Lass uns noch einmal Bäume purzeln
durchs Regenlaub ins nasse Boot
und lass uns grüne Luft dort schmecken
auf unserm Zungenspitzenrot.

Und lass uns still in unseren Händen
die Melodie von einst bewegen,
sie vogelfrei auf Wellen singen
und in die Frühlingsnacht sanft legen.

Ach, lass uns doch im Kauderwelsch
der Silbenbrüche bummeln gehen
und durch die grummeligen Laute
hindurch die Lust der Lyrik sehen.

liebe anna
dieser Wunsch, nach dem Zurückholen der Unbeschwertheit hast Du für mich wundervoll in Worte gefasst.
Ich erinnere mich sofort an meine Kindheit, als ich fest davon überzeugt war, Luft schmeckt nach grünem saftigen Gras.
Ich hatte zu Hause auf der Weide die Kälber beobachtet und genau dieses Bild haben Deine Zeilen in mir ausgelöst.
herzlich Ilona

Liebe anna,
dein, "Ach, lass uns doch" wirkt auf mich so reich an Bildern, dass man einen Traum vermuten könnte, aus dem sich dieses wunderschöne Gedicht gespeist hat. Deine Sprachschöpfungen wie: "Bäume purzeln; Zungenspitzenrot und, im Kauderwelsch der Silbenbrüche bummeln", sind sehr schön und alles wirkt in dieser klaren dreigliedrigen Strophenform ganz harmonisch!
herzliche Grüße,
der Sanderling

Liebe anna, für mich unvergessen der Geruch nach einem warmen Sommerregen. Dein Gedicht weckt schöne Erinnerungen. Auch in der Zweisamkeit möchte man die Gefühle der Anfangszeit der Beziehung lange erhalten. Das ist sehr schwer wenn erst der Alltag und Gewohnheit regieren, aber nicht unmöglich wenn es beide möchten.

Dein schönes Gedicht ist viel zu schön als das ich beim Lesen so ins stocken kommen muss. Wenn du in der 1. Strophe aus unserem im 4. Vers, unsrem , machst stimmen die Silbenzahlen. Dann
bitte auch in den beiden anderen Strophen Silben zählen. So findest du schnell die Holperer.

Lieben Gruß Heike

Liebe Heike,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich habe, was Betonungen angeht, immer noch anscheinend eine eigene Wahrnehmung, werde aber mal Xx -en, um zu gucken, wo noch etwas zu verbessern ist. Was mich besonders freut, dass das Gedicht bei dir und Ilona Erinnerungen geweckt hat und ihr somit meiner Aufforderung ( Ach, lass uns doch..) nachgekommen seid.

Liebe Ilona,

du glaubst nicht , wie sehr mich deine Assoziationen zu meinem Gedicht berührt und gefreut haben. Ja, Luft schmeckt manchmal grün und gelegentlich, wenn jetzt die Sonne raus kommt, spüre ich einen leichten Vorgeschmack..

Lieber Sanderling,

ich habe das Gedicht in einer abendlich- wehmütigen Stimmung in einem Rutsch geschrieben, vermutlich spürst du genau das. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung diesbezüglich.

Lieber Thomas,

du hast vollkommen recht, vorsichtig passt nicht so recht, ich habe mich für vogelfrei an der Stelle entschieden.

Liebe Grüße an alle aus dem winterlichen Abenddunkel

anna a.

Lieber Thomas,

Federleicht ist eher abgegriffen, oder?

Es freut mich, dass es dir gefällt.

Abendgrüße

anna a.