Ich sehe diese großen Männer an, die Erdogans, die Putins und die Trumps, sie tun, was keiner außer ihnen kann, sie machen quak-quak, piff, paff, puff und rums.
Ich sehe diesen Könnern ins Gesicht, sie bieten mir, wie allen, ihre Stirn; ich weiß es, doch die Könner ahnen nicht, ich sehe durch die Augen ins Gehirn.
Ich sehe den Gefangenen in Ketten, von Stolz gefoltert und von Eitelkeit, ich könnte sie ja von sich selbst erretten, doch dazu hab ich weder Lust noch Zeit.
lieber Thomas Das Ende kommt im Gedicht so auf den Punkt, auch wenn ich nicht wollte, ich mußte laut lachen. Ich glaube, solche großen Männer sind nicht zu retten und sie wollten es mit Sicherheit auch nicht. Sie sehen sich alleine nur als Götter.
Lieber Thomas, mir ging es wie Ilona, ich war verblüfft wie Du das Gedicht zu Ende formuliert hast. Sie wollen sich ganz sicher nicht retten lassen, denn sie sind nicht zu retten. Oder vielleicht doch..............? Lieben Gruß, Heidi
danke, ich glaube es ist nie zu spät für Besserung, deshalb bin ich hoffnungsvoll. Aber zu wichtig muss man sie nicht nehmen, das tun sie schon selbst.
ich habe Dein Gedicht mit Freude gelesen. Könner - Gönner würde auch gehen. Doch mich umschleicht ein anderer Gedanke: Ist es gut Personen, jetzt mal abgesehen von den Göttern die ja sowieso Götter sind, namentlich auszusprechen? Sollte die zugewiesene Charakteristik nicht auf eine höhere (allgemeingültige) Ebene transponiert werden? Ich meinte es so mal gelesen zu haben. Zumal sich Menschen auch ändern können (z.B. Saulus - Paulus). Dann wäre Dein Gedicht ja nicht mehr up to date und wäre eine Leiche wie Beispiele der sozialistischen Lyrik aus der DDR. So hätte es nur noch einen geschichtlichen Wert, ggf. ein Beispiel deiner guten Form und des Fleißes? Lieber Thomas, mich bewegt diese Frage bereits seit langer Zeit und würde gerne Deine Ansicht darüber hören.
Heine, z.B. hat König Friedrich Wilhelm IV. direkt angesprochen und in die Hölle geschickt.
Ich wäre froh, wenn sich da etwas änderte und mein Gedicht veraltet wäre.
Aber im Ernst, politische Gedichte sind problematisch und nie wirklich gute Gedichte, ich versuche sie zu vermeiden, aber manchmal geht es nicht anders und ich nehme in kauf Ungutes zu schreiben.
Lieber Thomas, deinen Text finde ich "weit weg von schlecht", wie du auf Jorsch's Kommentar schreibst. Und ich glaube, jedem wird zu jeder Zeit, ein politisches Pendant zu deinen Hauptfiguren einfallen. Ich tue mich mit dem Bruch etwas schwer, der für mich, im Übergang von der 2. zur dritten Strophe und dem weiteren Verlauf entsteht. Spannungsvoll blickst du durch die Augen ins Gehirn und Bilder beginnen sich zu entwickeln, die Tiefe im Text entstehen lassen, was dann in "weder Lust noch Zeit" endet. Vielleicht würde dem Text hier eine Kürzung gut tun, die Spannung aufrecht erhält und eine vielfältigen Interpretation möglich macht. Herzliche Grüße Der Sanderling
Hilde Domin vertritt in ihrem Aufsatz: Die Problematik des politischen Gedichts deine Ansicht, dass politische Gedichte nicht zwangsläufig glückliche Gedichte sind. Jedoch pauschalisiert sie nicht. B.B. hat dazu in seinen theoretischen Aufsätzen eine durchaus anarchistischere Ansicht. Mir geht es um die Frage, wenn ich ein Gedicht schreibe, ist es ein Zeitgedicht, welches auf öffentliche Personen zeigt oder suche ich eine Form die über der Pauschalisierung steht? Menschen können sich ändern, ein Herr Trump hat bisher nur dummes Zeug gelabbert, aktiv wurde er bisher nicht, was wird denn wenn er es trotzdem schaft die Welt in einen dauerhaften Frieden zu führen? Putin geht morgen ins Kloster? Erdogan wird geblendet wie Saulus in Damaskus und baut mit seinen Händen einen Tempel? Ich sage es sehr salopp, doch steht dahinter eine grundlegende Frage meines Schreibens.
das wäre ein Möglichkeit. Aber ich will eigentlich ausdrücken, dass es gar nichts bringt, diese Gedanken weiter zu verfolgen.
Lieber Jorsch,
es geht um einen Charaktertyp, weniger um die drei genannten Typen, deren Nennung den Charaktertyp in der Einbildungskraft des Leser wachrufen soll.
Wunder gibt es immer wieder, schön wäre es. Aber ich sage eigentlich etwas über heute und über mich aus.
Ein wirklich gelungendes politisches Gedicht ist meiner Meinung nach Schillers Wallenstein-Trilogie, der in der Umbruchsphase in Europa das Problem im Ursprung der Entwicklung (dem 30 Jähringen Krieg, der zwar in Deutschland stattfand, aber ein europäischer Krieg war) spiegelt und vor allem zeigt, dass die maßgeblichen politischen Figuren der Zeit (allen voran Napoleon) nicht die charakterlichen Voraussetzungen haben, das Problem zu lösen, wie es dann auch kam. Dass keine Personen der Zeit genannt werden, liegt nicht nur an der Zensur, die das damals wahrscheinlich unmöglich gemacht hätte, sondern hat vor allem poetische Gründe.
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