Es dringt durch Zweige ohne Laub ein nebelblasses Scheinen. Das Singen ward des Winters Raub, die Zweige harren stumm und taub im Morgentau und weinen.
Lieber Thomas, dein sprachlich ausgefeiltes Herbstbild begeistert mich. Die Dichtigkeit der Stimmung ist unglaublich gelungen und steigert sich durch die eingeschobene Verszeile vor dem Schlusssatz noch. Toll!
Liebe Grüße der Sanderling
PS. Soll sich das Singen überhaupt auf Zweig und Laub beziehen?
tatsächlich habe ich auch eher "Ihr Singen" statt "Das Singen" gelesen und das Singen auf das Singen der Zweige bezogen. Nur mit "Das" stellt sich mir die Frage: "Wessen Singen fehlt?"
Ich habe mich schon fast novemberlich gefühlt, als ich diesen dichten Fünfzeiler gelesen habe. Und wieder tauchten Caspar David Friedrichs Bilder in mir auf mit ihrer teils morbiden und gleichsam totenstillen Stimmung. Gestern Abend fuhr ich durch ein dichtes Waldgebiet, es war stockduster, der Nebel waberte zwischen den Bäumen und dort hätte ich am liebsten dieses Gedicht rezitiert...
Liebe anna, haben die Vögel ihre Brut abgeschlossen, und müssen ihre Reviergrenzen nicht mehr durch Gesang abstecken, wird es in Feld und Flur leiser. Das könnte ein Aspekt des fehlenden Gesangs sein.
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