Die Farben schienen alle grau, im Ghetto. Nur hinter seinen Mauern schuf er Kindern tägliche Visionen, erwuchs noch Hoffnung, und Kinderseelen fanden ihre Nahrung. In allen Straßen war das braune Pack und sie erniedrigten schier jederzeit.
Doch das war nicht der Abend ihrer Qualen. Aus Warschau gings in dunklen Zügen fort, nach Treblinka. Doch Goldszmit malte ihnen einen Ausflug aus, in leuchtenden Farben, hinaus auf`s Land. - So zogen Kinder fröhlich singend durch das graue Ghetto; zum Zug.
Die Steine weinten unter ihren Füßen. Sie weinten ob des scharfen Windes, welcher alle Waisenkinder bald und gnadenlos umwehen würde. Goldszmit hätte bleiben können, doch seine Treue zu den Waisen, sie war unendlich groß, bis später dann die Augen müde wurden; Stille schwieg.
Ein Frieden lag nun über allen. Kinder, voller Unschuld, sie wurden liebevoll begleitet noch, ins Licht der Ewigkeit. “Die Seelen unsrer Kinder sind ein Wald”, Sein letztes Wort noch seinen Kindern galt.
Lieber Sanderling, Janusz Korczakak war wohl ein ganz besonderer Mensch und die Geschichte berührt mich tief. Ich bin beeindruckt von der Erzählung, dem Gedicht, dem Schicksal. Mich stört allerdings das Wort „verschlugen“. Gibt es da vielleicht eine andere Lösung? Mit lieben Grüßen, Heidi
Lieber Thomas, deine positive Resonanz freut mich sehr, ich danke dir.
Liebe Heidi, danke für deine lobenden Worte. Das Wort "verschlugen" ist mir spontan in den Sinn gekommen. Ich finde es verkörpert die Abgebrühtheit der Nazis, im Sinne von verschlagen sein, mit der Brutalität, mit der den Juden im Warschauer Ghetto brutale Gewalt angetan wurde gut. Aber mal sehen was die anderen noch sagen, es soll natürlich nicht störend wirken. Danke für deinen Kommentar.
lieber Sanderling In diesen Zeiten sollten wir alle viel öfter an Menschen wie Janusz Korczak erinnern. Du tust es auf eine Weise die mich ergriffen und demütig zurück lässt. Ich kann mich nur verneigen und Dir Respekt zollen.
Lieber Sanderling, das ist traurig und schön zugleich. Du hast ein schwieriges Thema gewählt und gut umgesetzt. Dadurch bleibt auf ewig die Erinnerung an diesen Helden und das Schicksal der Kinder im Getto bewahrt. LG Heike
Lieber Sanderling, schon lange überlege ich, mit welchem Verb du "verschlugen" ersetzen könntest - mir fällt nichts ein. Du weckst mit deinem Gedicht Erinnerungen an einen mutigen Menschen, der aus Liebe zu "seinen" Kindern mit ihnen in den Tod ging. Ein solcher Schritt ist natürlich sehr ehrenvoll, aber ist er auch nützlich? Hätte er mit einem längeren Leben vielleicht mehr Gutes tun können? Ich mag Märtyrer nicht besonders. Dein Gedicht berührt mich trotzdem. Es ist sehr schön rund formuliert und kann keineswegs als Prosa gelesen werden Herzliche Grüße, Heliane.
bei deinem Gedicht stehen mir Tränen in den Augen. Und ich frage mich, was die Menschen eigentlich dazu gelernt haben seither und ich bin ziemlich ernüchtert, wenn ich mir die Antwort darauf gebe.
Du hast das sehr gut in Szene gesetzt und auch sehr gut gemacht. Gefällt mir richtig gut, trotz des entsetzlich traurigen Themas.
Liebe Ilona, als ich die Erklärungen zum Blankvers las, fand ich auch heraus dass der Blankvers häufig feierlich daher kam. Warum ich dann auch immer auf Korczak kam, kann ich dir gar nicht sagen, nur soviel; der Text begleitete mich durch die drei Wochen nach Aufgabenstellung. Ich finde Verneigungen gebühren höchstens Korczak, denn mein Alltagsmut braucht oft eher eine Kräftigung, und mir vielleicht sogar vorzustellen an seiner Stelle hätte Entscheiden zu müssen mitzufahren oder nicht, will ich erst gar nicht vertiefen. - Vielleicht begeistert mich rückblickend vor allem seine Entschlossenheit, unabhängig der absehbaren Folgen die es für ihn hatte. Danke für deinen anerkennenden Kommentar.
Liebe Heike, sind es nicht grade die traurigen Themen an denen sich der Mensch oft in den Wurzeln seines Seins angesprochen fühlt? Dass du meine Verse als gelungen ansiehst freut mich, auch wenn die Gefühle die beim Lesen entstehen können schon anstrengend sind.
Lieber Karlheinz, dein Lob berührt mich und vielleicht hast du ja noch einen Vorschlag für eine Änderung von "Verschlugen". Ich habe V6 Str.1 schon verändert. Gleichzeitig ist das Thema so erdrückend, dass ich hierzu nicht auch noch in eine zusätzlich brutale Sprache übergehen will. Aber dennoch, falls du eine Idee hast, gerne!
Liebe Heliane, danke für deinen wertschätzenden Kommentar. Die Arbeit an den Versen, über drei Wochen war für mich gar keine Last, mehr eine kontinuierliche Aufgabe der ich mich sehr bereitwillig stellte. Ich habe die Ergebnisse oft aufgenommen, den Text wieder verändert und "sacken lassen". Hölzerne Sprache vermeiden; Enjambements setzen u.a. konnte ich oft überprüfen. Wie weit die Überzeugtheit von Haltungen geht, muss jeder für sich rausfinden. "Seine" Kinder waren es natürlich nicht, aber irgendwie auch doch.
Liebe Clara, danke für deine Anerkennung, Traurigkeit und Freude am Schreiben schließen sich halt gar nicht aus, sondern ergänzen sich ja oft hervorragend.
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