Mehrere Wochen lang hatte sie Kummer, wartete einsam, doch dann - ein »Ahoi!« schreckte die Grille Gisele aus dem Schlummer. Karl, ihr Gemahl, rief: »Ach, wie ich mich freu!
Lass uns zur Feier des Tages was speisen!« Liebevoll nahm er die Frau in den Arm. Die war gerührt: »Sicher quält dich auf Reisen oftmals der Hunger. Ach Kalle, mein Schwarm!«
Karl fraß in Sekt eingelagerte Blätter, machte sich her über Kräuter und Gras. Hüpfer der Freude bei Bilderbuchwetter zeugten dabei von genussvollem Spaß.
Orthi, ihr Nachwuchs, war sehr musikantisch und so beschworen die beiden den Knirps: »Mama und Papa ist's grad so romantisch. Wenn dir ein Liebeslied einfällt, dann zirp's!«
Sohnemann brachte die Flügel in Schwingung und er bewies dabei großes Geschick, aber er stellte auch eine Bedingung: »Weder Geknutsche noch schmachtender Blick!«
ja, das menschliche Leben der Grillen, zeigt uns, dass alle Wesen irgendwie verwandt sind, oder wir dichten es ihnen an. Ein schöner Humor zum schmunzeln.
Lieber Stefan, ich stelle mir die Drei vor: Wie kommst du nur auf solch abgefahrene Ideen ? Liest sich perfekt, macht jede Menge Spaß und öffnet die Herzen für Grillen ! Herzliche Grüße, Heliane.
mich haben die verschiedenen Namen der Grille gereizt, die ich zusammen mit einem Insektenschwarm unterzubringen versucht habe. Daraus ist dann diese etwas skurrile Geschichte entstanden.
Lieber Stefan, das ist typisch, Kinder können einfach nicht haben, wenn die Eltern knutschen. Da gab es bei uns auch immer massive Störungen. Lassen wir aber den Grilleneltern ein bisschen Spaß und lauschen dem Grillensprößling wie er ein Liebeslied zirpt. Eine nette Geschichte, die wohl aus der Menschenwelt ausgeborgt ist. Liebe Grüße, Heidi
ja es menschelt bei den zirpenden Zikaden unter der Zitadelle. Oder ziept es bei den grillenden Menschen? Jedenfalls ist die Verbindung aus Mensch und Tier immer ein lohnenswertes Dichtermotiv ...
lieber Stefan Du warst sicher im Süden im Urlaub. Hier im Norden höre ich sie nur mal im Hochsommer. Ich denke ihnen ist es hier an der Ostsee zu kalt. Dein Gedicht ist wirklich super zu lesen und der Inhalt menschelt so schön. Einfach toll gemacht.
Um ehrlich zu sein, liebe Heidi: Mir geht es oft wie Karl May. Viele Gedichte entspringen gar nicht selbst Erlebtem oder direkt Beobachtetem sondern nur meiner Vorstellung (böse Zungen würden sagen "er phantasiert mal wieder" ).
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