Chaos Dinner

Heute kocht Franz Wild geballt:
Kommt und schaut die Bildgewalt!
Glaubt mir: Kein Tier hexte,
hier Texte.
..........

Die Schlüssel zur Kammer hat Mutter am Bund.
doch Vater hat trotzdem noch Butter am Mund.

„Wie sauber sind die Tische, Frau?
auf dem ich hier die Fische tau!
Und stell hier hin die Fischtassen,
die wird bestimmt der Tisch fassen.“

„Willst du bei den Suppen schnaufen?
werd ich bei Sternschnuppen saufen!“

Angedackelt kommt Hund Unger,
er hat Zahnweh, Durst und Hunger,
weil Dad grad mit der Kelle pochte
und feine Wurst in Pelle kochte.

Hoch auf dem Theaterfass
sitzt mein tolles Vater-Ass.
Schreit, dass er es bloß verkünde,
seit Neustem gäb es Kloßverbünde.

Grad als Mutter: "Braten!" rief,
kam per Post ein Ratenbrief.
"Sie sollten sich was pumpen lassen?"
"Ja, das würd den Lumpen passen!"

Ich verschwinde jetzt mit Unger,
gestillt ist unser Durst und Hunger!
Und einige verschwinden laut,
dorthin wo ihr die Linden schaut.


Alternative Endzeilen
(Ich sage wir verschwinden leise
dorthin wo ich bei Linden sch(w)eiße.)

Liebe Klatschmohn,

von wirklicher Ahnung unbeleckt, stelle ich fest: Dein Gedicht enthält zu viele unreine Schüttler. Frag mich bitte nicht, um welche es sich handelt - ich möchte diesen Blödsinn nicht ein zweites Mal lesen müssen.

Ganz sicher hast du lange daran gearbeitet, aber der Schwung, der die Schüttler auszeichnen kann, fehlt für meinen Geschmack völlig. Zeilensprünge beispielsweise sind fehl am Platze.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Liebe Klatschmohn,

Du hast zwei gelungene Strophen mit originellen Reimen dabei. Die würde ich behalten. Dazu hätte ich noch einen Vorschlag:

Hoch auf dem Theaterfass
sitzt mein tolles Vater-Ass.
Schreit, dass er es bloß verkünde:
neuerdings gäbs Kloßverbünde.

Grad als Mutter: "Braten!" rief,
kam per Post ein Ratenbrief.
"Müssen, die in Lumpen passen,
sich auch noch anpumpen lassen"? stimmt zwar betonungstechnisch nicht, kommt aber gerade deswegen schön schräg an. Nur der Sinn erschließt sich mir nicht.

Vielleicht:

Solln wir uns was pumpen lassen?
Ja, das würd den Lumpen passen! (oder ähnlich)

Aus dem Rest ließe sich bei gründlicher Überarbeitung sicherlich auch noch der eine oder andere Vers herausschälen. Insgesamt ist mir das Ding (auch wegen des wechselnden Metrums) zu lang und zu anstrengend zu lesen. Am Anfang hast Du zu viel Text zwischen den Schüttelhebern. Es dürften höchstens zwei unbetonte Silben dazwischen liegen.

Es wäre schön, wenn Du großzügig auslichten würdest. Ich bin gespannt, was Du daraus machst.

Liebe Grüße
Claudi

Liebe Medusa,

das war ja klar Du Schüttlerfeidin, aber ich hab die Verse daraufhin überarbeitet. Unreine Schüttler waren da nicht drin, aber manchmal zu viel Silben dazwischen, das liest sich nicht gut. Du bist bestimmt immer noch nicht zufrieden, aber besser geht es momentan nicht, vielleicht dauert es ein Weilchen.
Trotzdem danke für die anspornende Kritik. Ich mag die Dinger, trotz mangelnder Übung, sehr. Mal sehn was draraus noch wird.

Liebe Grüße, Klatschmohn


Liebe Claudi,

auch Dir sage ich herzlichen Dank für Deinen Kommentar und die guten Tips. Das mit den zwei unbetonten Silben wußte ich nicht, hatte das damals auch anders gelernt. aber Du hast Recht. Je kürzer die Verse, umso deutlicher kommt der Schüttler raus.
Man kann immer wieder etwas Neues lernen und das finde ich am Forum wirklich super!

Liebe Grüße, Klatschmohn

Liebe Klatschmohn,

auch bei dir finde ich einige originelle Ansätze, der Rest ist nonsens und reizt kaum zum Lachen.
Sei nicht enttäuscht und sieh dir meine Schüttler an, da ist es ebenso.

Liebe Grüße
Sid

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Liebe Klatschmohn,

Zitat

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Das mit den zwei unbetonten Silben wußte ich nicht, hatte das damals auch anders gelernt.

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Es kann durchaus sein, dass es außer der strengen Form auch andere Spielarten gibt. Selbst wenn es die luftigere Variante vorher noch nicht gegeben hätte, wärst Du die Erfinderin. Ich liebe ja neue Ideen und möchte Dir diese Spielart auf keinen Fall schlechtreden. Nur würde ich die unterschiedlichen Formen nicht innerhalb eines Gedichtes mischen.

Liebe Grüße
Claudi

Liebe Matschklohn,

ich schreibe erstmal was ich so, zu den einzelnen Abschnitten empfinde.

Zitat

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Heute kocht Franz Wild geballt:
Kommt und schaut die Bildgewalt!
Glaubt mir: Kein Tier hexte,
hier Texte.

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Ein kleiner Prolog kann nie schaden, das hat was, aber dieses kurze "hier Texte", ist wie ein Stilbruch und erschreckt mich ein wenig. Die ersten beiden Verse sind doch ein super Prolog, nimm die und streche den Rest - käme bei mir besser an.

Zitat

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Die Schlüssel zur Kammer hat Mutter am Bund.
doch Vater hat trotzdem noch Butter am Mund.

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Astrein geschüttelt, aber etwas sinnfrei.

Zitat

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„Wie sauber sind die Tische, Frau?
auf dass ich hier dem Fische trau!
Und stell hier hin die Fischtassen,
die wird bestimmt der Tisch fassen.“

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Auch ohne Markel, aber die Hebungspralle am Ende (Fischtassen/ Tisch fassen) nehmen den Schwung raus.

Zitat

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„Willst du bei den Suppen schnaufen?
werd ich bei Sternschnuppen saufen!“

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Klar gut geschüttelt, da gibts nix, doch der Zusammenhang ist etwas weit hergeholt, wie ich finde. Der "Schn"-Schüttler ist echt ein Hinkucker! Schwer sowas zu finden.

Zitat

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Angedackelt kommt Hund Unger,
er hat Zahnweh, Durst und Hunger.
Als Dad dann mit der Kelle pocht
weiß man, dass Wurst in Pelle kocht.

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Namen (vor allem wenn recht unübliche) dazu zu nutzen Schüttler zu erzeugen ist eine Notlösung und zwar keine gute. Der Sinn ist mir hier auch schwer ersichtlich. Dafür haben" Kelle pocht und Pelle kocht" genau den richtigen Klag, den man beim Schütteln brauch, ich würde es eher so einsetzen. pocht die Kelle - kocht die Pelle: z.B.
Auf dem Po der Lümmel pocht die Kelle,
Denn dem Vater platz und kocht die Pelle. (na ja ist auch nicht das goldene vom Ei, aber auf jeden Fall kann man mit diesem Schüttler bestimmt was lustiges bastlen)

Zitat

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Hoch auf dem Theaterfass
sitzt mein tolles Vater-Ass.
Schreit, dass er es bloß verkünde,
seit Neustem gäb es Kloßverbünde.

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Also da muss ich Eremit beipflichten, das hat Drive und wirkt humorvoll, nur auch hier erschließt sich mir der Zusammenhang nicht so recht.

Zitat

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Grad als Mutter: "Braten!" rief,
kam per Post ein Ratenbrief.
"Solln wir uns was pumpen lassen?
Ja, das würd den Lumpen passen!"

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Also da kann ich nur voll Applaudieren, das ist lustig und ich habe auch keine Probleme mit dem Verstehen - der beste Part des Gedichtes und wohl ein Highlight unserer Bemühungen überhaupt.

Zitat

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Ich hau ab mit dem Hund Unger,
gestillt ist unser Durst und Hunger!
Ich sage wir verschwinden laut,
dorthin wo ihr die Linden schaut.

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Das mit dem Namen ist wieder so ein rumgemogel, und den zweiten Teil verteh ich nicht so wirklich.

Was ist mein Fazit: Du hast völlig rein geschüttelt, selbst bei längeren Konsonantenreihungen (z.B. "Schn" nicht gemogelt und Buchstaben unterschlagen, also du kannst schütteln, sehr gut sogar. Die Story leidet aber und das ist schade, liegt vielleicht am engen Zeitfenster zur Einstellung. Was ein Bonus ist, dass du nicht nur einsilbige Worte geschüttelt hast, sondern dich auch nicht davor scheust Dreisilbiges auseinander zu rupfen (z.B. Stern - SCHNUPPEN oder ver - SCHWINDEN), das ist meines erachtens der nächste Schritt, was komplexe Schüttler angeht. Es ist leicht immer nur den Anfangsbuchstaben hin- und herzumixen. Das Ergebnis ist weit unter deiner Fähigkeit, deswegen fällt so sehr auf, dass es nicht so ganz rund ist.

Ich mag Schüttelgedichte und ich fand super, dass du mir diese Aufgabe gestellt hast.

Lieben Dank

Derolli

Liebe Klatschmohn,
auch, wenn sich an Deiner Aufgabe die Geister schieden, mir hat sie Spaß gemacht. Ich mag Schüttelreime und Schrilles, sowie auch schrille Schüttelreime.

Den Vorschlag, die vorletzte Strophe als Einzelwerk zu stellen, würd ich umsetzen. Das ist die am besten Gelungene.
Den Schlüssel zur Kammer hat Mutter am Bund,
doch Vater hat trotzdem schon Butter am Mund.
ist mM nach ein lustiger Zweizeiler, der ohne weiteres alleine bestehen kann und für mich auch perfekt Sinn macht.

Für den Jungspund Olli, dem das nicht geläufig ist, da er zu dieser Zeit noch nicht geboren war:
Vorrats- und Speisekammern hat es früher, besonders in ländlichen Gegenden in jedem Haus gegeben. Meist unter dem Haus, oder nah am Haus an einem Ort angelegt, wo es kühl und dunkel war. Strom gab es damals noch nicht überall, schon gar nicht auf dem Land. In diesen 'Kühlräumen' wurden die Lebensmittel gelagert.
Den Schlüssel hatte üblicherweise die Hausfrau, oder auf größeren Gutshöfen die Köchin in Verwahrung (am Bund).
Mit 'Bund' ist hier nicht der Schlüsselbund gemeint, sondern der Rock- oder Hosenbund, an dem der Schlüsselbund hing.

Zum Zweizeiler: Wenn die Mutter den Schlüssel in Verwahrung hat, wie kommts dann, dass Vater schon vor dem Essen Butter am Mund hat?
Der gierige Fresssack hat einen Nachschlüssel.

Das ist meine Interpretation und deswegen auch der Vorschlag, 'noch' in 'schon' umzuändern.

HG von Lailany

Lieber Sid,
nun ja, Sinn? Ich hatte schon eine komplexe Geschichte im Kopf und selbst viel Vergnügen dabei empfunden. Vielleicht habe viele dieser Bilder aber nur in meinem Kopf stattgefunden und waren nicht unbedingt auf Andere zu übertragen. Sei es drum, richtigen Sinn sollen die Dinger vielleicht auch gar nicht haben, für mich sind sie aber ein toller Spaß.
Danke fürs Kommentieren, liebe Grüße,
Klatschmohn


Lieber Eremit,
Du hast in den Vers mit ein paar kleinen Veränderungen noch einen witzigen Sinn reingebracht. Das hab ich gleich übernommen und freu mich drüber. Vielen Dank und liebe Grüße,
Klatschmohn


Liebe Claudi,
wir hatten in einem anderen Forum vor vielen Jahren ein Übungsfeld mit „Lachmalwieder“.
Wenn ich mich recht erinnere, da hat er auch diese Variante angeführt. Ich gebe aber zu, dass der direkt erkennbare Schüttler weitaus witziger ist. Deshalb habe ich es auch geändert. Man ist natürlich dadurch auch eingeschränkt. Wie auch immer, mir machen die Dinger viel Spaß. Herzliche Grüße,
Klatschmohn


Lieber Redolli ,
ach lieber Rolli, nicht erschrecken! Oder vielleicht doch ein kleines bisschen, denn hier sollte wach“gerüttelt“ werden.(grins)
zu 2. Lailany hat es weiter unten noch erklärt. Die Hausfrau trug früher den Schlüssel zur Speisekammer am Rockbund. Lailany hat auch die Erklärung zum 2. Teil geliefert: Vater musste doch einen Zweitschlüssel haben um an die Butter zu kommen.
Zu 3. Also die Geschichte geht im Dialog des Elternpaares weiter. Vater kommandiert Mutter rum, die wiederum droht bei schlechten Tischmanieren mit Singelsaufen.
Zu 4. Lass mir bloß den Hund Unger, ohne Hund geht gar nix bei solch einem Galadinner.
Zu 5. Vater pocht natürlich mit der Kelle (an den Topf) um alle darauf hinzuweisen, dass es gleich Wurst gibt.
Zu 6. Das Ganze lässt sich natürlich nur mit vorgerückter Stunde und ordentlich Alk erklären.
Zu7. Da sag ich natürlich danke schön. Allerdings habe ich es auf Eremits Vorschlag hin ein bisschen geändert .
Zu 8. Ja, Hund Unger ist wieder mit von der Partie, aber ohne den hätt sich der Protagonist wahrscheinlich nicht in den Wald gewagt. Was er da gemacht hat? Vielleicht wird es durch das Kleingedruckte erklärt. (supergrins)
Dir auf jeden Fall ein herzliches Dankeschön für Deine ausführliche Bearbeitung. Herzliche Grüße, Klatschmohn

Liebe Lailany,
erst mal vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und die Erklärungshilfe für Olli. Ja, ja die jungen Leute. Die kennen nur den Eisschrank. Ich erinnere mich allerdings, dass es tatsächlich damals abschließbare Kühlschränke gab. Wir hatten einen, aber der war nie abgeschlossen und dass, obwohl mein Vater einmal, als er angetrunken nach Hause kam dem Hund die Dose Chappi weggegessen hatte. Wahrscheinlich hat er es für Corned Beef gehalten. Brrr!
Liebe und herzliche Grüße,
Klatschmohn