin überzeugt, dass die Tiere leiden, ob nun im engen Stall oder im Versuchslabor, und dass wir uns schuldig machen, wenn wir die Augen davor schließen.
Dein Gedicht kommt, mit Recht, sehr wütend rüber. Ich glaube aber, dass du noch mal drüber schauen solltest, weil dieses Anliegen eine perfekte Metrik dringend braucht, um nachhaltig in die Köpfe "geprügelt" zu werden; es liest sich leider nicht ohne Hüpfer, was mich bei deinem Sprachgefühl verwundert.
Das Thema ist wichtig und es ist gut, dass du es mal wieder zur Sprache bringst. Herzliche Pfingstgrüße, Heliane.
dein Gedicht hat das Problem, dass es Mensch und Tier dort vergleicht, wo das nicht möglich ist. Tiere müssen instinktmäßig handeln, Menschen müssen das nicht. Erst diese Handlungsfreiheit ermöglicht moralisches Handeln, also gutes und böses Handeln. Wenn eine Katze eine Maus oder einen Vogel zu Tode quält, dann ist das nicht böse (und auch nicht gut), es ist ihr Instinkt, sie tut es, weil sie Katze ist. Wenn ein Mensch genau das gleicht tun würde, wäre es böse, weil es moralisch verwerflich ist, aus freien Stücken einem Lebewesen unnötig Schmerzen zuzufügen. Wenn du Mensch und Tier gleichsetzt, verdeckst du gerade diesen wichtigen Punkt, und dein sehr richtiges Anliegen kann nicht klar genug auf den Punkt gebracht werden. Das schlimme ist, dass der Mensch, weil er moralisch handeln kann, wenn er unmoralisch handelt, sich nicht tierisch benimmt, sondern unter das Tier sinkt.
ich war sehr aufgewühlt, als ich dieses Gedicht schrieb, da ich kurz vorher einen Bericht über Massentierhaltung gesehen hatte, bei dem mir wirklich mehr als schlecht geworden ist.
Ich danke euch beiden für eure ausführlichen Kommentare, und stimme euch beiden zu. Es ist wirklich nicht gut geschrieben, ich werde es noch mal überarbeiten.
deine Reaktion freut mich sehr, denn ich hatte Bedenken, dass ich mit etwas zu großer logischen Kälte kommentiert hatte, und du mir das übel nehmen könntest.
Ich habe das gleiche Problem bei mir auch schon festgestellt, wenn ich spontan aus der ersten Emotion heraus schreibe. Schiller hat einmal irgendwo (in etwa) gesagt, der Dichter solle nicht im Schmerz über den Schmerz schreiben. Das versuche ich zu beherzigen.
ich nehm dir doch nichts übel, im Gegenteil, ich freue mich über ehrliche Kritik und Anregungen. Ich mußte in letzter Zeit viele Überstunden machen und war abends immer zu müde um noch ins Forum zu kommen, deshalb habe ich erst heute geantwortet.
Danke für den Satz von Schiller, den sollte ich wohl auch besser beherzigen!
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich