Wohin nach dem Tod?
(Club der toten Dichter)

Wohin werd ich wohl gehen,
wenn ich dereinst mal sterb?
Werd ich Euch wiederfinden,
Euch Liebste oder herb

enttäuscht im Orkus landen,
im Schattenwesenland
und dort mit Toten sprechen,
die mir sind unbekannt?

Vielleicht kann man doch wählen,
wohin die Seele drängt?
Ins Paradies nach Eden?
Doch das ist zu beengt.

Besteht vielleicht ein Jenseits,
fernab vom Gartentraum,
im Lichte ohne Ende,
im weiten Weltenraum?

Das böte immer Gleiches,
in Wiederholung nur,
von Dingen, die man kennte.
Die endlos-zeitlos-Tour!

Vielleicht doch lieber wählen
sollt ich den Männertraum
mit 70 nackten Huris
im Schatten unterm Baum?

Das wär mir doch zu schattig,
die Sonne lieb ich sehr,
ich täte lieber liegen
mit Herrn am Mittelmeer!

Mit Herren und auch Damen,
die dichten, bitte sehr,
doch bitte keine Dramen!
Endspannung pur am Meer!

Dorthin möcht ich wohl gehen,
wenn ich dereinst mal sterb!
Wie soll ich sowas finden?
frag ich hier etwas derb.

Könnt man im Musengarten
-frag weiter ich naiv-
nicht gründen vor dem Tode
ein Dichterkollektiv,

das sich dann wieder träfe
an eben solchem Ort
und ewig dichten täte
entspannt dann immer fort...?

lieber Karlheiz
ich melde mich schon mal an beim Club der toten Dichter. Ich durfte wirklich schmunzeln bei Deinen Überlegungen. War von Deiner Idee sofort begeistert. Mit Dir und vielen der Musengärtner würde ich mich dann super gerne treffen. Wir haben dann alle unsere Verpflichtungen nicht mehr und dichten nur noch zum Spaß mit großem Spaß. Das wird ein toller Club.
Also schreibe mich mal schon ein in Deine Liste, oder das Dichterkollektiv! Wobei mich das Wort Kollektiv nicht an Spaß erinnert. Dürfen wir uns dafür ein anderes Wort einfallen lassen?
herzlich Ilona

Lieber Karlheinz,

Du hast hier mit interessanten Aussagen von verschiedenen Vorstellungen eines Jenseits gereimt. Die Wünsche hierzu sind sicher alle irdisch auf unser jetziges Dasein bezogen. Was uns im Leben versagt wurde und was wir nicht erreicht haben und konnten soll sich dann erfüllen. Letztlich käme es dann zu einem Egoismus, der sich mit keiner Gemeinschaft vertragen würde. Es sollte doch bei Vielem auch ausreichen sich an dem Schönen (Lyrik) zu erfreuen dass andere erstellen. Das ungewisse Mystische des Jenseitigen hast Du gut dargestellt und so die Aufgabe gut gelöst. Gefällt mir!

LG Hans

Liebe Ilona,

herzlich Willkommen! Dir gefällt das Wort Kollektiv nicht, das kann ich verstehen! Da ich selbst von der Kollektivierung verschont blieb, möchte ich es lassen, nicht zuletzt, weil es sich doch so schön auf naiv reimt!

Lieber Hans,

leider ist der Mensch sehr beschränkt und geht eigentlich immer von sich selbst aus und dabei klammert er sich gern an seine kleinen Erfahrungen und Mängel.
Wahrer Genuss ist es, mit anderen zusammen Kreativität genießen zu dürfen!

Vielen Dank Euch beiden und viele Grüße aus Lyli
Karlheinz

lieber Karlheinz
natürlich sollst Du das Wort Kollektiv nicht wirklich streichen
und hier reimt es sich nicht nur herrlich, hier ist es doch endlich positiv besetzt.
herzlich Ilona

Liebe Ilona,

genauso seh ich das auch, das Wort kann erstmal nichts dafür, wenn es missbraucht wird!

Abermals danke und herzliche Grüße
Karlheinz

Lieber Thomas,

Danke! Dabeisein ist alles!

Herzlich
Karlheinz

Lieber Carlino,
überleg noch mal genau: willst Du wirklich die ganzen Ewigkeiten mit uns verbringen und dabei pausenlos Gedichte schreiben? Also ehrlich, ich weiß nicht! Und den Huris wird man vermutlich auch überdrüssig sein und am Mittelmeer dauernd liegen ohne Sonne abzukriegen, weil man ja so ätherhaft ist, erscheint mir auch nicht verlockend.
Aber Dein Gedicht finde ich witzig und ich vermute, Du machst Dich auch ein wenig lustig über das Thema.
Deshalb ein frohes für Dich.
Liebe Grüße,
Heidi

Lieber Karlheinz,
ganz sicher ists im Paradies langweilig, ich teile deine Meinung. Und ja, auch eine Endlostour durch die Galaxien
ist auf Dauer nicht wirklich spannend. Bleibt noch der Dichterstrand - tolle Idee! Da gibts viel Platz zum Üben,
wenns Meer wiederzurückläuft .
Sehr, sehr gerne gelesen und mir vorgestellt, wie alte Dichterseelen im Sonnenschein durch den Sand humpeln .
Herzliche Grüße nach Lyli,
Heliane,

Lieber Karlheinz, dein Gedicht gefällt mir gut . Ich bin voll deiner Meinung. Es "gibt so viele Möglichkeiten" für unseren Verbleib wenn wir sterben dass wir gar nicht wissen welche wir wählen sollen. Ich bin für den Club der toten Dichter. Nun muss es nur noch klappen.

LG Heike

Lieber Karlheinz,
wenn sich dein Witz und deine Phantasie mit Wollust und etwas Wehmut mischt, im Angesicht deines Versuchs diese tiefgreifenden Fragen zu beantworten, dann kommt am Ende so ein schöner, fast anrührender Schluss heraus, dass ich das schon als geniale Lösung der Aufgabe empfinde.
herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Karlheinz,

ich denke gerade angestrengt darüber nach, ob auch längst entschlafene Dichtermäuse an deinem Club teilhaben dürfen. Wenn nicht, ich wär dabei. Aber nur, wenn es da warm und kuschlig ist. Sonst frieren mir die Verse unterwegs in den Hirnwindungen ein.
bekommst du ein Spaßsternchen für dein Gedicht von mir verliehen. Allerschönst zusammengereimt.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Heidi,

wenn ich zwischen den aufgezeigten Alternativen wählen dürfte, würde ich schon den Dichterkreis in der Sonne am Mittelmeer vorziehen, das ist fast mein voller Ernst!

Liebe Heliane,

ich Danke für den Zuspruch und rechne fest mit dir!

Liebe Heike,

das muss einfach klappen!

Lieber Sanderling,

Danke für Dein schönes Lob!

Liebe Clara,

Dein Spaßsternchen nehme ich gerne an!


Euch allen noch mal herzlichen Dank und viele Grüße aus Lyli
Karlheinz

Übrigens ist keinem aufgefallen, dass ich statt Entspannung "Endspannung" geschrieben habe! Ich bin geneigt, das als freudschen Vertipper anzusehen und es so stehen zu lassen!?

Karlheinz

Lieber Karlheinz,
doch, mir ists aufgefallen und mir gefiel die Idee sehr gut. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass es ein Tippfehler ist -
passt doch prima !
Herzliche Grüße nach Lyli,
Heliane.