Als er die Katze auf dem Baum sah, wollte er sie retten. Er eilte und trat gegen die Mütze des Bettlers. Das Kleingeld rollte in den Gulli. Mit der Katze im Arm trat er diesmal zufrieden über sie hinweg.
das LI setzt hier falsche (unschöne, dumme) Maßstäbe. Ethische Maßstäbe sollten nach der Bedürftigkeit ausgerichtet sein. Dem Bettler gegenüber, der sicher bedürftiger und in größerer Notlage war zeigte das LI Gleichgültigkeit. Dies ist ein gutes Beispiel für falsche Maßstäbe, die leider oft so gesetzt werden.
Lieber Hans, Du hast die richtige Schlussfolgerung gezogen. Oft sehe ich, dass Menschen falsche Schwerpunkte für ihr Leben setzen und die fremde Katze ihnen wichtiger ist als der eigene Nachbar. Ich danke Dir für Deine Auslegung. Liebe Grüße Ida
Liebe Ida, schön, dich mal wieder zu lesen . Ich habe überlegt, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte. In diesem Moment wäre mir meine Katze wichtiger als alles andere gewesen! Und wäre ich tatsächlich sooo ungeschickt gewesen, das Geld des Bettlers in den Gulli zu treten, hätte ich es mit Zinsen ersetzt und ihn zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ein sehr interessanter Text. Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, in diesem Beispiel, was mir real schon mehrfach begegnete (ohne den Bettler), geht es nur um eine fixe Idee. Real klettert die Katze allein auf den Baum und fast immer kommt sie genauso herunter. ich habe das schon hundertmal beobachtet. Der Wille zur Hilfe geht an der wahren Notwendigkeit vorbei und andererseits, wie dargestellt, geht die Notwendigkeit am Willen vorbei. Dass Du den Bettler entschädigt und ihm etwas ausgegeben hättest, ehrt Dich! Danke für Deinen Kommentar. Liebe Grüße Ida
der Text kommt in prosaische Form etwas belehrend daher. Gereimt wäre er meiner Meinung nach lockerer.
Das arme Kätzchen hängt im Baum und krallt mit schwachen Pfoten. Er sieht am Weg den Bettler kaum, nicht seinen Hut am Boden. Aus Unbedacht tritt er ihn weg und hilft dem Tier herunter. Der Hut des Bettlers liegt im Dreck, das Geld rollt in den Gulli. Er trollt sich froh und munter.
liebe Ida Viel kleine Sätze und doch erzählst Du eine ganze Geschichte. Mich stört allerdings das in diesen 4 Sätzen zweimal "trat" vorkommt. Außerdem würde ich in diesem Fall hier:
ZitatEr eilte und trat gegen die Mütze des Bettlers.
lieber eines Bettlers lesen. Denn es ist ja ein x beliebiger Bettler. Der letzte Satz:
ZitatMit der Katze im Arm trat er diesmal zufrieden über sie hinweg.
impliziert, dass der Mann auch zufrieden ist mit dem Verlust des Kleingeldes vom Bettler. Wolltest Du das wirklich sagen? Und warum das Wort "diesmal"? Hat er die Katze schon öfter aus dem Baum retten müssen? Vorschlag: Als er die Katze auf dem Baum sah, wollte er sie retten. Er eilte und stieß gegen die Mütze eines Bettlers. Das Kleingeld rollte in den Gulli. Mit der Katze im Arm sah er zufrieden aus. (oder) ------------------------------------ Mit der Katze im Arm fühlte er sich als Wohltäter.
Ich freue mich über die rege Anteilnahme. Lieber Thomas, Deine Verse klingen sehr schön, doch meine ich, dass sie die Dramatik etwas abmildern? Ich habe deshalb bewusst auf den Reim verzichtet. Das ist nur meine Empfindung! Liebe Heidi, Dein Hinweis war sicher nur beispielhaft als reimtechnische Abrundung gemeint? Darf eine ungereimte Zeile in einem Reimgedicht vorkommen? Diese Frage stelle ich mir zuweilen! Liebe Ilona, die Dopplung des Wortes "trat" halte ich für nötig, da sie den Gegensatz zwischen der ersten und zweiten Szene deutlich machen soll. 1. unachtsam zerstörend treten und 2. erleichtert und froh schwebend treten Ob "der Mann auch zufrieden ist mit dem Verlust des Kleingeldes vom Bettler"? ich denke, diese Frage sollte vom Leser beantwortet werden. Sie ist nicht Teil meiner Intension. Wenn ich mit meiner Sicht falsch liege, so lese ich gern weitere Argumente!!! Ich danke Euch! Liebe Grüße Ida
ZitatDarf eine ungereimte Zeile in einem Reimgedicht vorkommen?
Ja, das darf sie. Es ist die sog. 'Waise', die bei mehrzeiligen Strophen gern als letzter Vers und besonderes Zitat zur Geltung kommt. Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, danke für den Hinweis! Bisher habe ich noch keine Beispiele für eine solche "Waise" gefunden. Ich finde das sehr interessant und habe es gleich mal ausprobiert. Nun bin ich gespannt, ob ich das zutreffend umgesetzt habe. ??? LG Ida
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