Du schreibst und redest darüber viel,
was mich nicht stört.
Ich hab deinem Schwärmen von Satzbau und Stil
oft zugehört.
Bis gestern bin ich dein Fan gewesen,
doch jetzt gibt’s Streit.
Verlangst, was du schreibst, das soll ich auch lesen,
das geht zu weit.

Wer wird nicht einen Klopstock loben?
Doch wird ihn jeder lesen? Nein.
Wir wollen weniger erhoben
und fleißiger gelesen sein.

Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)

Lieber Fabulix,
Ehrlich gesagt lese ich auch die einfachsten Reime am Liebsten, meist sind sie ja auch viel lustiger und leichter.
Trotzdem schätze ich auch die alten Gedichtformen, manche klingen zauberhaft und andere sind gut fürs Gehirntraining.
So kann ich dem Inhalt Deines Gedichtes teils fröhlich zustimmen und andererseits glaube ich doch, dass auch die etwas schwereren Gedichte gelesen und kommentiert werden. Ich selbst tu mich immer schwer mit zu langen Gedichten.
Doch ich hoffe darauf, daß alte sprachliche Traditionen nicht verloren gehen.
Jedenfalls hast Du mit Deinem humoristischen Gedicht die Aussage witzig rüber gebracht.
Herzliche Grüße,
Heidi

Hallo Klatschmohn,
ich hoffe, ich hab mich da nicht zu sehr als Lyrikmuffel und Missachter breitausladender guter Werke geoutet. Natürlich hab ich auch umgekehrt mein eigenes Leid zum Ausdruck bringen wollen, wenn man mir schön tut, aber keine Sau mein Buch kaufen oder gar lesen will.
Es gibt noch von Eugen Roth einen Vierzeiler zu diesem Thema. (Zitieren hier nicht möglich, da noch nicht lange genug posthum). Da ist von einem Primaten die Rede, der vor einer stattlichen Anzahl von Tagen Produkte lterarischer Aktivitäten in der Diskussion mit seinen Werturteilen belegt hat und nun infantile Lustempfindungen verspürt, sofern er bei Lektüre derselben auf kleine Übereinstimmungen zwischen deren Inhalten und seinen vorweggenommenen Einschätzungen stößt.
Bleib eine treue Leserin alles noch so schwer Verdaulichen.
Fabulix

Lieber Fabulix,
doch, du darfst zitieren, wenn du die Quelle und die ISBN angibst .
Ich lese dein Gedicht etwas anders. Es bestätigt für mich Situationen, die jeder Autor aushalten muss. Unverfängliches Plaudern? Ja, gerne - ist schließlich hochinteressant, einen Dichter in der Mitte zu haben, er schmückt ungemein! Dem letzten Werk lauschen? Entschuldigung, wo kann ich mich etwas frisch machen?
Ich musste sehr über deine Zeilen lachen!
Herzliche Grüße ins Wochenende,
Heliane.