Der Turm

Die tiefsten Schluchten haben sie stets mit eiserner Wucht erreicht. Eingefangen. Fast zugekerkert.
Wieder einmal ging es um Leben oder Sterben wollen, und was wog diesmal mehr?

Die zum Haare raufen sich zankenden Gedanken, die Fragen und das Zagen,
hoben sich empor aus ihrer kindlichen Dunkelheit. Ein Moor.

Und sie schaute. Schaute in den Nebel, der darüber lag, denn es gab keinen Spaten, nur den Gräber, kein Licht mehr für dieses dichten Gewebe aus Schatten und Haut. Gefühlte Zahlen. Eins. Zwei. --

Was wog mehr? Noch einmal den Drachen töten?
Oder umarmen?
Wie sehr wünschte sie sich, wieder eins zu sein...mit sich. Nicht einmal mit Gott, denn das wäre zuviel des Guten.

Sie wollte leben. Vielleicht auch essen. Und erinnerte sich wieder an ihre Stärke und Disziplin. Diese hatte sie als Kind kennengelernt. Stark zu sein wenn andere gehen und nicht bleiben. Wenn das Herz rast unter dem Druck nicht zusammenzubrechen, nur zu funktionieren. Aber ihr Gehirn funktionierte einwandfrei. Da war keine Störung und sie glaubte an die Magie des Lebens, an...Wellen der Gewalt durchfluteten ihren Körper, bis sie langsam abebbten. Sie war nicht verrückt. Wurde nur für verrückt erklärt. Aber das war nicht das Schlimmste. Es waren die Selbstvorwürfe und die Wut gegen sich selbst, die sie Matratzen hauen ließ, damit sie sich selbst nicht weh tat. So stark war ihr Wille, auf sich zu achten. Oder die Funktion, es niemanden bemerken zu lassen. Die Schreie fuhr sie auf Zimmerlautstärke herunter. Sie war im Kerker. Den sie sich einst erträumt hatte, um zu wachsen.

liebe Sabarabas,
ein sehr starker Text der mich berührt und mich mit nimmt.
Mit nimmt auf zwei Arten, einmal in den Kerker mit nimmt und zu anderen mit nimmt als Erwachsener.

Zitat

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nur den Gräber, kein Licht mehr für dieses

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schaust Du noch mal drüber hier ist wohl ein Tippfehler.

herzlich Ilona