Frau Beerenburg ging früh zu Bette, umarmte erst noch Henriette, bevor sie unters Plumeau tauchte und draußen Karl noch Pfeife schmauchte.
Ihr Bett, das war ihr Zufluchtsort, ihr Platz für Träume, Lust und Wort, denn mit dem Stift und mit dem Hefte begannen ihre Nachtgeschäfte.
Die Tinte floss nur so dahin, mal mit viel Witz und Hintersinn, mal ernst und mal durchaus auch traurig, bisweilen sogar wild und schaurig,
so dass Frau Beerenburgs Gedichte als kunterbunte Nachtgeschichte dem Grusel oft zum Opfer fielen. Als Karl dann knarrend auf den Dielen
zu seiner Gattin stoßen wollte, wusst‘ sie nicht mehr, was er hier sollte. Es fiel ein Schuss, das Blut, es spritzte, doch Beerenburg, die sehr Gewitzte,
sie hatte längst das Feld geräumt, verstand nun, dass sie nur geträumt und Karl in Wahrheit Pfeife schmauchte, was sie als ehemals Durchlauchte
verabscheute und nicht goutierte, so dass sie keineswegs sich zierte, den Tabak flugs ihm zu entwenden und als Xanthippe heut zu enden.
sehr schön locker und leicht. Ich hoffe die Dame erscheint noch öfters im Musengarten.
Ich der letzten Strophe würde ich noch etwas deutlicher machen, dass sie nicht wirklich aus dem Bett springt und den Tabak vernichtet. Z.B. Indem: "und darum sich im Heft nicht zierte," steht statt: "stattdessen tobte, sich nicht zierte,"
in der Zeit war am Wochenende ein langer Artikel über Wilhelm Busch, ich fürchte, der hat mich bei diesem Gedicht beeinflusst....
Lieber Thomas,
In der Tat könnte Frau Beerenburg sich zu Lieschen Pummeldoof, Puttchen Brahmel und Clown Blöff gesellen. Ich muss wirklich mal gucken, wer bisher so alles in meinen Gedichten aufgetaucht ist..
Danke auch für deine Anregung. Die Stelle war in der Tat nicht rund, ich hab sie jetzt verbessert.
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