#1 | Sing den Song
21.12.2015 07:42 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2015 12:21)
Ostseemöwe
(
gelöscht
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Sing den Song
Sing den Song, halte Schritt Soldat, letztes Lebewohl, ein Blümchen und ein Lied. Wohl ist Wahnsinn dieses Kriegsgewimmel, wirst Haus und Hof und diesen Himmel wirst du Kind und Kegel auch bewachen? Knarren knallen, auf zum Kampf!
Stolz und schmissig unsre Söhne schreiten trotzen treu, oft Tod und Teufel. Wollen wirklich wir den Wahn? Wittern wir in Worten der Despoten nicht das Doppelspiel der Diktion? Bete Bruder, noch bevor der Bann dir bricht grenzenlos ist nichts, nicht Gott und großer Glaube. Musst du erst Mütter sehen, die müde Totentücher tragen unter leeren Tränenaugen?
Opferst dich ohnmächtig jeder femden Order. Folgst devot den Führern - für Volk und Vaterland Schweigst schweren Herzens an der Todesschwelle. Glanz und Gloria werden hier nicht glänzen. Wahnwitzig wallten Grausamkeit und Gewalt. Frieden und Freiheit, die sollen sich fügen. Enden muss endlich das Elend auf Erden. Sing einen neuen Song, halte Schritt Soldat.
Liebe Ilona, Haus und Hof, Kind und Kegel, Tod und Teufel und andere geflügelte Alliterationen sind charakteristische Bestandteile Deines Gedichtes. Sing den Song aus dem Englischen "sing the song" abgeleitet passt dazu, wirkt aber doch etwas fremd auf mich. Insgesamt halte ich Dein Gedicht für sehr gelungen und "schmissig"! Wie aber soll das Elend auf Erden enden, wenn der Soldat singend den Song schritt hält? Übrigens hast Du in der Eile der Diktion aus Despoten Dispoten gemacht, war das Absicht? Gerne gelesen und kommentiert mit lieben Grüßen aus Lützellinden Karlheinz
Tja, liebe Ilona, hieße die Aufgabe, Alliterationen sinnvoll in einem Gedicht zu verwursten, gefiele mir dein Werk sehr gut – es steckt viel Klang drin . Ein ganz klein wenig stört mich lediglich der etwas erhobene Zeigefinger, was aber nur mein Problem ist. Es waren jedoch Stabreime angesagt und da liegst du leider falsch. Denn bei dieser Form geht’s um den Wortstamm bzw. das ganze Wort und nicht allein um die Anfangsbuchstaben, schade. Nimms leicht . Herzliche Grüße, Heliane.
ob Staben oder Alliterationen, von beidem habe ich keine Ahnung. Mir gefällt die Aussage, die Du deutlich in flüssigen Zusammenhang gebracht hast. Ein schwermütiges Gedicht das jedoch gut dargestellt ist. Mit gefällt es.
egal ob Stabreim oder nicht, mich hat dein Gedicht bewegt, vielleicht gerade deswegen, weil durch die seltsame Form der Aberwitz des sinnlosen Sterbens für xyz deutlich wird.
es ist schön Dir wieder einmal zu schreiben! Deine Worte gehen tief und berühren mich an der Seele. Keine Ahnung warum ich darauf komme, es ergibt vordergründig keinen Zusammenhang, doch mir kam beim lesen Deiner Zeilen Luthers 4 Str. aus: Eine feste Burg ist unser Gott in den Sinn
Lg Jorsch
ZitatDas Wort sie sollen lassen stahn und kein' Dank dazu haben; er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben. Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: Laß fahren dahin, sie habens kein' Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben.
lieber Karlheinz, vielen Dank a) für Fehler sehen, habe ich geändert. b) für Deine Frage zum wie das Elend beendet werden kann. Ja der Soldat muss ein "neues" Lied singen. Ich habe es hin zu gefügt. liebe Heliane, sicher wäre der Aufgabe zu liebe bei meinem Gedicht "weniger, mehr gewesen". Aber während der Arbeit daran habe ich bemerkt ich bekomme dann meine Aussage nicht hin. Es wäre ein zerstümmeltes Etwas gewesen. Damit wäre ich dann noch weniger zufrieden. Nein ich bin mit meinem Ergebnis nicht zufrieden. Aber ih nehme es nicht tragisch, . lieber Hans, vielen Dank für Dein Lob zu meinem Inhalt. lieber Thomas, auch Dir herzlichen Dank. Ich komme nicht aus meiner Haut raus. Wurde dafür auch schon von der Familie getadelt, immer nur noch gesellschaftskritisch zu schreiben. lieber Jorsch, Deine Worte berühren mich sehr. Ja, auch ich kann zu wenig tun und manchmal hilft nur beten.
allen wünsche ich ein ruhiges besinnliches Fest herzlich Ilona
Die Zeiten sind leider so, dass mag ein solches Lied schreiben mag. Das Elend der Welt rückt uns langsam auf den gut gepflegten Pelz. Es ist aber wirklich nicht leicht ein solches Lied gegen den Krieg zu schreiben, wenn man dabei noch staben muss. Bei einem Anti-Kriegslied sollte es vor allem um Aussagen gehen, die sich tief eingraben. Vielleicht schreibst Du eins, bei dem es vor aĺlem um die einprägsame Aussage geht und bei dem man nicht in eine bestimmten Form gedrängt wird. Ich finde die Zeiten jetzt so schwierig zu beurteilen und manchmal weiß ich nicht mehr, was ich richtig oder falsch finden soll. Auf jeden Fall ist Krieg immer ein schreckliches Geschehen, bei dem es so viele Opfer gibt und ist der Krieg vorbei, wirkt er noch Generationen später nach. Ich habe Dein Lied mit Betroffenheit gelesen, denn Deine Deine Sorge leuchtet trotz der Stabgeschichte deutlich auf. Mit lieben Grüßen und mit dem Wunsch für uns alle auf eine friedliche Weihnachtszeit im Herzen,
liebe Heidi ich habe trotz der Staberei auch dieses Gedicht mit vollem Herzen geschrieben. Ob es ein Anti-Kriegsgedicht ist, ja für mich ist es eins. Ich könnte nie ein Pro-Kriegsgedicht schreiben. Ich habe zuviel Respekt vor dem Leben. Für mich gibt es nichts was über dem Leben steht. Selbst in so schwierigen Zeiten wie diesen kann ich kein Krieg, keine Gewalt, (sei sie auch geprägt vom Glauben richtig zu handeln) für gut heißen. Ja, ich kenne viele Argumente für gerechte Kriege. Und doch, ich könnte nie dazu aufrufen. Gewalt hat immer Gegengewalt erzeugt. Wenn mein Gedicht bei Dir Betroffenheit auslöst, wenn es bei allen Menschen Betroffenheit auslöst, dann ist der Weg für mich richtig.
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