Da wo viel Licht ist, da gibts auch viel Schatten, alles, was glänzt, ist doch keineswegs Gold. Die Keller der Reichen sind meist voller Ratten, bei Armen eher der Kakerlak tollt.
Ich gehe, du bleibst, du zauderst, ich handle, zwischen Hoffnung und Sorge, oft blindlings, ich wandle. Im Hellen, im Dunkeln warten Freude und Leid, bei Gott oder Teufel stets halt dich bereit:
Ob Sommers, ob Winters, an Land, auf dem Boot, teils treibend, teils lenkend, im Glück, in der Not, schon längst ist beschlossen, mein Lieber, dein Tod!
Drum merke:
Das Leben, mein Lieber, vertändele nicht, wenn Schatten erscheinen ist irgendwo Licht !
da hast zu eine wahre Gegensatzorgie geliefert. Beim Lesen kam mir die Idee dem Tod am Ende das Leben am Anfang entgegen zu setzten. Etwa so:
Das Leben, mein Lieber, vertändele nicht. Wenn Schatten erscheinen ist irgendwo Licht. Alles, was glänzt, ist doch keineswegs Gold. Das Schicksal bestraft, doch dir sei es hold.
wahrlich ein Gedicht über Gegensätze! Deine Ausführung gefällt mir sehr gut. Du tanzt sozusagen im Daktylus durch dein Gedicht. Die Ambivalenz des Menschen, sein kleines Leben scheinbar immer zwischen zwei Polen ausrichten zu müssen, hast du mit einigen Zäsuren im Text verknüpft. Das Stolpern über kleine Rhythmusvarianten wird zum Stilmittel, die Tänzer kommen aus dem Rhythmus, bei soviel inhaltlichen Gegensätzen. Dein Credo scheint mir zu lauten: lebt, in Gottes Namen, ..es ist endlich!
mir gefiel ganz besonders gut die Wortkreation "der Kakerlak tollt." Der Rhythmus deines Gedichtes wirkt leicht und beschwingt und bildet so fast einen Gegensatz zu der Tiefe deiner Aussage.
"Drum merke" wirkt auf mich ein bisschen belehrend, Quintessenz gefällt mir da besser. Und obwohl ich dein Gedicht jetzt mehrfach gelesen habe, stehe ich bei der letzten Zeile auf dem Schlauch. Kannst du mich bitte aufklären?
Vielen Dank für diesen lyrischen Genuss, vielleicht lockt er ja die Muse an, ich halte schon immer Ausschau nach ihr...
Das verstehe ich nicht. Wer bestraft das Schicksal oder bestraft das Schicksal uns? Und warum Strafe? Irgendwie stehe ich wie gesagt auf dem Schlauch...
dieser Teil fehlt jetzt und stammte nicht von mir, sondern von Thomas. Ich verstehe das so: das Schicksal straft, indem es nicht so ausfällt, wie es uns angenehm wäre…
das ist sehr lieb von dir, dass du dir solche Gedanken machst, aber die schlimmen Bilder zeigen nur einen Teil der Realität. Hier auf der Insel hat es dieses Jahr noch keinen Brand gegeben und mit ein bisschen Glück wird das auch so bleiben…
Die Insel erlebt in diesem Jahr einen wahren Tourismus Boom und das liegt wohl daran, dass andere ähnliche Gebiete mit viel Wald brennen und für den Tourismus ausfallen.
Leider bringen die vielen Touristen viel Müll und Verkehr. Die gesamte Infrastruktur ist aber nicht so ausgelegt, dass das spurlos vorübergeht. Die Natur und auch wir neuen „Einheimischen“ leiden, während viele Insulaner das schön finden, bzw. davon profitieren …
Insgesamt ist es aber doch sehr schön und wohl auch sicher!
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