Ich bin des Helios Tochter, Und gut behütet wachs ich auf, Denn meines Vaters Liebe, Schützt stetig meinen Erdenlauf. Bis ich einst sterben werde, Sucht stets mein Aug nach ihm. Ich bin der Ölbaum, der verehrte.
Wo immer ich auch stehe An Früchten mangelt ´s niemals, sieh... Weit bis ins hohe Alter, Denn Arbeit adelt, schändet nie! Vom Herrgott bin ich doch gesegnet, Bring den Ertrag, den er begehrt, Ich bin der Ölbaum, hochverehrt.
Stille, Wasser, Angst und Schrecken Grabesdunkel ist die Welt. Für den Noah kam als Zeichen Jene Taube, die mich hält. Alle Schönheit dieser Erde, Alle Freuden sind mir nah, Ich bin der Ölbaum, der verehrte!
Hier bei mir in meinem Schatten Lag der Herr im Blättergrab, Und er sprach in süßen Worten, Noch bevor am Kreuz er starb. Seine heilgen Tränen kühlten Meine Wurzeln in der Erd, Ich bin der Ölbaum, hoch verehrt!
Nur sanftes Licht noch spenden, Will ich der wilden Nacht, Nicht mehr dem Reichtum leuchten, Not hat mich so gemacht. Nur noch der Gottesmutter Will leuchten ich, von mir verehrt, Ich bin der Ölbaum, hoch geehrt.
Η ελιά
Είμαι του ήλιου η θυγατέρα Η πιο απ’όλες χαϊδευτή, Χρόνια η αγάπη του πατέρα Σ’αυτόν τον κόσμο με κρατεί. Όσο να γύρω νεκρωμένη Αυτόν το μάτι μου ζητεί. Ειμ’ η ελιά η τιμημένη.
Όπου κι αν λάχω κατοικία Δε μ’ απολείπουν οι καρποί, ως τα βαθειά μου γηρατεία Δε βρίσκω στη δουλειά ντροπή.. Μ’έχει ο Θεός ευλογημένη Κι είμαι γεμάτη προκοπή. Ειμ’ η ελιά η τιμημένη.
Φρίκη ερημιά νερό σκοτάδι Τη γη εθάψαν μια φορά Εμε, ζωής φέρνει σημάδι Στο Νώε η περιστερά. Όλης της γης ειχα γραμμένη Την ομορφάδα, τη χαρά. Ειμ’ η ελιά η τιμημένη.
Εδώ στον ίσκιο μου αποκάτου Ηρθ’ ο Χριστός ν’ αναπαυθεί Κι ακούστήκ’ η γλυκιά λαλιά του Λίγο προτού να σταυρωθεί. Το δάκρυ του δροσιά αγιασμένη Έχει στη ρίζα μου χυθεί. Ειμ’ η ελιά η τιμημένη.
Και φως πραότατο χαρίζω Εγώ στην άγρια τη νυχτιά Τον πλούτο πια δε τον φωτίζω Συ μ’ευλογείς φτωχολογιά. Κι αν απ’ τον άνθρωπο διωγμένη Φέγγω μπροστά στην Παναγιά. Ειμ’ η ελιά η τιμημένη.
wunderschön hast Du das Lied des Olivenbaums gesungen Kannst Du einem Laien erklären, weshalb Du alle Satzanfänge grossschreibst, auch wenn zum Beispiel ein Komma steht? Ist das so gewollt und wie heisst denn dieser Gedichtestil? Ich muss mich nämlich damit mehr befassen, weil ich in unserem Forum meist anecke, wenn ich als Gesamtlektorin dort, sowas bemängle.
die Großschreibung von Gedichtanfängen ist früher üblich gewesen und meiner Meinung nach sogar sinnvoll, obwohl ich es nicht mehr so mache. Am Ende der zweiten Zeile würde ich ein Komma setzen.
das "ewig" in der vierten Zeile beißt sich etwas mit dem "sterben" in der fünften.
Thomas hat ja nun schon die Antwort auf deine Frage gegeben. Hinzu kommt in diesem Fall, dass im griechischen Original ebenfalls am Zeilenanfang große Buchstaben stehen.
Lieber Thomas,
du hast vollkommen recht, ich ersetze daher „ewig“ durch „stetig“!
Vielen Dank euch beiden und Grüße aus Samothraki Karlheinz
das in Griechenland zum Schulstoff zählende Gedicht hat übrigens noch etliche Strophen, die ich noch übersetzen will. Die erste Strophe hab ich nochmal überarbeitet.
Liebe Grüße aus Samothraki, wo die Südseite ein einziger, riesiger Olivenhain ist Karlheinz
Uff, jetzt sind alle 5 Strophen geschafft! Das war nicht ganz einfach, und teilweise musste ich sehr frei übertragen, um den Rhythmus einigermaßen hinzubekommen!
Liebe Grüße aus Samothraki, wo die Sonne gegen Abend nochmal richtig sticht, bevor es relativ schnell dunkel wird Karlheinz
wow, da warst Du aber schnell mit der restlichen Übersetzung, toll das Du die griechische Sprache so gut kannst. Ich denke mir, die ist gar nicht so einfach zu lernen. Also das ist ein wundervolles Gebet über den Olivenbaum oder nennt man das Ballade? Dabei geht einem so richtig das Herz auf, mich spricht das sehr an.
nach den vielen Jahren mit meiner Frau, die gebürtige Griechin ist, wäre es eine Schande, wenn ich kein Griechisch spräche! Aber Gedichte zu übertragen, und dann noch aus einer Sprache, die sich seit der Entstehung des Textes im 19. Jahrhundert stark verändert hat, ist schon eine Herausforderung. Der Dichter Palamas war übrigens ein Vorreiter der sog. Dimotiki, der Volkssprache, die erst seit den 70 er Jahren des 20. Jahrhunderts, als das offizielle Griechisch gilt. Vorher gab es noch eine weitere Variante, die Katharevousa, die stark vom Altgriechischen beeinflusst war. Und du hast schon recht, das ist eine Art Gebet, der Bezug zum alten und neuen Testament ist durch Noah und Christus gegeben. Und ja, das hätt ich fast vergessen, der Bezug zu Helios, dem altgriechischen Sonnengott, der im frühen Christentum häufig mit Christus gleichgesetzt wird, ist auch noch gegeben.
Vielen Dank für die positive Aufnahme und herzliche Grüße aus Samothraki, wo ab November die Olivenernte stattfindet... Karlheinz
du hast die Stimmung dieses einzigartigen Gedichtes intuitiv richtig erfasst, indem du auf dein Lächeln und die weiche Stimmung verweist. Immerhin leistet das sogar meine Übertragung...
Die Gefahr im Deutschen ist, dass sowas als religiöser Kitsch rüberkommt! Mit Gottesmutter hast du natürlich recht! Wobei „mutter“ trotzdem einen zweiten Akzent erhält.
Vielen Dank für deine Gedanken, die sämtlich zutreffen
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