Wenn du nur Frühling wärst, __nur scherzend, voller Jugend, wenn du nur Sommer wärst, __nur blühend, voller Tugend, wenn du der Herbst nur wärst, __beschenkend nur in Fülle, wenn du nur Winter wärst, __nur ernsthaft und in Stille, du wärst mein Alles, wärst __die Freude meiner Tage. Doch du bist ganzes Jahr, __bist alles, was ich fühle, denke, sage, __erhoffe, träume und im Herzen trage. Du bist mein ganzes Jahr.
Du bedenkst hier alle Jahreszeiten und vergleichst ihre Attribute mit dem, was der geliebte Mensch Dir bedeuten könnte. Das „wenn „ und „wärst“ irritiert erst, bis Du den letzten Teil zugefügt hast, indem Du sagst, dass er alles bedeutet. Das „doch“ am Ende gleicht einer Erleichterung nach den vielen „wenns.“ Was für eine reizende Liebeserklärung an einen besonderen Menschen. Sehr romantisch, aber ist das nicht ein bisschen viel? Kann ein Mensch das alles für einen anderen sein, das alles „leisten“? Trotzdem hört ein geliebter Mensch die Zeilen ganz sicher sehr gerne. Vielleicht noch ein schöner Rosenstrauß dabei?
Herzliche Grüße aus dem Schneeland über dem Rhein. Heidi
lieber Thomas nun, ich finde es nicht zu romantisch, denn ich denke so ist ein Mensch. Er ist nie das Eine oder das Andere. Ich bin begeistert es in diesem Zusammenhang zu lesen. Der Kreis schließt sich vom Jahr der Natur zum Leben des Menschen als Teil der Natur. Fast schon philosophisch Dein Gedicht.
Lieber Ralf, als junges Mädchen bekam ich einen ähnlichen Liebesbrief von einem besonders stillen und oft gehänselten Mitschüler – ich habe gelacht. Heute lese ich sowas ganz anders und wünschte, ich bekäme mal wieder solch ehrliche Verse.
Es ist sehr, sehr schwierig, den einsilbligen Herbst ohne Inversion zu schreiben und in der zweiten Zeile mit „nur“ zu beginnen. Ich würde es trotzdem versuchen. Denn damit wäre das Jahr vollendet und die folgenden Verse deutlicher. Oder du lässt das „nur“ ganz weg. Ich habe ein wenig gebastelt, vielleicht kannst du etwas damit anfangen?
Herzliche Grüße, Heliane.
Wenn du der Frühling wärst, __scherzend, voller Jugend, wenn du der Sommer wärst, __ blühend, voller Tugend, wenn du der Herbst mir wärst, __spenden mir die Fülle, wenn du der Winter wärst, __ernsthaft in der Stille, du wärst mein Alles, wärst __die Freude meiner Tage. du bist mein ganzes Jahr, __bist alles, was ich fühle, denke, sage, __erhoffe, träume und im Herzen trage. Du bist mein ganzes Jahr.
ok, es ist ein bisschen romantisch, na und? Aber es ist kein Schmalz, es ist wahrhaftig, deswegen lasse ich es durchgehen.
Liebe Ostseemöwe,
vielen Dank, es ist vielleicht philosophisch, aber vor allem halte ich es für lyrisch (was keine Widerspruch ist).
Liebe Medusa,
Dass das "mein" erst in der letzten Strophe kommt, scheint mir wichtig. Ich verstehe auch, warum du die "nur" wegbekommen willst, immer diese Wiederholungen. Nun stören mich Wiederholungen nur, wenn sie einen Mangel an Ausdrucksvermögen erkennen lassen, ansonsten finde ich sie, besonders in Gedichten gut. In diesem Fall ist es Absicht, höre doch einmal auf die Vokale "U" und "A" und darauf, wie sich der erste und der zweite Satz rhythmisch gleichen und unterscheiden. Vielleicht gefällt es dir dann auch.
Lieber Ralf, manno, habe ich mich schon wieder missverständlich ausgedrückt ?
ZitatEs ist sehr, sehr schwierig, den einsilbligen Herbst ohne Inversion zu schreiben und in der zweiten Zeile mit „nur“ zu beginnen. Ich würde es trotzdem versuchen. Denn damit wäre das Jahr vollendet und die folgenden Verse deutlicher. ODERdu lässt das „nur“ ganz weg. Ich habe ein wenig gebastelt, vielleicht kannst du etwas damit anfangen?
Ich mag Wiederholungen sehr gerne, wenn sie passen, hier runden sie das Gedicht. Blöd ist nur die Inversion beim Herbst und das "beschenkend". Darum kam ich auf die Idee, das "nur" wegzulassen, denn "wärst" wiederholt sich schließlich auch . Das musste ich unbedingt loswerden . Herzliche Grüße, Heliane.
da habe ich vor lauter Ende und interessantem Anfang den zweiten Satz deines Kommentars nicht recht aufgefasst. Ich muss nochmals nachdenken. Aber das mit der Melodie ist schon wichtig.
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