Lieber Karlheinz, das gefällt mir gut, da du einerseits die Trauer über die vergangene Kindheit mit der faktischen Veränderung des Ortes verknüpfst, aber gleichzeitig deine Kindheitsgefühle wieder erlebt hast, an diesem Ort. Es ist schön geschrieben, bis auf den desillusionierenden Schluss. Aber, so ist es ja. - Mir fällt dazu der Straßenzug aus meiner Heimatstadt ein, an dem mich ein Mädchen das erste Mal küsste. Fahre ich immer noch gerne lang und verharre kurz mir dem Blick an der Stelle des Bordsteins. Sehr gerne gelesen! viele Grüße. der Sanderling
das freut mich doch sehr, dass ich Dich zu einem Gedicht anregen konnte!
Lieber Sanderling,
Vielen Dank, lieber Thomas, für Deine Gedanken, die ich In ähnlicher Weise mit Dir teile. Allerdings darf man das in diesem Fall nicht allzu biographisch deuten. Ich bin zwar gebürtiger Gießener, Lützellinden gehörte damals aber noch nicht als Vorort zu Gießen, sondern war damals recht abgelegen, d.h. ich kannte es noch nicht einmal.
Lützellinden steht hier eher für viele ehemalige Dörfer des Umlandes, daher auch der Titel imPlural: Sterbende Dörfer!
Euch beiden vielen Dank und Grüße aus Lyli Karlheinz
ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen und mich selbst zurückerinnert. Und leider wird auch bei uns die natürliche Landwirtschaft, die üblich gewesene Tierhaltung und die Natur immer weiter zurückgedrängt. Man kommt sich gar nicht mehr vor wie in einem Dorf, sondern wie in einer Minigroßstadt.
ich danke Dir für Deine Gedanken! Ja, man hat das Gefühl, den Dörfern soll das dörfliche ausgetrieben werden nach dem Motto: unser Dorf soll hässlich werden!
Lieber Karlheinz, zwar habe ich nur Großstadterinnerungen, aber ich kann mir das Sterben vorstellen. Da müssen es unbedingt Klötze für Ikea, Bauhaus, Aldi und MediaMarkt sein, und schwupps ist das Dorf dahin, denn diese "Tempel" brauchen schließlich Zufahrtsstraßen, für die Bäume gefällt, Anger planiert und Bäche begradigt werden müssen - es ist beängstigend. Ich würde übrigens die letzten beiden Verse in der Reihenfolge ändern und ein wenig dran feilen . Herzliche Grüße nach Lyli, Heliane.
Lieber Karlheinz, mit den Dörfern ist es ein "Dilemma." Entweder sie sterben aus, weil die jungen Menschen wegen Arbeit in die Städte ziehen, oder es wird versucht mit neuen Angeboten junge Familien in die Dörfer zu holen. Dafür benötigt man aber Schulen, Kindergärten, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten (der Tanta Emma Laden reicht da nicht aus), Gewerbegebiete um Arbeitsplätze zu schaffen u.u.u. Die Gemeinden erhalten dafür nicht genug Geld und Förderung. Grundstücke die benötigt werden sind meistens schon von Spekulanten aufgekauft und viel zu teuer. Da muss dann eben so mancher Baumbestand dran glauben, die Projekte die dazu noch so billig wie möglich geplant werden, umzusetzen. Wenn es nur ums Kapital geht in der Welt bleiben Natur und Gesundheit auf der Strecke. Dein Ausdruck Krätze ist noch viel zu harmlos. Ich habe dein Gedicht gerne gelesen und dazu die vielen Bausünden in meinem Dorf vor Augen.
es ist genauso wie du schreibst! Alles ist vorgefertigt, nichts wird mehr repariert, alles mit "modernen" in Massen vorgefertigten Versatzstücken zugekleistert. Hier in Gießen, zu dem Lüli gehört, ist es besonders schlimm: Beim Neuerwerb von Immobilien müssen Einstellplätze geschaffen werden, das geht nur, wenn man die gewachsenen Hofreiten zerstört.
Liebe Heike,
Du beschreibst den Verelendungsprozess der Dörfer genau. Unserer Hofreite gegenüber steht ein Fachwerkensemble, das nur noch von einer alten Frau bewohnt wird. Die Geier stehen jetzt schon Schlange! Wenn die Alte stirbt, wird alles platt gemacht! Dann zieh ich aus ästhetischen Gründen weg!
Euch beiden vielen Dank und herzliche Grüße aus Lyli, wo die meisten Pendler schon weg sind Karlheinz
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