Es ist die Starre, die dort in den Zweigen klebt
und doch schwelt eine Ahnung durch den Morgen,
dass etwas in der klammen Kälte lebt,
in Hoffnung eingewoben und verborgen.

Ich sah es oft und dennoch blieb es fremd:
Das matte Gelb der Gräser in den Wiesen
erschien wie Flehen aus dem Totenhemd,
wo milde Tage Lücken hinterließen.

Doch mühsam kämpft das Licht sich aus der Nacht,
ganz zaghaft, stumm, beinahe im Geheimen.
Die Zuversicht ist aus Geduld gemacht.
So wird im Warten neues Blühen keimen.

Lieber Galapapa,
wie schön mal wieder etwas von Dir zu lesen. Ein frühlingsfernes Ahnen hast Du beschrieben und sagt so viel, was man kaum in Worte fassen kann. Dem Gedicht wohnt ein Zauber inne.
Ganz herzliche Grüße,
Heidi

Liebe Heidi,
das ist ein wunderschönes Lob! Ein herzliches Dankeschön dafür!!
Liebe Grüße!
Charly

Lieber Thomas,
danke für Deinen Kommentar und Dein Lob!
Zu Deinen Vorschlägen:
Wenn man schreibt "die Ahnung", dann finde ich muss man diese auch näher beschreiben und konkretisieren. Mir geht es aber darum, diese Ahnung als vage darzustellen, um das geheimnusvoll Ererwartungsvolle zu implizieren.
"Erscheinen wie Flehen aus dem Totenhemd" ist ganz aus dem Rhythmus des Textes. Auch geht aus dem Zusammenhang klar genug hervor, dass "erscheinen" im Sinne von "aussehen wie" gemeint ist.
Der letzte Vers beschreibt eine Folge aus der Aussage im vorletzten, deshalb das "so" im Sinne von "also" oder "daher".
Danke für Deine Vorschläge! Da es sich dabei aber eher um Geschmackssache handelt als um Berichtigung von Fehlern, bitte ich Dich um Verständnis, wenn ich bei meiner Version bleibe.
Liebe Grüße!
Galapapa

Lieber Galapapa,

es könnte Erkennen und Verstehen sein, welches sich überall verbirgt und doch nur selten offen zu Tage tritt. Für alle besteht die Möglichkeit und Hoffnung dass das Verborgene sichtbar wird. Das Verborgene sucht die Öffentlichkeit, doch erscheint fremd so dass es nur mühsam mit Geduld und Zuversicht erkannt wird, dann aber zu wahrem Licht aufblüht. Die Aussage ist geheimnisvoll und schön.

LG Hans

Lieber Thomas,
sorry, meine Antwort scheint anders rübergekommen zu sein als ich wollte.
Mit dem Metrum nehme ich es inzwischen nicht mehr so genau, mir geht es um die gefällige Lesbarkeit an erster Stelle. Stolperer sind natürlich nach wie vor tabu.
Ich wollte nur begründen, warum ich Deine Vorschläge nicht übernommen habe.
Also, alles gut!
Liebe Grüße!
Galapapa


Lieber Hans,
herzlichen Dank für Kommentar und Lob!
Es freut mich immer sehr, wenn meine Texte unterschiedliche Interpretationen erfahren. Das zeigt mir, dass in den paar Verser doch Einiges mehr verborgen ist, als nur ein winterliches Naturgedicht.
Liebe Grüße!
Galapapa

Lieber Galapapa, ich schließe mich dem Kommentar von Heidi an, ein zauberhaftes Gedicht.
LG Heike

Lieber Charly,
nach langer Pause endlich wieder ein Gedicht von dir im Musengarten - herzlich Willkommen - ich freue mich sehr .
Ich mag dein Gedicht sehr gerne. Es ist äußerst stimmungsvoll, hat schöne und deutliche Bilder und glänzt durch seine runde und wohl durchdachte Sprache.
Trotzdem könntest du über die Vorschläge vom Thomas nachdenken, sie sind gut und könnten dein wunderschönes Gedicht noch etwas runder machen.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heike,
danke für Deinen Kommentar, in dem Du meinen Text mit dem Wort "zauberhaft" geschmückt hast. Ein wahrhaft schönes Lob!
Liebe Grüße!
Galapapa

Liebe Heliane,
ja, ich schau wieder öfter vorbei, wenn auch fast nur bei Dir. Lesen und Schreiben ist immer noch recht anstrengend für mich, weshalb ich mich mit eigenen Kommentaren immer noch zurückhalte.
Ich habe sehr wohl über die Vorschläge von Thomas nachgedacht und sie gefallen mir auch. Allerdings sind meine Formulierungen und Wortwahlen eben auch oft wohl durchdacht und ich versuche damit bestimmte Wirkungen zu erzielen. Was also eher Geschmacksache ist, das sträube ich mich oftmals zu verändern.
Der Vorschlag von Thomas zum 3. Vers der 2. Strophe allerdings wäre für mich nochmals überlegenswert, weil ich zwar das Adjektiv verliere, die Formulierung aber zum leichteren Erkennen des Bezuges beitragen würde.
Liebe Grüße!
Galapapa

Lieber Thomas,
ich habe nachträglich Deinen Vorschlag bezüglich Vers 3, Strophe 2 übernommen. Deine Formulierung trägt zu leichteren Erkennen des Bezuges bei.
Danke nochmals dafür!
Liebe Grüße!
Galapapa