Ich verstehe was du meinst, würde es aber nicht so sagen, denn ich denke, Frauen, Männer und alle Mitglieder der Menschheitsfamilie haben gleiche Rechte und sollen die gleiche Möglichkeit haben, ihr Potential zu entwickeln, ohne dass die gleich sein oder gleich gemacht werden müssen.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Eine schöne Aussage zu diesem Thema:
Würde der Frauen Friedrich Schiller
Ehret die Frauen! sie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische Leben, Flechten der Liebe beglückendes Band, Und in der Grazie züchtigem Schleier Nähren sie wachsam das ewige Feuer Schöner Gefühle mit heiliger Hand.
Ewig aus der Wahrheit Schranken Schweift des Mannes wilde Kraft; Unstet treiben die Gedanken Auf dem Meer der Leidenschaft; Gierig greift er in die Ferne, Nimmer wird sein Herz gestillt; Rastlos durch entlegne Sterne Jagt er seines Traumes Bild.
Aber mit zauberisch fesselndem Blicke Winken die Frauen den Flüchtling zurücke, Warnend zurück in der Gegenwart Spur. In der Mutter bescheidener Hütte Sind sie geblieben mit schamhafter Sitte, Treue Töchter der frommen Natur.
Feindlich ist des Mannes Streben, Mit zermalmender Gewalt Geht der wilde durch das Leben, Ohne Rast und Aufenthalt. Was er schuf, zerstört er wieder, Nimmer ruht der Wünsche Streit, Nimmer, wie das Haupt der Hyder Ewig fällt und sich erneut.
Aber zufrieden mit stillerem Ruhme, Brechen die Frauen des Augenblicks Blume, Nähren sie sorgsam mit liebendem Fleiß, Freier in ihrem gebundenen Wirken, Reicher, als er, in des Wissens Bezirken Und in der Dichtung unendlichem Kreis.
Streng und stolz, sich selbst genügend, Kennt des Mannes kalte Brust, Herzlich an ein Herz sich schmiegend, Nicht der Liebe Götterlust, Kennet nicht den Tausch der Seelen, Nicht in Thränen schmilzt er hin; Selbst des Lebens Kämpfe stählen Härter seinen harten Sinn.
Aber wie leise vom Zephyr erschüttert, Schnell die äolische Harfe erzittert, Also die fühlende Seele der Frau. Zärtlich geängstigt vom Bilde der Qualen Wallet der liebende Busen, es strahlen Perlend die Augen von himmlischem Thau.
In der Männer Herrschgebiete Gilt der Stärke trotzig Recht; Mit dem Schwert beweist der Scythe, Und der Perser wird zum Knecht. Es befehden sich im Grimme Die Begierden wild und roh, Und der Eris rauhe Stimme Waltet, wo die Charis floh.
Aber mit sanft überredender Bitte Führen die Frauen den Scepter der Sitte, Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht, Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen, Sich in der lieblichen Form zu umfassen, Und vereinen, was ewig sich flieht.
natürlich bleiben Frauen und Männer Individuen. Meine Gleichheitsaussage scheint aber genau das zu bewirken, was noch im argen liegt. Nämlicht die durch nichts gerechtfertigte ungleiche Behandlung von Frauen in einer Gesellschaft die männerdominiert ist. So treten nach wie vor nicht die Schnittmengen des Menschseins beider Geschlechter in den Vordergrund, verbunden mit gleichen Rechten im Alltag, sondern das Beharren auf der ungerechtfertigte Ungleichbehandlung vieler Frauen.
Nicht die Männer müssen den Frauen etwas zubilligen, und ihnen für die emotionale Nachsicht dankbar sein, wenn der Mann über die Strenge schlägt, wie Schiller es auch zum Inhalt seines Gedichtes machte. Das betont eher die Ungleichheit aus patriachalischer Sicht.
Deshalb: Frauen sind den Männern gleich! ...weswegen kein Mann entmannt wird, oder gar weibliche Hormone substituieren soll. Die Unterschiede zwischen den Geschelchtern sind nicht das Wesentliche beim berechtigten Kampf der Frauen für Gleichstellung. Es geht um das Eintreten für gesetzlich verbriefte Gleichheit der Rechte und Chancen der Frauen, zur individuellen Entwicklung und Teilhabe.
PS. Alice Schwarzer hat mir auf facebook schon eine Freundschaftanfrage gestellt.
da hast du mit Alice ja einen Volltreffer gelandet. Ich würde es trotzdem nicht so sagen. Was du in Schillers Würde der Frauen siehst, verstehe ich nicht.
will ich gleich sein wie ein Mann? Kann ich gleich sein?Wirklich? Wann? Will ich gleich sein wie ´ne Frau? Wie das Frollein Morgentau? Oder wie die femme fatale Gin Tonic trinken und dann schal, gelangweilt von den wilden Buben, zu Bette geht in dunklen Stuben?
Ich will nicht gleich sein, ich bin ich, so einzigartig wie Herr Schlich, so einzigartig wie ne Schnecke, die langsam biegt um eine Ecke.
Man möge meine Würde ehren, und nicht mein Handeln so verkehren, als könnte ich als Frau nicht zeigen, was in mir steckt... ich will nicht schweigen!
Keiner ist gleich, denke ich, jeder hat ganz eigene Wurzeln, eine ganz eigene Geschichte, aber die Würde sollte jeder wahren dürfen und deshalb glaube ich, dass Gleichmacherei nicht funktionieren kann. Wenn aus dem Gast die Gästin wird, bedeutet das noch lange nicht, dass der Gast Kinder bekommen kann... In der Medizin setzt sich allmählich das Thema "Gender Medizin" durch, was ich sehr interessant finde, da es nämlich signifikante Unterschiede gibt, wie Frauen und Männer ein und dasselbe Medikament verstoffwechseln oder einen Herzinfarkt erleiden oder... oder... Diese organischen Unterschiede gelten nicht nur für Mann und Frau, sondern sicher auch für die Individuen innerhalb eines Geschlechtes - davon bin ich überzeugt.
Vielen Dank, lieber Sanderling, dass du mit deinem Gedicht diese Diskussion angestoßen hast.
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
73%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich