* Ballade vom Überwachungsstaat

Nichts verberge ich vor diesem Land,
jedes Aua ist ihm wohl bekannt.
Kommt ein kleines Erbe über Nacht,
von der Steuer wird es überwacht.

Daten unerbittlich kontrolliert,
Spitzeldienste dafür engagiert.
Suchmaschinen scannen jedes Wort,
finden dich und dein Geheimrapport.

Ein Bett für den BND - das ist immer frei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

Schnell und lautlos komm ich zum Verhör,
nach Guantánamo, ich schwör.
Stecke tief in einem Wasserfass,
schmeißen mich den Hunden vor zum Fraß.

Flüstern Spatzen grell in meine Ohren
den Verstand, den habe ich verloren.
Terrorrist! Verdächtig bist auch du.
Bürgerrecht für dich? Nun hör mal zu!

Belauscht wird jeder - Deutschland ist dabei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

Wirr der Traum vom Überwachungsstaat?
Angst und Bange wird mir in der Tat.
Ausgesperrte Wahrheit gab es schon
Eingesperrte Denker – Volkes Lohn?

Rundum-Überwachung - sage: Nein!
Gläsern wollen wir als Menschen nicht sein.
Wissen ist auch Macht! Es ist dein Ruder,
traue nicht gedankenlos dem Bruder.

Ein Bett für Snowden - das ist nimmer frei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

Liebe Ilona,

eine gelungene, leider sehr aktuelle Ballade, die mir unter die Haut geht, denn ich neige dazu, Gegenwart und Zukunft zwar nicht rosig, aber nicht ganz so schwarz zu sehen - Orwell ist längst überholt!

Beunruhigend jedoch ist die Entwicklung in Amerika. Dort nämlich ist jeder Bürger ein potentieller Terrorist und kann ohne Ankündigung überwacht, erschossen oder ins Gefängnis gesteckt werden. Soooo weit sind wir hier noch nicht, aber es ist eine Frage der Zeit, wann solche Machenschaften überschwappen wie Coca Cola.

Ich mag deine Ballade sehr gerne, ganz besonders die Refrains, die den Text noch eindringlicher machen. Leider stecken ein paar metrische Unsicherheiten drin: Ich entdecke wechselnde Auftakte und unterschiedliche Versfüllungen; sie behindern den Lesefluss ein wenig.

Deine Ballade ist wichtig und richtig und sollte alle Leser aufmerken lassen!
Mit einigem Grusel gelesen und drüber nachgedacht.
Herzliche Grüße,
Medusa.

liebe Medusa

hier in Kiel hat vor 2 Wochen eine Studentengruppe für Snowdens freien Aufenthalt in Deutschland demonstriert. Sie hatten ein Bett aufgestellt. Dadurch bin ich zu diesen Überlegungen gekommen. Ich allerdings sehe schon schwarz für unsere Demokratie. Ich habe 40 Jahre einen Überwachungsstaat erleben müssen. Irgendwann traut kein Nachbar dem anderen über den Weg und dann ...
Zeigst Du mir bei Gelegenheit meine metrischen Fehler, ich möchte sie gerne bereinigen.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,

Hier ist es Dir gut gelungen ein uns alle betreffendes Thema gut in unser Bewusstsein zu rücken. Leider kann kaum jemand etwas gegen die Missstände wirksam unternehmen, doch es ist wichtig, das Bewusstsein von Unrecht in möglichst vielen Menschen wachzuhalten. Die Freiheit der öffentlichen Meinungsäußerung wird durch die Überwachung eingeschränkt und wir alle werden der Gefahr von staatlichen Reaktionen (Nachteilen, Sanktionen) ausgesetzt. Was wir an den kommunistischen Staaten bemängelt haben, kommt zunehmend in unserem System auf uns zu und wir müssen erkennen dass beide Systeme in ihrer Reinkultur zur Unfreiheit führen. Dies sollte uns aufgeschlossen machen für die Beachtung von neuen Systemgedanken (z.B. den Plan B der Wissensmanufaktur oder Sozialökonomie von Christian Felber u.a.). Deine Ballade halte ich wegen der Aktualität für sehr wertvoll. Gefällt mir sehr gut.

LG Hans

lieber Hans, lieber Thomas
vielen Dank für eure Reaktionen. Thomas, ich bin nun nicht der Meinung, dass hier das dramatische zu kurz kommt. Ich möchte fast behaupten, es steckt in jeder Zeile.
Noch ist es ein Albtraum der den Dichter nach Guantánamo versetzt. Noch ... wissen wir nicht wieviele Unschuldige dort gefoltert werden. Noch wissen wir nicht, wieviele Unschuldige auf den Listen des BND stehen. Erinnern wir uns an Murat Kurnaz. Ein bedauerlicher Einzelfall?
In meiner Ballade heißt es:

Terrorrist! Verdächtig bist auch du.
Bürgerrecht für dich? Nun hör mal zu!
nun nennst Du es nicht dramatisch unschuldig verdächtigt zu werden. Was bedeutet denn diese latente Verdächtigung der Bürger? Braucht da nicht nur ein Nachbar aus Böswilligkeit eine kleine Geschichte erfinden? Wie schnell die latente Gefahr Wirklichkeit werden kann, auch dafür gibt es genügend Beispiele.
Ich habe Angst vor dem was kommen kann.

herzlich und dankend
Ilona

Hallo Ilona, hallo ihr alle,
Ilona, du packst ein heißes Eisen an mit deiner Ballade und führst damit die Tradition der gesellschaftskritischen politischen Ballade fort, wie etwa Heinrich Heines „Die schlesischen Weber“ … oder Brechts „Ballade vom angenehmen Leben“ (Dreigroschenoper) …
Die Refrain-Einschübe finde ich ebenfalls sehr gelungen, sie stellen so ein bisschen die Verbindung zu einer oberflächlich „heilen Welt“, wie wir sie uns alle erträumen, her, und ermöglichen eine Atempause einerseits, andererseits gerade dadurch ein Nachsacken“ der vorher angesprochenen Inhalte. Raffiniert !
Was die metrische Gestaltung betrifft, sind mir auch ein paar kleine Schlenker aufgefallen. Da lasse ich Medusa gern den Vortritt, zumal ich gerade nicht so massenhaft Zeit habe.

Ich halte von der ganzen Überwachungsphilosophie nicht viel, als Mittel zur Verbrechensvereitelung besonders im Hinblick auf den internationalen Terrorismus (womit sie ja immer gerechtfertigt wird) nur sehr bedingt geeignet. Man müsste sich eher fragen, wodurch es möglich ist, dass Menschen derart radikalisiert und zu „Mordwaffen“ gemacht werden können, dass sie eine latenten Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Dafür gibt es natürlich viele Ursachen und meistens treffen mehrere davon gleichzeitig zu: z.B. krasse soziale und wirtschaftliche Unterschiede; grob gesagt, das Zerfallen der Menschheit in Ausbeuter und Ausgebeutete, unterschiedliche Bildungs- und Ausbildungschancen, unterschiedlich gute/schlechte Gesundheitsvorsorge … Hinter all dem sehe ich in erster Linie einen Mangel an Anerkennung der Persönlichkeits- und Menschenrechte jedes/r Einzelnen. Und die Lösung, die Bekämpfung dieser Missstände soll darin liegen, diese Rechte für weite Teile der Bevölkerung weiter zu beschneiden? Nein, glaub ich nicht!
Das heißt den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

@Thomas,
ich verstehe dieses Goethe-Zitat etwas anders als du:
"Goethe bezeichnete die Ballade als "lebendiges Urei der Poesie", weil sich in dieser Gedichtform alle drei Grundelemente der Poesie, das Dramatische, Epische und Lyrische, vereinen." Eine Ballade sollte also immer auch eine dramatische Handlung haben, zumindest sollte eine derartige Handlung angedeutet sein.

Ich denke, es können alle drei Gattungen der Dichtung in einer Ballade in unterschiedlichem Ausmaß vorkommen, müssen aber auch nicht., wobei ich „das Dramatische“ einfach von Drama ableiten würde und darin einen Bezug zu „Dialog-Balladen“, also solche, in denen direkte Reden als Element des Dramas eingebaut sind“.
Wenn eine „dramatische Handlung“ zu ihren Grundanforderungen zählen würde, wären wohl viele sozial- und gesellschaftspolitische Balladen von Heine bis Brecht schlicht keine Balladen.

Mit liebem Gruß, Linde

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Edit: Während ich an meinem Kommentar gebastelt habe, in dem ich unter anderem darlegen wollten, dass die Art "dramatischer Handlung", wie Thomas sie einfordert, gar nicht unbedingt Bestandteil einer Ballade sein muss, bist du mir, liebe Ilona zuvor gekommen.
Ich glaube (ist das so, Thomas ?), dass Thomas die Erzählung eines Einzelschicksals vermisst, eine durchgehende Geschichte, wie es ja auch in vielen klassischen Balladen der Fall ist. Es wäre hochdramatisch würde da "Herr Nebenan" von seinem Nachbarn beim BND angeschwärzt, von diesem bespitzelt, abgehört ... überwacht, an die Amis ausgeliefert und als Terrorist hingerichtet werden oder so ähnlich.
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Hallo Ostseemöwe
wer diesen Unrechtstaat hautnah erlebn musste, wird ihn nicht vergessen. Für uns "da drüben"" bleiben es Geschichten, die unglaublich sind. Ich betsreite, dass es hier ähnliche Aktivitäten gibt kann aber verstehen, dass du Angst hast.
Deine Ballade liet dich gut und gefällt mir.
Gruß
Levi

Liebe Linde,
ich sage herzlichen Dank zu Deinem Kommentar. Viel möchte ich dem nicht hinzu setzen. Nur eins, ist es nicht merkwürdig, wir Menschen wollen erst begreifen, wenn wir selbst betroffen, zu mindestens aber der Nachbar schon am Strick hängt.

herzlich Ilona

lieber Levi

Zitat

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Ich bestreite, dass es hier ähnliche Aktivitäten gibt kann aber verstehen, dass du Angst hast.

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Ich würde uns allen wünschen Du hättest Recht. Für mich sind "ähnliche Aktivitäten" schon immer auf beiden Seiten zu erkennen gewesen. Nicht nur vor und in jedem öffentlichen Gebäude sind Kameras. Menschen verhalten sich anders, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden. Wer für sich anderes behauptet, stelle sich morgens beim Aufstehen eine Kamera vor, die dies live ins Internet überträgt. Zu jeder Zeit kann Dein Internetanschluss überwacht werden, die Post kontolliert. Es genügt, Du suchst nur im Netz nach einem Wort wie "Brandanschlag" oder einer verbotenen Organisation. Dieses Gefühl, "die wissen alles, selbst über Dein Intimleben wissen sie bescheid, dieses Gefühl macht krank. Und sollte die Überwachung noch nicht alles wissen, zu viele Menschen haben Angst davor.

herzlich Ilona

Hallo Thomas,

ich versuche ja deine Formidee zu verstehen, aber ehrlich gestanden, es will mir nicht recht gelingen, zu filtern, was du mir eigentlich sagen möchtest.

Zitat

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bist du sicher, dass Heine "Die schlesischen Weber" als Ballade verstand?

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Ich bin nicht Heine !
Sicher bin ich allerdings, dass „Die armen Weber“ „Die schlesischen Weber“, manchmal auch nur „Die Weber“ genannt, in den Schulen als Paradebeispiel für die politische oder sozial/gesellschaftskritische Ballade gelehrt wird. Demnach wurden/ werden in Deutschland besonders drei Kategorien von Balladen gepflegt:
- Handlungsballade: Balladen mit einem sich dynamisch entwickelnden dramatischen Geschehen, das in einem markanten Höhepunkt gipfelt (z.B. Goethe: „Erlkönig“)
- Beschauliche Ballade: besonders die in der Romantik gepflegte, auf Spannung und Dynamik weitgehend verzichtende, oft verklärende oder gefühlsbetonte Darstellung von einfach gezeichneten Figuren, Naturbildern oder märchenhaften Erscheinungen (z.B. Chamisso: „Das Riesenspielzeug“
- Gesellschaftskritische Ballade: auf die Schilderung gesellschaftlicher Zustände ausgerichtete Balladen (z.B. Heine „Die schlesischen Weber“)
Du scheinst nur die Handlungsballade als „echte“ Ballade gelten zu lassen. Hab ich dich jetzt so richtig verstanden? Ich wollte dir meinerseits lediglich zu verstehen geben, dass es aus literaturwissenschaftlicher Sicht auch noch andere Kategorien gibt, die trotz geringer Handlung als Balladen eingestuft werden.
Warum ich jetzt hier so darauf herumreite, liegt wohl an deinem

Zitat

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wieso Ballade? Die muss doch (zumindest implizit) eine Handlung haben? Die sehe ich hier nicht.

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unter meiner Ballade von der Königin der Macht.
Da hast du mich ein wenig in meiner Eitelkeit bezüglich Kernkompetenz getroffen. Das alles hat hier nichts verloren. Ich reagiere halt menschlich, und hoffe, du kannst mir diese kleine Schwäche nachsehen. Tut mir Leid, ich bin so eine unverbesserliche, besserwisserische Oberlehrerin

Darf ich dir trotzdem einen lieben Gruß schicken, Linde

Liebe Ilona,

ja, meine kleine Kritik war etwas vage, entschuldige bitte, jetzt komme ich zu Potte:
Strophe 1: Trotz des Wechsels vom Trochäus zum Daktylus in Vers 1 und V2 und dem durchgängigen Trochäus in V3 und V4 klingt diese Strophe bestens, daran gibt’s nichts zum Mäkeln .
S2: Durchgängiger Trochäus – Klingt gut .
Refrain 1: Hebungsprall in V1 (BND/das) und betonter Auftakt in V2.
S3: In V2 ist der Auftakt unbetont, alle anderen Auftakte dieser Strophe sind betont.
S4: In V2 zwei unbetonte Auftaktsilben.
R2: S1 ist ein durchgängiger Jambus, S2 beginnt mit zwei Daktylen.
S5: Durchgängiger Trochäus, klingt sehr schön .
S6, V2: Versschluss im Daktylus.
R3: Zwei Daktylen im Verseingang.

Laut gelesen (oder gesungen) stören die kleinen Unregelmäßigkeiten überhaupt nicht, beim stillen Lesen fallen sie auf.
Den hämmernden, leider nicht ganz durchgehaltenen Trochäus hast du sehr gut und passend zum Thema gewählt.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Liebe Ostseemöwe,
Bei dem Inhalt Deiner Ballade kann einem schon das Gruseln überfallen. Ich denke, wir sollten sie uns als Warnung vor Augen halten. Geschnüffelt wurde ja schon immer, aber auf Grund der heutigen Technik und also sorglosem Umgang mit Daten hat alles eine neue Dimension bekommen.
Ich lese, dass Du ja reichlich Erfahrung mit einem Überwachungsstaat hattest, da ist man sicherlich ganz besonders sensibilisiert und sicherlich gibt es Mächte, die gerne alles über uns wissen wollen- und sei es nur um uns besser Dinge andrehen, sprich verkaufen zu können. Die Werbung betreibt ganz sicherlich solche Spionagetätigkeiten.
Mir gefällt vor allem Dein Kehrvers, der bringt Schwung in die Ballade. Bei der Metrik habert es hier und da etwas, aber Medusa soll sich ja schon dran machen sie aufzuzeigen. Ein bisschen schwer aufgetragen kommt mir Deine Horrorvision - zumindest hier für die BRD allerdings schon vor.
Ansonsten habe ich sie sehr gespannt gelesen und mir den Inhalt deutlich vor Augen geführt. Ich hoffe nur, dass unsere Gesetze greifen und uns schützen.
Liebe Grüße, Klatschmohn

liebe Heidi

Zitat

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Ein bisschen schwer aufgetragen kommt mir Deine Horrorvision - zumindest hier für die BRD allerdings schon vor.

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kannst Du Dich an den Fall Murat Kurnaz erinnern?
oder (habe ich aus dem Stern)
Berlin - Der Bundesnachrichtendienst (BND) wusste wesentlich früher als bisher bekannt von der Verschleppung des Deutsch-Libanesen Khaled El Masri.

Bereits im Januar 2004 habe «ein Beamter des mittleren Dienstes» von dem spektakulären Verschwinden des Deutsch- Libanesen in einer «mazedonischen Behördenkantine» in Skopje erfahren, heißt es in einer BND-Erklärung vom Donnerstag in Berlin. Er habe diese Informationen aber nicht weiter gegeben. Der Auslandsgeheimdienst räumte eine «Informationspanne» ein.
Ich bin überzeugt, es gibt noch einige Deutsche die dort gesessen haben oder dort sitzen.
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Zitat

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Ich hoffe nur, dass unsere Gesetze greifen und uns schützen.

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liebe Heidi, die Gesetze sind nict für den Bürger wenn es um die Regierung und deren Macht oder Ohnmacht geht. Das Postgesetz sagt doch schon alles.

lieben Gruß
Ilona

Liebe Ilona,
ich will ja nicht bestreiten, dass so etwas nicht vorkommt, aber irgendwann kommt es ans Licht und dann wird es bekannt gemacht.
Was dann damit geshieht ist eine andere Sache.
Zumindest leben wir ja hier in keiner Diktatur, wo jeglicher Willkür Tür und Tor geöffnet sind.
Ja, das Paradies auf Erden gibt es leider nicht, außer vielleicht nur für Augenblicke.
Liebe Grüße, Heidi

lieber Thomas, liebe Heidi
nur noch einmal zum Verständnis, ich bin froh nicht mehr in einer Diktatur leben zu müssen! Weil ich aber dort gelebt habe, denke ich auch diese Regierung und die Dienste fragen nicht nach Recht und Gesetz wenn sie etwas vertuschen oder durchsetzen wollen.
lieben Gruß
Ilona

Ein Gedicht mit Gruselfaktor

Liebe Ilona,
mir graust's bei dem Gedanken, jemand könnte eines Tages meine Gedanken lesen können – ich weiß, das geht zu weit – aber wer weiß schon, was die Technik eines Tages ermöglichen wird.

Dein Gedicht spricht mir jedenfalls aus der Seele und ich kann mir gut vorstellen, daß es immer mehr Menschen gibt, die paranoid werden … überall Kameras und nicht nur auf öffentlichen Plätzen und wenn man sich z.B. eine App herunterladen will, muß man damit einverstanden sein, private Daten preiszugeben.

Wo führt das alles noch hin?

Der gläserne Mensch ist längst bittere Realität.

Alles Liebe von Yette

liebe Yette
da kann ich Dir nur zustimmen. Manchmal ist es ja gut, aber wo führt das hin. Ich hatte heute morgen den Notarzt im Haus. Mein Mann dachte er hätte wieder ein Herzinfarkt.
Da wurde ich gefragt wo er zuletzt im Krankenhaus behandelt wurde. Die Ärzte könne dann auf ihrem PC den letzten Arztbericht usw. anfordern. Natürlich hilft es im Notfall.
Aber wo führt das hin? Nun Gott sei Dank war es ein Fehlarlarm und hängt mit den Brustprellungen dirch einen kürzlichen Unfall zusammen.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,
Natürlich hast Du recht, wenn man bedenkt, was wir auch alles selbst von uns preisgeben und wie sorglos wir manchmal sind. Der gläsere Mensch ist wirklich eine reale Horrorvision.

Deinem Mann wünsche ich übrigens alles Gute und Gesundheit!
Mit liebem Gruß, Heidi

Liebe Ostseemöve,

weißt du bei deiner Ballade - das ist echt ein super Ansatz und eine geniale Idee - trennst du dich von der Idee, dass der tragische Held eine Person oder eine feste Gruppe von Personen sein muss - eine Räuberbande zum Beispiel. Der Staat als tragischer Held, der versagt und zwar mit voller Absicht. Klasse Idee - aber ich muss mich erst an diese neue Art von Balladen gewöhnen und werde noch nicht ganz warm damit - ich denke ich lese das Gedicht in zwei Wochen nochmal und beurteile, dann die Wirkung auf mich neu.

Bis dahin - viele Grüße

Derolli

lieber Olli

Zitat

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weißt du bei deiner Ballade - das ist echt ein super Ansatz und eine geniale Idee - trennst du dich von der Idee, dass der tragische Held eine Person oder eine feste Gruppe von Personen sein muss -

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nun könnte ich antworten, auch hier gibt es eine feste Gruppe (wie bei den schlesischen Webern) es ist das Volk. Auch Brecht und andere haben in manchem politischen Gedicht das Volk sprechen lassen. Ich bin nicht die Erste.
Aber gut, zu diesem Thema gibt es viel zu sagen ...
vielen Dank für Deine Gedanken.
herzlich Ilona