Er ist vom Glauben abgefallen,
da er zuviel erfahren hat.
Es gilt, wenn auch wohl nicht bei allen,
ein Glaube macht den Geist nicht satt.

Er ist dadurch sehr tief gefallen.
Nun zählt er nichts mehr bei den Großen.
Sie zeigen ihm die scharfen Krallen –
Aus der Gemeinschaft ausgestoßen!

Du sollst nicht wissen, du sollst glauben,
halt auch die andre Backe hin!
Denn jene, die am Schicksal schrauben,
erfüllen damit ihren Sinn.

Wer im System nicht funktioniert,
wird ex- und hopp kommuniziert.
Er landet weg von Licht und Sonne
als Falscher in der Abfalltonne.

&

Manchmal ist so ein Abfall wichtig,
da diesen Unrat nichts mehr juckt.
Er ist sehr vielseitig und –schichtig,
taugt für ein neues Endprodukt.

Was eine Pflanze von sich gibt,
ist das, was wir zum Atmen brauchen.
Und sie, die unsern Abfall liebt,
kann wurzelnd in die Tiefe tauchen.

Wie oft hat eine Denkensweise
– zuvor recht abfällig verschrien –
sich durchgesetzt, ganz still und leise,
denn sie erweckte Phantasien.

Wir werden einst in späten Tagen,
wie heut im Pütt nach Abfall graben;
in diesem Dreck zu suchen wagen
und dabei viel Erfolge haben.

Lieber Günter,

der Aussage stimme ich voll zu. Der ideologische Glaube ist oftmals fanatisch und wird intolerant ausgeübt. In seiner ausübenden und missionierenden Weise ist er nicht selten freiheitsraubend und gefährlich. Er behindert den Fortschritt und bekämpft und vernichtet jedes Wissen, welches ihm störend (widerlegend) sein könnte. Dein Gedicht ist aufklärend und zeigt dies deutlich auf. Schade dass dieses Gedicht bisher so wenig beachtet wurde.

LG Hans

Lieber Günter,
so ist es, alle neuen Ideen und andere Meinungen im Keim ersticken, bewahrt so manchen seine Macht. Wer zu genau hinschaut und hinterfragt wird schnell als Störenfried abgestempelt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Deshalb braucht es zum Widerspruch viel Mut.
LG Heike

Hallo Hans, hallo Heike,
Ihr habt den Sinn gut wiedergegeben bzw. erläutert und ergänzt, das trifft ins Schwarze.
Danke für Eure Kommentare.
LG Günter