Viel Zeit ist schon vergangen, seit sich mein Blick verfangen in ihrem roten Schopf! Ich fing dereinst schnell Feuer, das brannte ungeheuer. Nichts löscht dies Bild in meinem Kopf!
Noch immer fühl ich’s brennen, ich will es frei bekennen: Ihr feuerrotes Haar nebst dieser Ukulele erhitzten meine Seele! Ein Bild des Schmachtens - wunderbar!
Schon lang möcht ich's vergessen, allein, ich bin besessen von ihres Blickes Honigschmelz, von ihren Purpurlippen, vom kecken Fingerschnippen, von diesem dichten, roten Pelz!
Den Drang, ihn zu durchdringen, ins Bild zu ihr zu springen, verspür ich in mir, unentwegt. Jedoch, es ist nur Farbe auf Holz, ich Armer darbe, am liebsten hätt' ich es zersägt!
sehr schön und, wie so oft bei dir, mit einem Augenzwinkern geschrieben. Ich frage mich, welche dieser rothaarigen Schönheiten es wohl war.
In den letzten beide Strophen haben die dritten Zeilen eine Hebung zu viel. "verspür ich in mir, unentwegt" könnte lauten "verspür ich unentwegt." und in "von ihres Blickes Honigschmelz," müsste man den Honig streiche, obwohl das schade wäre. Vielleicht nur "von ihrem Honigschmelz," ?
das ist wunderschön "carlinotypisch" geworden. Eine Geschichte der unerfüllten Leidenschaft mit witzigen Reimpaaren, wie: "nebst dieser Ukulele erhitzten meine Seele!", oder:
"von ihres Blickes Honigschmelz, ...von diesem dichten, roten Pelz! ... und andere.
Entgegen Thomas Lesart, habe ich den Eindruck, du hast dir in Vers 3 Strophe 4 einen weiteren Scherz erlaubt, dem inhaltlich vorhergehenden Bedürfis zu springen geschuldet, hast du den Jambus eingach zum galoppierenden, auftkatigen Daktylus gewandelt. Dann bleiben, die der Form geschuldeten, drei Hebungen übrig. Das hat mich auch etwas aus dem Lesefluss gekickt, passt aber zum Stil deines Gedichtes. Für die vier Hebungen in Strophe drei habe ich allerdings keine Erklärung.
es sind Jamben, und wenn es Daktylen wären, wäre das nicht im Sinn der Aufgabe. Es ist ja auch keine Kritik an der Wirkung des Gedichts, schreiben kann jeder wie er will.
lieber Carlino wunderbar und wirklich schön empfunde ich Dein Gedicht weil hier wirklich das Lied, der Mond ist aufgegangen anklingt. Dieses Thema passt wirklich sehr und ich muss es nicht geändert wissen. Dante Gabriel Rossetti hat ja immer wieder seine Lady in rot gemalt und es scheint wirklich als ob er sie immer ehrfurchtsvoll in Szene gesetzt hat. Liebe Grüße Ilona
mir gefällt es auch so, aber im Rahmen der Aufgabe sollte es schon angmerkt werden. So wie es ist, geht es etwas ruhiger in die "Kehre" der drei Schlusszeilen. Das passt.
solche mondänen Damen waren groß in Mode und er wie andere Maler hatte seine Lieblingsmodelle, die er immer wieder darstellte… Ein androgyner Frauentypus, der bis Botticelli zurückreicht, war dabei besonders angesagt.
Lieber Thomas,
danke, dass du dich noch mal meldest und meine Wahl, es so zu belassen, gut heißt…
als Kind hatte ich ein Nachdruck eines Bildes von Renoir am Kopf meines Bettes hängen: "Die kleine Irene Cahen d Anvers" . Es zeigt eine junge Frau mit einer üppigen rothaarigen Lockenmähne und ich hätte schwören können, du meinst genau sie, als ich dein Gedicht las.
Mir gefällt dein Augenzwinkern beim Schreiben immer sehr, denn oft weiß der Leser bis zuletzt nicht, wie das Gedicht endet.
Liebe Grüße und ich oute mich hier als bekennnender Fan roter Haare...
die kleine Irene ist eher niedlich als lasziv. Ihr fehlt dieser Hauch von Luxus und das gewisse Etwas. Sie ist noch eher Mädchen als Dame …und hat nichts Verführerisches oder Verruchtes…
Danke für dein großes Lob, was das Augenzwinkern anbelangt!
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