Duerer - Ritter, Tod und Teufel (Der Reuther) Wikimedia Commons
Gevatter Tod weicht nicht, das ist gewiss, er wird sein Zepter ewig weiter schwingen; der Mensch wird stets im Todeskampfe ringen; zum Überleben fehlt der nötge Biss.
Wer sich ablenken will mit unnütz Dingen, stellt fest, dass irgendwer sie ihm entriss - den Tod hielt auf bisher kein Hindernis - er wird den Sieg am Ende doch erringen.
Drum Mensch, genieße doch dein Leben heiter, denn niemand lebt für alle Ewigkeit, der Tod ist unser ständiger Begleiter.
Das Grübeln über ihn es raubt dir Zeit. Von ihm vergessen wurde bisher keiner, ob hochgestellt er ist oder Gemeiner.
hier spinnst du also den Faden weiter, welchen du im Carlinofaden (vom Leben und Sterben ) aufgenommen hast. Die Lektüre von Schillers Nänie hat sicherlich einen guten Eindruck hinterlassen. Wahrhaft ein schweres Thema.
Vielleicht darf ich dir diesmal zwei Fragen zum Gedicht stellen:
1. Dass du in den beiden letzten Strophen den Menschen (damit den Leser) direkt ansprichst gefällt mir, da es dieses so heikle Thema ganz nahe rücken lässt, aber wieso schreibst du das “du“ groß, denn du sprichst ja keinen speziellen hochgeschätzten oder geliebten Menschen an, sondern jeden? 2. Wieso nutzt du den Platz, der sich dir böte nicht für konkrete bildhafte Beschreibungen, indem du auf unnötige Füllwörter verzichtest (im vorliegenden Text sogar teilweise sich doppelte Füllsel : s2v4 letztendlich stets - hier fast gleichbedeutend, aber nicht nötig da das ganze Gedicht diesen Gedanken der unausweichlichen Endlichkeit vermittelt, es wäre ein guter Platz eine Metapher oder eine genaue Beschreibung der Art des Sieges einzustreuen)?
Du schreibst wirklich fabelhafte Gedichte, also verstehe meine Fragen bitte nicht als Meckern, denn ich wäre froh mir gelänge auch nur ansatzweise, was bei dir so spielend einfach und so unglaublich fix auf dem Papier (oder besser dem PC) entsteht.
Ich habe mich sehr gerne mit deinem Gedicht befasst.
danke für Dein Lob, ich hatte das Sonett schon vor einiger Zeit geschrieben. Dann, nach dem Überlesen heute morgen, habe ich es etwas geändert, das" stets" störte mich und auch das "letztendlich". ich weiß nicht, ob Du es vor oder nach dem Ändern gelesen hast.
Danke für Dein "Meckern" , ich sehe es nicht als solches an, und einen lieben Gruß
Liebe Luzie, was mir an diesem Sonett fehlt, ist der Klang. Liegt es vielleicht an der etwas spröden Sprache? Fehlt dadurch die klassische Weichheit? Sind es die in manchen Versen fehlenden klingenden Kadenzen? Sind es die Verse, in denen der Jambus etwas ins Wackeln gerät (S2 V1, S4 V3, S5 V3)? Ich weiß es nicht.
ZitatS1 V4: zum Überleben fehlt der nöt'ge Biss. Bitte kein Apostroph S2 V4: er wird den Sieg zum End hin doch erringen. … am Ende doch …?
Das Thema hast du für ein Sonett sehr gut gewählt, nur die Umsetzung ist für mich (!) nicht so gut gelungen. Mein Tipp: Kadenzen angleichen und die drei etwas verrutschten Verse überarbeiten. Das könnte den Klang "sonettiger" machen . Herzliche Grüße, Heliane.
Danke, für Deinen Kommentar, der ' ist weg. Der Vorschlag mit dem End ist auch angenommen, danke. ich habe es noch mal überlesen, kann denn nötge stehn ohne Apostroph? Ich versuche, es noch mal zu überarbeiten.
S5V3 ist nicht da, Du wirst sicherlich Strophe 5 Vers 3 meinen? ich musste zuerst überlegen, was gemeint ist.
Doch der Tod ist in den meisten Fällen nicht leicht und schwingend. Ich werde es überdenken.
Ja, liebe Luzie, "nötge" sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist aber richtig. Ein Apostroph wird nur gesetzt, wenn das Wörtchen "es" ausgelassen wird . S(trophe)5 und V(ers) sind gängige Abkürzungen, wenn du nicht das ganze Gedicht kopieren möchtest; ich habe nur den Leerschritt vergessen. Gevatter Tod ist unnachgiebig, aber wenn du ihn mit einem Sonett bedichtest, bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu schwingen . Für dieses Thema könnte ich mir beispielsweise eine Form vorstellen, die mit einem betonten Auftakt beginnt (XxXxXx.....). Aber lass dich bitte nicht verwirren, auch mit einem klingenden Sonett kannst du ihn bedichten. Herzliche Grüße, Heliane.
liebe Heike, Du lernst das sicherlich mit Leichtichkeit..
ich habe hier noch eine Bildbeschreibung von Dürers Bild, ich habe sie mit Interesse gelesen, ich weiß nur nicht, wie ich den link anders einsetzen kann..
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