#1 | Petri Heil
17.04.2023 09:02 (zuletzt bearbeitet: 18.04.2023 10:53)
Ostseemöwe
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gelöscht
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Petri Heil
Der Angler steht, der Angler harrt, er wartet auf die Beute. Es scheint, dass auch der Wurm ihn narrt, selbst Fische grinsen heute. Das Wasser blinkt und glänzt so frisch, die Hausfrau will den größten Fisch. Am Haken hängt ein Kochtopf.
Zur Ostsee zieht es stets den Schwarm, der Hering wird hier laichen. Für Angler heißt es nun Alarm, kein Schritt gilt es zu weichen. Er steht sich hier die Füße platt der Eimer leer und nichts macht satt, es schaut die kleine Krabbe.
Die Krabbe ist jetzt auch schon vier und angelt mit dem Vater. Er wirft die Angel weit vom Pier, so tat es sein Berater. Da macht es Ruck, der Hering beißt ein Riese an der Rute kreist. Das Petri Glück für alle.
dein gelungenes Fischidyll schreit geradezu nach comichaften Illustrationen oder Bebilderung und erinnert spontan an Vater und Sohn von Plauen, aber es wirkt auch ohne Bilder, so schön wie’s rüberkommt…
eine lustige Geschichte erzählst du und zeigst, dass sich die Form auch dafür eignet. Einen Vorschlag habe ich. Statt "Es scheint, dass alles ihn vernarrt," wäre "Es scheint, dass ihn ein jeder narrt," (oder ähnlich) besser, da "vernarrt" etwa "ganz verliebt sein" bedeutet.
mit diesem Gedicht machst du deinem Namen im Musengarten alle Ehre. Und dann auch noch in mehreren Strophen! Das gefällt mir. Noch nicht verstanden habe ich, wer denn die Krabbe ist? Erst dachte ich, sie sei ein Fang. Zum Schluss ist sie dann aber schon vier?Vielleicht komme ich ja noch dahinter.
Ihr Lieben Wie schön, dass mein Gedicht so ankommt. Hier ist die Heringssaison und Mann und Maus, oder lieber Sanderling Vater mit seiner Krabbe (Kind) stehen wie Sprotten gedrängt am Ufer und warten auf den Biss. Mein Gatte ist einer von ihnen und ich begreife bis heute nicht wie lange der Mensch fähig ist auf einen kleinen Fisch zu warten. Lieber Thomas an vernarrt - verliebt habe ich überhaupt nicht gedacht. Aber ich werde es ändern. Liebe Gabi angeln ist doch eine Leidenschaft und hängt nicht vom Alter ab. Was hat dich davon ab gebracht? Hier sieht man oft auch Frauen die Angeln für sich entdeckt haben. Liebe Grüße zu euch Ilona
Wenn der Vater mit dem Sohn… - das trifft es. Sehr gefallen hat mir der Sprung von der Krabbe zum Kind Krabbe. Das ist ein Gedicht, das genau so an der Tür eines Räucherkaten prangen könnte.
was für eine Anglersymphonie. Idyll würde ich es nicht nennen, schließlich geht es den armen Fischen an den Kragen. Das hast du allerdings gekonnt in Szene gesetzt.
muss grad laut lachen, ob Deiner Empörtheit gibt nichts idyllerisches, als an einem ruhigen See zu sitzen, bedeckt mit Seerosen, die blühen und Schilf ringsum. Gut versteckt, man hört nur die Vögel und Insekten, da Quaken der Frösche. Aus weiter Ferne den Lärm und das Geschrei der Kinder und Erwachsenen, die sich im Strandbad etwas weiter rechts vergnügen. Ein weiterer Blick auf die beiden Pfalhbauerinseln, die im See stehen und sich ausmalen, man wäre einer davon. So sah meine Entspannung jahrelang aus, würde es heute noch, wenn ich mich in meinem Alter nicht zu doof dafür finden würde.
Im Übrigen haben die Fische nichts dagegen, die wurden dafür geboren, wir können unsere Evolutionsgene nicht verleugnen. Der Mensch ist und bleibt sein Leben lang ein Jäger, der die Beute jagt oder gar selber gejagt wird. Wenn man essen will, muss man sich das verdienen, will man sich weiterentwickeln, muss man forschen. Viele der Möchtegern Grünen, Tierschützer und Klimaretter sehen das falsch. Viel früher hätte man damit beginnen sollen, nicht erst jetzt, denn es ist fast zu spät!
Ich weiß, liebe Gabi, dass wir zu den Raubtieren gehören und ich selbst liebe gewisse Stellen an Bach und Seen, aber halt lieber mit einem Buch oder mit Stift und Papier. Manchmal wünschte ich, ich könnte malen, aber das kann ich der Natur nicht antun. Das wäre der reinste Frevel.
Danke für dein Lob zu meinem Gedicht. Ich schließe mich gedanklich Gabi an, denn der Fisch, der mit der Angel gefangen wird, macht das Ökosystem nicht kaputt und ich würde allen Menschen eine Angel in die Hand drücken, die mit dem "nicht selbst Erlegten" aus einem Billigladen marschieren. Aber selbst da mache ich Einschränkungen. Nicht Jede/r kann sich ein Stück Fleisch von einem Bauernmarkt leisten.
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