Wie Blütenstaub auf stiller Wasserfläche, so schwimmt das Sehnen in den leeren Tagen, weil ich nicht deine Haut erspüren kann. Warum sind Liebesworte, die ich spreche in deinem Widerhall nur hohle Fragen und Phrasen, die der Wüstenwind ersann?
Wie ein Gewächs, verdorrt und ohne Blüte, so welkt mein Dasein unbeseelt ins Ende in einem trostlos fahlen Abendrot. So bleibst du ein Geheimnis, das ich hüte, und mutlos in die Sternennacht entsende, im Kältezittern meiner tiefen Not.
Wie buntes Laub beginne ich zu schweben, von einem klammen Herbstwind angetrieben und falle sanft in meinen Traum hinab. Dort trank ich oft aus deinen Lippen Leben, hab mich an deiner Innigkeit zerrieben, in sanfter Ohnmacht, die dein Duft mir gab.
die zweite und dritte Strophe zusammen finde ich als sehr schön und ausreichtend. In der ersten Strophe ist (für mich ) etwas leicht Störendes, das die Wirkung mindert, dass ich aber nicht fassen kann, und deshalb eigentlich nicht kritisieren dürfte. Ich überlese sie einfach.
Lieber Karl-Heinz, Dein sehnsuchtsvolles Gedicht hat mich in seiner Melancholie berührt. Mir gefallen die die beiden letzten Strophen auch am besten, da geht es mir wie Thomas. Ich glaube auch zu wissen was mich stört. Du bist in der ersten Strophe mit der "Haut" vielleicht etwas zu konkret geworden, sonst bewegst Du Dich im Gedicht eher im Träumerischen, oder Abstrakten. Aber insgesamt ist es wieder sehr gelungen. Liebe Grüße, Heidi
Lieber Charly, schon beim ersten Lesen, gleich nach dem Erscheinen deines Gedichtes hier, dachte ich: "Da schau her, dem Charly geht es wie mir. Aus der ersten Strophe entwickeln sich eine Geschichte, Bilder, Empfindungen ..., und am Ende hat diese erste Strophe ausgedient. Charly hat vergessen, sie zu löschen". Und jetzt lese ich, dass Heidi und Thomas ebenso denken. Schau bitte noch mal drüber.
Deine Sprache ist, wie immer, anheimelnd, samtig und überaus klangvoll. Dieses Gedicht ist mir etwas zu traurig, gefällt mir aber allein wegen der wunderschönen Melodie sehr gut. Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Galapapa, Einsamkeit ist nicht leicht zu ertragen. Dein melancholisches Gedicht geht mir zu Herzen und schwingt noch lange in mir nach. Es erzeugt wunderbare sehnsuchtsvolle Bilder. LG Heike
Hallo Anna, Heidi, Heike, Heliane und Thomas, Ihr Lieben, gestattet mir, dass ich Euch allen gemeinsam antworte: Danke für die Kommentare und die lobenden Worte! Was die erste Strophe angeht, so gehen da Eure und meine Meinung auseinander. Ich finde, dass die beiden restlichen Strophen ohne die erste kein gutes Gedicht mehr ergeben. Wie Heliane richtig erkannt hat, ist der Text aus der ersten Strophe heraus entstanden. Somit sind alle drei eine Einheit und keine kann meiner Meinung nach für sich allein stehen. Ein Gewitter entsteht in einer Cumulonimbuswolke, was aber wäre das Gewitter ohne seine Wolke. So sehe ich dieses Gedicht und keinesfalls die erste Strophe als Gussform, die man wegtut, wenn das Stück gegossen ist. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Für mich ist die erste Strophe die beste und wichtigste im ganzen Text. Vielleicht erschließt sich Euch dieser Teil des Gedichtes eher, wenn Ihr diese Strophe noch einmal ( oder mehrmals ) lest und dabei etwas teifer hineinfühlt in die Bilder und Metaphern. Zur Haut möchte ich sagen, dass für mich ein liebevoller Austausch nicht nur in Blicken oder Worten erfolgen sollte, sondern auch in Berührungen. Ein Spüren der Haut eines geliebten Menschen ist für mich immer etwas Wundervolles gewesen und nichts Anstößiges oder gar Unanständiges. Aber in all diesen Punkten sind Euer und mein Empfinden eben sehr unterschiedlich, was nichts als nomal ist. Ich werde es so stehen lassen, nur in S 1 / V 4 nach "spreche" ein Komma einsetzen. Ich hoffe, Ihr seid damit einverstanden. Liebe Grüße! Charly
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