#1 | Im Moor.
19.09.2016 13:38 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2016 11:34)
lillii
(
gelöscht
)
Mit ihr ging ich durchs wabernde Moor in meinen Kindertagen. Sah die gebannte Spinnenlenor und fühlte ein Unbehagen. Wo häkelnde Ranken am Strauche sich bogen, ein Rascheln man hörte im Hage wars schaurig mir und ungelogen, unheimlich war mir die Sage.
In der Schulbank sitzend sah ich vor mir den zitternden Knaben rennen, fürchtete, erfasst vom Vampir - würd ihn nicht retten können. Überprang mit ihm Röhricht und Quell, sah ihn im Moor schon versinken. Sein Engel am Moorrand sand Hilfe schnell, ich sah in der Ferne ihn winken.
Erleichtert atmete ich dann auf, als sich der Knabe gerettet, die Angst überstanden und wohlauf, dass er im Moor nicht gebettet. Ob die Adelsdame so etwas erlebt; wer weiß es zu berichten? Schauermärchen, so sagenumwebt - wusste sie trefflich zu dichten.
ein sehr schönes und persönliches Gedichte für Annette. Mir gefällt von ihr auch "Die beschränkte Frau" sehr gut, auch wegen der auf wirksame Weise angebrachten Sozialkritik. Aber auch Vieles mehr.
Liebe Grüße Thomas
P.S. : Vielleicht könnte man das "jedoch" in der letzten Zeile streichen und einfach feststellen "Sie wusste trefflich zu dichten."
Lieber Thomas, lieber Carlino, erfreut bin ich, dass es Euch gefällt, ich werde und habe zwischedurch schon etliches geändert, jetzt auch das von die erste Zeile in der dritten Strophe, Carlino. Ist es so besser ??
Liebe Lilli, huhu, wie schaurig ist's übers Moor zu gehen! Gerne habe ich deine bildhafte Beschreibung dieser Ballade, und zu Ehren von A. Droste-Hülshoff gelesen. Schön das dein Birnchen wieder leuchtet. LG Heike
Liebe Lucie, ich hätte beinahe auch Anette von Droste Hülshoff gewählt, die hatte mich immer schon sehr berührt, konnte aber wegen meiner Augen nicht recherchieren, nun ist es gut so wie es ist. Die häkende Ranke hat mir auch immer gut gefallen und ich spüre, wie Dich das Gedicht auch so gefesselt hat. Du hast Deine Eindrücke von der Schulzeit hier sehr deutlich zum Ausdruck gebracht und mir ging es damals ähnlich, deshalb bin ich bei Deiner Beschreibung ganz bei Dir und spreche Dir ein mitfühlendes dickes Lob aus. Liebe Grüße, Heidi.
Dein Gedicht vermittelt ein gutes Bild der hervorragenden Dichterin, die in ihrer besonderen Art die Lyrik bereichert hat. Du hast hier eine Dichterin geehrt an die wir uns gerne erinnern. Gefällt mir.
Liebe Luzie, Annette würde sich über dein Gedicht freuen . Ich mochte sie nicht, mir war sie zu düster, aber das ist Geschmackssache. Du hast den "Knaben" sehr schön und aus deiner Sicht bedichtet, das Reimschema und die Metrik fast perfekt eingehalten und die drei Voraussetzungen Epik, Lyrik, Drama für eine Ballade wunderbar eingehalten. Mir gefällt dein Gedicht sehr gut . Fein, dass du es doch noch geschafft hast . Herzliche Grüße, Heliane.
Ich bedanke mich bei Euch für Eure Zustimmeung und freue mich, dass es mir doch noch möglich war, mitzumachen, ganz in Ordnung bin ich immer noch nicht.
Mir gefällt der 2. Teil der 3. Strophe noch nicht so recht. Wäre es so besser?
Überprang mit ihm Röhricht und Quell, sah ihn im Moor schon versinken. Sein Engel jedoch half ihm visuell, ich sah in der Ferne ihn winken.
Guten Morgen liebe Luzie, das "visuell" passt, meine ich, nicht zur restlichen Sprache. Vielleicht fällt dir ein anderer -ell-Reim ein? Kann ein Engel hell leuchten ? Dass du Röricht und Quell ausgetauscht hast, gefällt mir sehr gut . Herzliche Grüße, Heliane.
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